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Immobilien: Neues Leben in der Krankenhausstadt

Für denkmalgeschützte Gebäude im Pankower Ortsteil Buch sucht der Liegenschaftsfonds Investoren

Buch? Der Ortsteil von Pankow, ganz im Nordosten des Bezirks an der Grenze zu Brandenburg, scheint für die meisten Berliner weit weg zu sein. Dabei ist er mit der Helios-Klinik, der Rheumaklinik Berlin- Buch und weiteren Krankenhäusern ein wichtiger Gesundheitsstandort und darüber hinaus, nicht zuletzt dank des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin, einer der führenden Biotechnologiestandorte ganz Deutschlands.

Vor allem aber ist Buch architektonisch bedeutend: Zu Beginn des 20. Jahrhunderts errichtete hier Stadtbaurat Ludwig Hoffmann fünf Krankenhauskomplexe mit zusammen 6000 Betten. Nach der Wende wurden sie größtenteils von den Klinikbetreibern aufgegeben, und die Suche nach Investoren gestaltete sich zu einer langwierigen Angelegenheit.

Doch mittlerweile erstrahlen zumindest einige der denkmalgeschützten Gebäudeensembles in neuem Glanz. Im Sommer feierte zum Beispiel die Profi Partner AG den Abschluss der Bauarbeiten am Ludwigpark. Im ehemaligen Ludwig-Hoffmann-Krankenhaus an der Zepernicker Straße erstellte das Berliner Unternehmen 144 Wohnungen. Zu einem durchschnittlichen Preis von 1950 Euro pro Quadratmeter sind sie allesamt verkauft – „der überwiegende Teil an Kapitalanleger“, wie Heike Knobloch von der Profi Partner AG sagt. Nach ihren Angaben haben lediglich vier Wohnungen noch keinen Mieter gefunden. Die Kaltmiete beträgt im Durchschnitt 6,40 Euro pro Quadratmeter.

„Der Standort ist beliebt bei Menschen, die in einer grünen, ruhigen Umgebung wohnen wollen und dafür bereit sind, etwas längere Fahrtstrecken in Kauf zu nehmen“, sagt Jenny Meurer von der UKB Denkmal AG. Das Unternehmen aus Leipzig wandelt derzeit das ehemalige Ludwig-Heim-Krankenhaus an der Hobrechtsfelder Chaussee in die „Allées des Châteaux“ mit 112 Wohnungen um: 2300 Euro pro Quadratmeter beträgt im Durchschnitt der Kaufpreis, während die Mieten zwischen 7,20 und 8,40 Euro liegen.

Doch nicht immer verläuft die Vermarktung so erfolgreich. Keinen Käufer fand der Liegenschaftsfonds bei der in diesem Jahr erfolgten Ausschreibung des ehemaligen Klinikgeländes an der Wiltbergstraße. „Leider gab es keine Gebote im Bereich des Verkehrswertes“, sagt Liegenschaftsfonds-Sprecherin Irina Dähne. Auf größere Resonanz hofft der Liegenschaftsfonds beim Bieterverfahren für das Waldhaus, das Anfang Oktober startet. Die imposante ehemalige Turberkuloseklinik an der Zepernicker Straße eignet sich beispielsweise für ein Hotel, ein Verwaltungszentrum oder eine private Hochschule.

Nach früheren Plänen sollte das 1905 errichtete Waldhaus ein „Life Science Center“ aufnehmen, in dem der Öffentlichkeit medizinische Innovationen präsentiert werden sollten. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft lehnte jedoch eine Förderung ab. Pankows Baustadtrat Michail Nelken kann sich nun ein kleineres Center in Buch vorstellen, „das junge Leute an die Lebenswissenschaften heranführt“. c h

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