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Immobilien: So ein Ärger

Am Bau geht’s los – und dann ist gleich wieder Schluss

Wir sind dabei – seit eineinhalb Jahren begleitet der Tagesspiegel die Kreuzberger Baugruppe „Am Park“ bis zum Einzug. Sie plant ihr Mehrfamilienhaus in einer Baulücke an der Möckernstraße. Nun ja: Planen ist eigentlich das falsche Wort: Nach zwölf Monaten lag man ein halbes Jahr im Rückstand, und noch mal sechs Monate später ist die Baugruppe ein weiteres viertel Jahr zurück: Es klappt immer nur die Hälfte.

Erst zogen sich die Vertragsverhandlungen mit der Kirche hin; der gehört das Baugrundstück. Und kaum waren die Bauarbeiten losgegangen – der erste Spatenstich wurde erst vor wenigen Monaten getan – musste ein Baustopp verfügt werden, weil die Wand des Nachbarn einzustürzen drohte. Die Arbeiten an der Grundstücksgrenze müssen nun neu berechnet, das Gebäude repariert und verstärkt werden. Mit viel Zement, Beton und Stahl. Und Arbeitsstunden. Das kostet nicht nur Zeit, sondern natürlich auch Geld. 30 000 bis 40 000 Euro, schätzt Sabine Benkwitz, die das Projekt koordiniert. Ob die Bauherren-Haftpflicht zahlt? Eigentlich sollte sie. Vor allem musste man mit dem Nachbarn reden, sagt Benkwitz: „Der ist natürlich aufgeregt und besorgt, wenn seine Wand einzustürzen droht!“ Am Ende ging denn doch alles gut – „er hat den weiteren Arbeiten zugestimmt.“

Ein kleiner Lichtblick: Bereitstellungszinsen für die Finanzierung dürften nicht anfallen, sagt Bauherr Edgar Endrukaitis. Sämtliche Baugruppen-Teilnehmer hätten ihre Finanzierung über dieselbe anthroposophische Bank abgewickelt, die sei sehr kulant. Auch der Bau als solcher soll nicht teurer werden, sagt er: „Wir haben ja schon bestimmt, wo jede Steckdose hin soll“, die Aufträge sind raus. Es gebe nun mal zwei Geschwindigkeiten, eine geplante und eine realisierte. Umzuplanen brauche die Baugruppe jedenfalls nicht. „Die Angebotsfristen halten länger.“ uh

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