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Immobilien: Tropische Zierde

Der Hibiscus benötigt Wärme, viel Wasser und hat einen hohen Nährstoffbedarf

Der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) gehört wegen seiner schönen Blüten zu den beliebtesten Zimmerpflanzen. Bei guter Pflege kann man sie viele Jahre erhalten und leicht zum Blühen bringen.

Die Gattung Hibiscus umfasst rund 250 Arten und gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae). Als Topf- und Kübelpflanze hat sich vor allem der Roseneibisch bewährt, von dem kaum die Art mit ihren rosafarbenen Blüten, sondern vor allem die Sorten mit weißen, gelben, orangefarbenen, rosafarbenen und roten, einfachen oder gefüllten Blüten von Februar bis Oktober angeboten werden.

Die Heimat der Art ist nicht genau bekannt. Wahrscheinlich stammt sie aus dem tropischen Asien, von wo aus sie 1731 nach Europa gebracht wurde. Inzwischen ist der Roseneibisch mit seinen prachtvollen Blüten in vielen frostfreien Regionen weit verbreitet und wird in Gartenanlagen sogar als geschnittene Hecke verwendet.

Gelegentlich findet man auch eine buntlaubige Form mit weiß-grünen Blättern, die oft zusätzlich rot überhaucht sind. Es handelt sich hier um die Sorte ,Cooperi‘, die rosarot blüht.

Neben dem Roseneibisch ist der Geschlitztblättrige Eibisch (Hibiscus schizopetalus) eine sehr exotisch wirkende Art, die leider sehr selten im Handel zu finden ist. Die filigran wirkenden Blütenblätter sind tief geschlitzt und weit zurückgeschlagen. Die Staubgefäße und der Stempel hängen heraus und verleihen dieser Pflanze mit den roten Blüten, die einen Hauch orange in sich tragen, eine besondere Ausstrahlung. In Brasilien Anlass genug, dieser Pflanze den Namen Brincos da princesa – Ohrgehänge der Prinzessin – zu verleihen. Hierzulande findet man die Pflanze vor allem in Botanischen Gärten, in Dahlem gedeiht sie neben dem Roseneibisch im großen Tropenhaus und öffnet ihre Blüten etwa vom April an den ganzen Sommer über.

Stets durstig

Hibiscus rosa-sinensis benötigt einen halbschattigen bis sonnigen Platz. Ist der Standort zu dunkel, bleibt die Blütenbildung aus. Man kann die Pflanzen entweder ganzjährig im Zimmer kultivieren oder ab Mitte Mai ins Freie stellen. Dann allerdings muss man sie erst ein paar Tage an die intensive Sonne gewöhnen. Am besten wählt man einen lichten, aber schattigen Standort oder bedeckt sie mit einem leichten Tuch, bevor sie der vollen Sonne ausgesetzt wird. Gleichmäßige Wasserversorgung ohne Staunässe und regelmäßige Gaben von Volldünger von Februar bis August sorgen für eine optimale Entwicklung und einen reichen Blütenansatz. Sobald sich die Nachttemperaturen dem Wert von fünf Grad Celsius nähern, sollte die Pflanze ins Zimmer geholt werden.

Die Überwinterung kann auf zweierlei Art und Weise erfolgen. Möchte man auch im Winter eine attraktive (Blatt-)Pflanze haben, dann stellt man sie bei normaler Zimmertemperatur um 22 Grad Celsius auf und hält den Wurzelballen gleichmäßig feucht. Gedüngt wird in dieser Zeit nicht. Wer der Pflanze eine Ruhezeit gönnen möchte, wählt einen kühlen Raum mit Temperaturen zwischen acht und zehn Grad Celsius und hält den Wurzelballen trockener. Die Pflanze verliert dann das Laub und ruht nun als kahler Busch einige Wochen. Etwa Ende Januar stellt man sie wärmer und hält auch den Wurzelballen feuchter.

Hibiscus schizopetalus kultiviert man besser das ganze Jahr im Zimmer, da er höhere Ansprüche an die Temperatur stellt. Ein halbschattiger Platz und ganzjährig Temperaturen von 22 Grad Celsius bei gleichmäßiger Ballenfeuchtigkeit sind optimal.

Im Frühjahr oder Sommer ist auch der Zeitpunkt günstig, Hibiscus zu verpflanzen. Man verwendet dazu die im Handel angebotene Einheitserde, auch andere Kultursubstrate mit Torfanteilen oder Rindenhumus. Günstig ist die Zugabe von Hornspänen oder Blutmehl als Vorratsdünger. Nach dem Verpflanzen können die Zweige des Roseneibisch kräftig – zwei Drittel bis zur Hälfte – zurück geschnitten werden. Dadurch verhindert man das Verkahlen und fördert den Neuaufbau der Krone.

Wer sich selbst neue Pflanzen vom Roseneibisch ziehen möchte, kann von den abgeschnittenen, noch nicht verholzten Teilen der Triebe Stecklinge gewinnen. Man schneidet unmittelbar unter einem Blattknoten die Triebe in Stücke von zehn bis 20 Zentimeter Länge, entfernt die unteren Blätter und steckt sie in ein Gemisch aus Torfmull und Sand zu gleichen Teilen. Bei 20 bis 22 Grad Celsius und gleichmäßiger Luftfeuchte – durch Überstülpen einer Folientüte begünstigt – bilden sich in etwa sechs Wochen Wurzeln. Zeigen sich die ersten neuen Blätter kann verpflanzt werden. Da der Wurzelballen der Jungpflanzen leicht auseinander fällt, sollte das Verpflanzen vorsichtig erfolgen.

Winterquartier erwünscht

Gelegentlich wird im Handel auch der Sumpfeibisch (Hibiscus moscheutos) angeboten. Diese attraktive Pflanze ist in den Sumpfgebieten der südlichen USA zu Hause und in Mitteleuropa nicht winterhart. Während sie am Naturstandort bis zweieinhalb Meter hoch wird, bleibt sie in Kultur mit etwa einen Meter Höhe kleiner. Die rosa gefärbten Blüten mit einem purpurrosafarbenen Schlund erreichen einen Durchmesser von zehn bis zwölf Zentimetern.

1971 wurden erstmals von der japanischen Firma Sakata Sorten auf den Markt gebracht, die als ,Southern Belle‘ bekannt sind. Sie bestechen durch riesige Blüten mit einem Durchmesser bis zu 30 Zentimetern, die in den Farben Weiß, Rosa oder Rot erhältlich sind. Sie eignen sich hervorragend für eine Kultur im Kübel. Man stellt sie an einen sonnigen Platz und versorgt sie bis zum Herbst mit viel Wasser sowie wöchentlichen Gaben eines Volldüngers. Sobald die ersten Fröste zu erwarten sind, schneidet man sie bis zur Basis zurück. Den Winter über sollte die Pflanze dunkel und kühl, aber frostfrei stehen und nur sparsam gegossen werden. Im Frühjahr verpflanzt man sie in Einheitserde, stellt sie an einem hellen Platz auf und hält sie gleichmäßig feucht. Ab Mitte Mai kann der Sumpfeibisch wieder Balkon oder Terrasse schmücken.

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