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Immobilien: Wege ins eigene Haus

Fünf Vorüberlegungen zur umsichtigen Finanzierung.

Immobilien stehen hoch im Kurs. Denn angesichts niedriger Zinsen liebäugeln nach wie vor viele Bundesbürger mit den eigenen vier Wänden. „Für viele Menschen ist das nicht nur Altersvorsorge, sondern auch ein Stück Lebensqualität“, erklärt Niels Nauhauser von der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg in Stuttgart. Doch der Traum vom eigenen Haus kann schnell zum Albtraum werden, wenn die Finanzierung platzt. Vier Punkte sollten daher beachtet werden:

Rate dauerhaft einplanen

Immobilien werden in der Regel über einen langen Zeitraum finanziert. „Die Raten für den Kredit muss man sich auch dauerhaft leisten können“, erklärt der Finanzexperte. So sollten Interessenten sich vor dem Kauf einen Überblick über Risiken und mögliche Veränderungen ihres Einkommens verschaffen. Auch die regelmäßigen Ausgaben im künftigen Eigenheim sollten aufgelistet werden. Das gibt Aufschluss darüber, wie hoch die Belastung sein kann.

Stundensätze vertraglich vereinbaren

Ein Haus zu bauen, ist eine komplexe Aufgabe. Private Bauherren verlassen sich daher oft auf Architekten. Doch die Zusammenarbeit sollte vertraglich gut geregelt werden, um spätere Probleme zu vermeiden. Das empfiehlt die Arbeitsgemeinschaft für Bau- und Immobilienrecht im Deutschen Anwaltverein. Viele Bauherren wünschen beispielsweise während der Bauphase Änderungen. Diese Extras verteuern aber in der Regel den Bau. Denn oft muss umgeplant werden, häufig sind zusätzliche Architektenleistungen nötig, die nicht von Anfang an im Auftragsumfang und Honorar enthalten waren. Solche Eventualitäten lassen sich vorab regeln, etwa durch die Vereinbarung von Stundensätzen für Zusatzarbeiten.

Reserve einkalkulieren

Finanzielle Rücklagen sind für Immobilienbesitzer so etwas wie das Netz für den Seiltänzer. „Wer Rücklagen hat, kann unvorhergesehene Ausgaben finanzieren oder ausfallendes Einkommen eine Zeit lang kompensieren“, sagt Nauhauser. Ansonsten besteht die Gefahr, dass größere Reparaturen den finanziellen Rahmen sprengen.

Risiko reduzieren

Ohne Eigenkapital sollte eine Immobilie besser nicht finanziert werden. „Denn das ist in der Regel riskant“, warnt Nauhauser. Muss das Haus zum Beispiel wegen einer Scheidung oder eines beruflichen Umzugs verkauft werden, drohen hohe Schulden. Für die meisten sei es ratsam, mindestens zwanzig Prozent der Kaufsumme an Eigenmitteln mitzubringen. In vielen Fällen lohnt es sich, bestehende Altersvorsorgeverträge einzusetzen, auch Guthaben aus Riester-Verträgen. Hier ist es seit dem 1. Januar möglich, Kapital zu entnehmen, um es außer für die Finanzierung auch zur Schuldentilgung einzusetzen.

Besser mehr tilgen

Lieber ein wenig mehr als zu wenig – das ist das Motto, wenn es um die Tilgung geht. Wer rasch tilgt, spart sich hohe Darlehenskosten, gewinnt Freiheit und hat mehr Spielraum für die Instandhaltung seiner Immobilie. Ein Beispiel: Wer einen Kredit von 100 000 Euro bei einem Zinssatz von 3,2 Prozent mit einem Prozent tilgt, hat nach zehn Jahren noch eine Restschuld von rund 88 230 Euro. Bei einer Tilgungsrate von zwei Prozent beträgt die Restschuld etwa 76 460 Euro. dpa

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