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Immobilien: Wegweiser im Förderdschungel

Auch nach dem Wegfall der Landeszuschüsse gibt es noch Hilfen für private Bauherren – das Internet zeigt wo

Wer in Berlin ein Haus bauen, eine Wohnung kaufen oder sanieren will, braucht seit Jahresbeginn nicht mehr auf Fördermittel vom Land Berlin zu hoffen. „Die Wohnungseigentumsförderung für Privatleute wurde bis auf Weiteres eingestellt. Dies betrifft sowohl Neubau, Um- und Ausbau als auch den Erwerb bestehenden Wohnraums“, heißt es bei der Investitionsbank Berlin (IBB). Eine Neuauflage der Förderprogramme sei angesichts der angespannten Haushaltslage nicht zu erwarten.

Anders im benachbarten Land Brandenburg. Dort hat die Landesregierung soeben das Wohneigentum-Stadtumbauprogramm bis Ende 2005 verlängert. Danach können private Erwerber Zuschüsse erhalten, wenn sie in innerstädtischen Lagen eine Wohnung kaufen oder neu errichten – sofern sie diese selbst nutzen wollen. Voraussetzung für eine Förderung sei, dass die Investitionen mindestens 500 Euro je Quadratmeter Wohnfläche betragen, erläutert Matthias Haensch, Pressesprecher der Investitionsbank des Landes Brandenburg. Der Zuschuss belaufe sich dann pauschal auf 12000 Euro zuzüglich 2400 Euro für jedes Kind.

Obwohl in Berlin mit den Länderprogrammen der IBB eine Fördersäule für Bauherren völlig weggebrochen ist, gibt es auch in der Hauptstadt immer noch zwei Möglichkeiten, finanzielle Unterstützung beim Erwerb von Wohneigentum zu erhalten. Das ist zum einen die staatliche Eigenheimzulage. Zum anderen stellt die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) privaten Bauherren zinsgünstige Darlehen zur Verfügung.

Dafür gibt es vier verschiedene Programme: Das Wohnungseigentumsprogramm richtet sich an Häuslebauer oder Käufer von selbst genutzten Häusern oder Wohnungen. Die Kreditsumme beträgt maximal 30 Prozent des Kaufpreises oder 100000 Euro. Geld für die Modernisierung oder Instandsetzung ihrer Wohnung können Eigentümer im Rahmen des Wohnraum-Modernisierungsprogrammes erhalten. Daneben gibt es das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Programm zur CO2-Minderung. Gefördert werde, je nach Programm, entweder eine Einzelmaßnahme zur Energieeinsparung oder die umfangreiche Sanierung des gesamten Hauses, sagt Christine Volk, stellvertretende Pressesprecherin der KfW-Förderbank.

Die effektiven Zinssätze für die Kredite belaufen sich auf 1,91 bis 4,63 Prozent. Der Antrag ist bei der Hausbank des Bauherrn zu stellen. Die Kredite sind mit allen Förderprogrammen der Länder kombinierbar. Nur beim Modernisierungsprogramm seien die Mittel beschränkt. „In diesen Fall regiert das Windhundprinzip“, sagt Christine Volk. Insgesamt hat die KfW im vergangenen Jahr rund zwölf Mrd. Euro bereitgestellt.

Wer sich genauer über die Förderrichtlinien informieren will, wird im Internet gleich auf mehreren Websites fündig: Unter www.kfw-foerderbank.de lassen sich nicht nur die Antragsformulare kostenlos herunterladen, die KfW bietet auch einen interaktiven Tilgungsrechner an. Vom Bundesverband der Verbraucherzentralen wurde die Seite www.baufoerderer.de ins Netz gestellt. Auch hier finden sich sämtliche Programme von Bund und Ländern. Dazu gibt es einen Förderrechner, der nach Eingabe von Einkommen und Familienstand die individuelle Fördersumme ermittelt.

Wer in Energiesparmaßnahmen investieren will, sollte sich dagegen die Internet-Seite www.energiefoerderung.de ansehen. Eine Modernisierungsberatung bieten außerdem die Landesbausparkassen auf der Website www.lbs.de an. Wer den Fragebogen im Internet ausfüllt, erhält anschließend die individuelle Auswertung per Post. Über die richtige Heizung für den Neubau und die dabei entstehenden Kosten informiert zudem der „Ratgeber Neubau“ unter www.asue.de.

KfW-Beratungszentrum Berlin: (030) 202645050; Info-Telefon der Investitionsbank des Landes Brandenburg: (0331) 6601322

Jutta Burmeister

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