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Die anspruchslosen Traubenhyazinthen gibt es als Sorten in verschiedenen Farben und unterschiedlichen Blütenformen

Schöne Rabattenpflanzen, die vor allem im Frühjahr die Gärten schmücken, sind Traubenhyazinthen (Muscari). Diese anspruchslosen Blumen – auch als „Träubel“ bekannt – sorgen zusammen mit anderen Zwiebelgewächsen für ein farbenfrohes und abwechslungsreiches Bild.

Der botanische Name der Gattung Muscari geht auf den arabischen Pflanzennamen muskarini (eigentlich misk rumi = griechischer Moschus) zurück, den der Wiener Botaniker Carolus Clusius 1576 in seinem Buch über seltene Pflanzen für die Moschus-Traubenhyazinthe (Muscari moschatum) verwendete. Seit Ende des 17. Jahrhunderts gilt der Name für die gesamte Gattung, die zur Familie der Liliengewächse (Liliaceae) gehört und mit etwa 50 Arten vom Mittelmeerraum bis nach Vorderasien verbreitet ist. Obwohl 1987 der Botaniker Mathew die Gattung in vier Sektionen teilte, für die seit 1989 sogar eigene Gattungsnamen – Muscari, Pseudomuscari, Leopoldina und Muscarimia – gelten, folgen nicht alle Gärtner dieser Aufteilung. Deshalb findet man in Katalogen vorwiegend nur die Bezeichnung Muscari.

Am häufigsten sieht man in den Gärten die Armenische Traubenhyazinthe (Muscari armeniacum) und ihre Sorten. Die Art ist in Rumänien, Mazedonien, Armenien und Kleinasien verbreitet, wo sie an grasigen und steinigen Hängen bis in 2000 Metern Höhe wächst. Sie bildet mit sechs bis acht Blättern eine Rosette, aus der sich von April bis Mai 15 bis 20 Zentimeter hohe Blütenstände entwickeln. Die kobaltblauen Blumen sind in zehn Zentimeter langen Trauben vereint und recht variabel in Farbe und Form, so dass durch Auslese mehrere Sorten entstanden: So bildet ,Early Giant‘ besonders stattliche blaue Trauben, tiefblaue Blüten mit weißem Ring hat ,Saffier‘ (Saphir) und hellblaue, stark duftende Blüten entfaltet ,Cantab‘. Auch Sorten mit gefüllten Blüten gibt es, wie beispielsweise ,Blue Spike‘ oder die neuere Sorte ,Fantasy Creation‘. Die Armenische Traubenhyazinthe und ihre Sorten eignen sich für Rabatten, wo sie in Gemeinschaft mit Narzissen, Hyazinthen oder niedrigen Tulpen gut wirken.

Eine sehr schöne weiß blühende Traubenhyazinthe ist Muscari argaei ,Album‘. Während die blau blühende Stammform nicht angeboten wird, findet man die weiße Züchtung häufig in den Katalogen. Sie wird etwa 20 Zentimeter hoch, ist großblumig und hat lange dichte Blütenstände. Da sie zur gleichen Zeit wie Teppichphlox (Phlox subulata) und Blaukissen (Aubrieta-Hybr.) ihre Blüten zeigt, ist sie ein idealer Partnerin für diese Polsterpflanzen.

Aus Süd- und Mitteleuropa sowie Kleinasien stammt die Strauß- oder Bisamhyazinthe (Muscari botryoides). Sie eignet sich wegen ihrer grazilen Form besonders für den Steingarten. Die Blätter sind linealisch, riemenförmig und oft so hoch wie der Blütenstand. Dieser erreicht zehn bis 15 Zentimeter Höhe und ist im April zu sehen. Er besteht aus fast kugelförmigen, leicht hängenden violetten Blüten, die durch ihre leicht zurückgeschlagenen Blütenblattzipfel sehr apart aussehen. Von der Art gibt es eine weiße Form, die als Muscari botryoides ,Album‘ im Handel ist.

Eine empfehlenswerte Art für den Steingarten ist auch Muscari neglectum. Sie hat von Nordfrankreich bis in den Kaukasus ihre natürliche Verbreitung und kommt auch in Süddeutschland an wenigen Standorten vor. Ihre binsenartigen, schmalen Blätter sind im Frühjahr meist aufgerichtet, bevor sie zur Blütezeit schlaff auf dem Boden liegen. Dadurch kommt der etwa 20 Zentimeter hohe Blütenstand besonders gut zur Geltung. Er entfaltet sich von Mai bis Juni und besteht aus 30 bis 40 Einzelblüten von sehr dunkler schwarzblauer Farbe, die durch ihre weißen Blütenblattzipfel sehr geschmackvoll aussehen.

Aus den lichten Kieferwäldern in der nordwestlichen Türkei stammt die Breitblättrige Traubenhyazinthe (Muscari latifolium). Diese stattliche Pflanze von 30 Zentimetern Höhe bildet meist nur ein Laubblatt pro Pflanze. Besonders bemerkenswert ist diese Art wegen der Zweifarbigkeit ihrer Blütenstände. Während die unteren Blüten dunkelblau sind, haben die oberen Blüten eine leuchtend hellblaue Farbe. Sie wird auch wegen der langen Blühdauer geschätzt, die im April beginnt und sich bis Anfang Juni hinziehen kann. Man verwendet sie gern in Gemeinschaft mit anderen Blumenzwiebelpflanzen auf der Rabatte.

Eine weit verbreitete und häufig angebotene Pflanze ist Muscari azurea, deren Heimat die Berge der östlichen Türkei sind. Bereits 1856 kam sie nach Wien. Der Botaniker Carl von Linné bezeichnete sie als Hyazinthella azurea, heute ist sie neben diesem Namen auch gelegentlich als Pseudomuscari azurea zu finden. Der Grund für diese abweichenden Bezeichnungen ist in der Form der Blüten begründet. Sie sind nicht wie bei den Arten der Gattung Muscari am Ende verengt, sondern glockenförmig geöffnet. Diese hübsche Art bildet zwei bis drei lang gestreckte Blätter und wird nur fünf bis 15 Zentimeter hoch. Sie blüht bereits im März und entfaltet leuchtend himmelblaue Blüten, die in einer fast kugelförmig wirkenden Traube vereinigt sind. Sie blüht zur gleichen Zeit wie die Wildkrokusse, so dass sich mit ihr in Gemeinschaft von gelben Arten wie Crocus chrysanthus, Crocus flavus oder Crocus stellaris wunderschöne Gartenbilder schaffen lassen.

Alle Traubenhyazinthen gedeihen gut in voller Sonne, aber auch im lichten Halbschatten am Gehölzrand. Geeignet ist jeder normale, durchlässige Gartenboden ohne Staunässe. Man legt die Zwiebeln von September bis November sechs bis acht Zentimeter tief in einem Abstand von etwa 15 Zentimetern. Sehr wirkungsvoll ist das Pflanzen in Tuffs. Traubenhyazinthen können viele Jahre am gleichen Platz stehen bleiben, wo sie zuverlässig blühen und sich vermehren.

Bezugsquellen: Albrecht Hoch, Potsdamer Straße 40, 14163 Berlin, Telefon: 030/ 8026251; Bernd Schober, Stätzlinger Straße 94 a, 86165 Augsburg, Telefon: 0821/ 72989500 oder im Internet unter: www.der-blumenzwiebelversand.de.

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