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Wirtschaft: Mehr Geld für Berlinwasser International

Japanischer Investor stellt hundert Millionen Euro pro Jahr in Aussicht

Berlin - Im Januar hatte der japanische Mischkonzern Marubeni angekündigt, durch den Kauf von Berlinwasser International (BWI) – einer Tochter der Berlinwasser Holding – wachsen zu wollen. Jetzt werden die Pläne konkret. Marubeni wolle jährlich 100 Millionen Euro bereitstellen, sagte BWI-Chef Dieter Ernst am Dienstag dem Tagesspiegel. Zusammen mit der üblichen Fremdfinanzierung bei Projekten ergebe das ein Gesamtvolumen von 300 Millionen Euro. „Marubeni erweist sich als verlässlich“, sagte Ernst. Durch das Geld könne über Projekte nachgedacht werden, die für BWI bisher nicht möglich gewesen wären. Für die kommenden Jahre interessant sei etwa die mögliche Privatisierung der Wasserversorgung in Moskau und im chinesischen Xian. Durch die Expansion werde auch in Berlin „die ein oder andere Stelle“ neu geschaffen werden, sagte Ernst.

Die Berliner Wasserbetriebe waren Mitte der 90er Jahre in das internationale Wassergeschäft eingestiegen. Der Schwerpunkt liegt in Osteuropa und Asien. Das Engagement erfordert aber viel Geld, das die bisherigen Berlinwasser-Anteilseigner – das Land Berlin, RWE und die französische Veolia – nicht zur Verfügung stellen wollen. Ende 2005 wurde deshalb die Mehrheit an den japanischen Konzern Marubeni verkauft, der ein Bekenntnis zum Standort Berlin abgab. Endgültig perfekt soll das Geschäft bis Juni sein. BWI beschäftigt in der Hauptstadt knapp 30 Menschen, international 2500.

Neben der BWI-Zentrale bleibt auch der Steuersitz in Berlin. Noch gibt es Verlustvorträge. Die dürften nach der bisherigen Planung in fünf Jahren abgebaut sein, sagte Ernst. Dann profitiere das Land über die Steuereinnahmen von einer profitablen Expansion.

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