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Flugzeug setzt zur Landung an.

© dpa

Terrorgefahr: USA raten zu Vorsicht bei Reisen nach Europa

Die Gefahr von Anschlägen sei nach wie vor hoch: Das US-Außenministerium rät Amerikanern deswegen, bei Reisen nach Europa wachsam zu sein.

Die jüngsten Anschläge in Frankreich, Russland, Schweden und Großbritannien haben das US-Außenministerium erneut zu einem Sicherheitshinweis für Reisen nach ganz Europa bewogen. Einen konkreten Anlass gebe es zwar nicht, aber insbesondere die Sommerferien, wenn viele Menschen in den Urlaub fliegen und die Touristengruppen in den Großstädten größer werden, könnten gefährlich werden.

Auf seiner Internetseite warnt das Ministerium deswegen davor, dass US-Bürger in Europa immer wachsam sein sollten. Terroristische Sympathisanten oder radikalisierte Extremisten könnten dort ohne eine Warnung Anschläge verüben. Mögliche Ziele seien etwa Einkaufszentren, Regierungseinrichtungen, Hotels, Klubs, Flughäfen und Parks. Die Warnung gilt bis zum 1. September. Schon im vergangenen November hatten die USA einen sogenannten Travel Alert für Reisen nach Europa herausgegeben. Dieser liegt - wie jetzt auch - in der Eskalationsstufe unterhalb einer Reisewarnung des Auswärtigen Amtes, wie sie beispielsweise für Länder wie den Irak vorliegt. Im November bezogen sich die USA auf mögliche Terrorangriffe in der Weihnachtszeit – wenige Wochen vor dem Anschlag vom Breitscheidplatz.

Deutschland rutscht im Sicherheitsranking ab

Laut Visit Berlin sind US-Amerikaner nach den Briten die zweitgrößte Touristengruppe in der Hauptstadt. Bislang, sagt ein Sprecher, seien die Besuche in diesem Jahr nicht weniger geworden. „Vielleicht überlegt es sich der eine oder andere jetzt anders mit seiner Reise“, sagt er, „aber von einem Trend kann man nicht sprechen“. Bei Gästen aus Asien hat die Tourismusgesellschaft hingegen schon deutliche Unterschiede bemerkt. Burkhard Kieker, Chef von Visit Berlin, vermutete im Januar, dass in asiatischen Medien spektakuläre Bilder von Terroranschlägen in Europa gezeigt werden, die die Menschen verunsichern.

In ganz Deutschland sind die Zahlen der US-Besucher seit Anfang des Jahres ebenfalls gestiegen und nicht gesunken. Nach den Niederländern und Schweizern sind sie bundesweit die drittgrößte Touristengruppe aus dem Ausland. Eine Sprecherin der Deutschen Zentrale für Tourismus verwies darauf, dass es nicht der erste Sicherheitshinweis für Europa sei und „explizit die Länder Frankreich, Russland, Schweden und Großbritannien“ genannt wurden.

Im aktuellen Sicherheitsranking des Weltwirtschaftsforums rutschte Deutschland trotzdem von Platz 20 auf Platz 51 – hinter Rumänien, Kuwait, Albanien und Tadschikistan. Ein wesentlicher Grund sei die Angst vor Anschlägen. Noch schlechter bewerteten Geschäftsleute aus aller Welt aber ihr subjektives Sicherheitsempfinden in Frankreich (Platz 67), Italien (70), Großbritannien (78) – und den USA (84).

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