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ARCHIV - Zum Themendienst-Bericht von Evelyn Steinbach vom 5. April 2022: Der feine Pollenstaub kann durch offene Türen und Fenster ins Haus gelangen. Foto: Wolfgang Kumm/dpa/dpa-tmn - Honorarfrei nur für Bezieher des dpa-Themendienstes +++ dpa-Themendienst +++

© dpa / Wolfgang Kumm

Klima-Podcast Gradmesser: „Wir verändern die Umwelt so, dass sie uns krank macht“

Allergien, Asthma, Hitzschlag: Die Klimakrise macht uns immer kränker. Umgekehrt hält uns gesund, was auch gut fürs Klima ist. Wie aus einer Krise noch ein doppelter Gewinn werden könnte, sagt Umweltmedizinerin Claudia Traidl-Hoffmann.

Eigentlich geht es beim Klimaschutz ja gar nicht so sehr um das Klima. Es geht darum, uns Menschen zu schützen. Weil wir ein bestimmtes Klima brauchen, um gesund zu bleiben. Aktuell allerdings passiert das Gegenteil, das sich stetig erhitzende Klima inklusive diverser Umweltfolgen macht viele Menschen immer kränker.

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„Wir verändern die Umwelt so, dass sie uns krank macht“, fasst es Claudia Traidl-Hoffmann, Professorin für Umweltmedizin, in dieser Gradmesser-Folge zusammen. Und die Direktorin des Instituts für Umweltmedizin bei Helmholtz Munich erklärt, wie ein gesünderer Lebensstil auch gut für Klima und Umwelt sein können.

Allergien zum Beispiel werden durch den Klimawandel immer häufiger. Die Pollen fangen bei wärmeren Temperaturen früher an zu fliegen, inzwischen ist fast kein Tag in Deutschland mehr ohne Pollenflug. Gleichzeitig machen Hitzestress und Schadstoffe in der Luft besonders durch den Autoverkehr die Pollen selbst aggressiver und greifen zudem die Schleimhäute an, erklärt Traidl-Hoffmann. Wer akut unter Heuschnupfen oder allergischem Asthma leidet, der kann an einem solchen Tag kaum arbeiten.

An den Folgen von Hitze wiederum sind in Deutschland im vergangenen Jahr nach Angaben des Robert-Koch-Instituts mindestens 4500 Menschen gestorben. Für Claudia Traidl-Hoffmann sind die Folgen der immer häufigeren Hitzewellen auch ein deutliches Warnsignal, dass wir Menschen uns nur bedingt anpassen können.

Besonders dramatisch ist das Zusammenspiel von Hitze und schädlichen Umwelteinflüssen in den Städten. Gleichzeitig kann hier besonders viel getan werden, damit sich die Gesundheit der Menschen dort verbessert, und zudem klimaschädliches Verhalten beendet wird.

Zu diesen und anderen Möglichkeiten, die einen doppelten Gewinn versprechen, auch darüber spricht Claudia Traidl-Hoffmann. Ein Thema, das auch im Gutachten „Gesund leben auf einer gesunden Erde“ des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen eine Rolle spielt, wo Traidl-Hoffmann auch Mitglied ist.

Weil Gesundheit und Klima eng mit einer gesunden Umwelt verbunden sind, schaut am Ende der Folge Florence Schulz vom Tagesspiegel Background Energie und Klima nach Brüssel. Denn dort droht gerade der Naturschutz von den machtpolitischen Ambitionen des CSU-Politikers Manfred Weber torpediert zu werden.

Der nächste Gradmesser erscheint am 14. Juli, mit dabei ist die Psychologin Cornelia Betsch. Fragen, Kritik oder Anregungen schicken Sie bis dahin gerne an gradmesser@tagesspiegel.de

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