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Brandenburg: Wüste Szenarien

Sandra Dassler

In wenigen Jahren wird der Randbrandenburger bis zum 80. Geburtstag arbeiten. Wer keine richtige Arbeit hat, muss trotzdem ran. Er fährt ehrenamtlich Kleinbus, wann immer jemand aus einem Ort, der nur noch fünf Einwohner hat, in die Stadt muss. Falls es noch eine Stadt gibt. Oder er karrt Touristen und Abenteurer durch verlassene Dörfer. Fragt sich nur, warum die Landesregierung die Wahrheit nicht schon vor der letzten Wahl rausgelassen hat. Man wäre den Politikern doch nicht böse gewesen! In den zahllosen Saunadörfern und Thermalbädern von Rheinsberg über Lübbenau bis Bad Liebenwerda, in denen sich außerhalb von Ferien, Feiertagen und Wochenenden ohnehin vor allem Rentner und Vorruheständler tummeln, sieht man den nackten Tatsachen seit langem gefasst ins Auge. Das Geld für die Werbekampagne, um die Brandenburger von der Länderfusion zu überzeugen, kann man sich auch sparen. Potsdam und das Umland sollen mit Berlin fusionieren – dort sind ohnehin alle dafür. Der Rest des Landes verwaltet sich selbst. Ehrenamtlich. Für das bisschen Aufwandsentschädigung findet sich ganz sicher ein Sponsor. Bei VW zum Beispiel werden ja demnächst bestimmte Mittel frei.

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