
© Chantal Neumann, German Doctors
Ärztinnen und Ärzte im Ehrenamt: Sprechstunde an der Müllhalde
Der Verein German Doctors engagiert sich in Ländern des Globalen Südens, in denen Menschen keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung haben.
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Am Rande einer der größten Müllkippen Nairobis breitet sich ein riesiges Slumgebiet aus. Vermüllte, verdreckte Wasserläufe ziehen sich durch die Gassen. Über all dem liegt der faulige Gestank nach verbranntem Unrat. Korogocho heißt der Ort, was so viel bedeutet wie „Durcheinander, Chaos, Abfall“. Tag und Nacht zieht dunkler Rauch voller giftiger Gase über die Hütten der Bewohner des Slums. Die katastrophalen unhygienischen Lebensumstände dort führen zu Erkrankungen des Magen- und Darmtraktes, zu Haut- und Lungenerkrankungen. Ebenso häufig sind Diabetes und Bluthochdruck, sowie Malaria, Tuberkulose, aber auch HIV. Verstärkt wird der schlechte Gesundheitszustand durch den Hunger. Die Mehrheit der Menschen – insbesondere der Kinder – ist unterernährt.
Seit 2021 engagieren sich die German Doctors in Korogocho. Aufgrund des großen Bedarfs eröffnete die Organisation 2023 dort eine Ambulanz, in der nun täglich bis zu 80 Patientinnen und Patienten von den deutschen Ärztinnen und Ärzten und dem kenianischen Team kostenlos versorgt werden. Der German Doctors e.V. entsendet Ärztinnen und Ärzte, die in sechswöchigen Einsätzen basismedizinische Hilfe in Regionen der Erde leisten, wo Menschen ohne sie keinen Zugang zu ärztlicher Versorgung hätten. Gemeinsam mit lokalen Partnern schulen sie das Gesundheitspersonal und stärken so die Gesundheitsstrukturen vor Ort. Ehrenamtlich. Die meisten nutzen dafür ihren Jahresurlaub. So auch Dr. Silia Priemer: „Seit meiner Jugend wollte ich einen aktiven Beitrag leisten für die Weltgemeinschaft,“ erklärt die Ärztin. „Zu sehen wie prekär die Lebenssituation in den Slums von Nairobi ist, war natürlich schockierend für mich,“ berichtet Silia Priemer. Sie sei sehr froh gewesen, dass im Team mit der „unersetzlichen kenianischen Langzeitärztin Janet Okevo viele schwere Infektionen erfolgreich behandelt werden konnten, die ohne Behandlung lebensgefährlich gewesen wären.“

© Chantal Neumann, German Doctors
Das Leben verbessern
„Auch wenn Kenia ein aufsteigendes und teilweise sehr modernes Land ist, ist die medizinische Versorgung für viele Menschen nicht gewährleistet. Deshalb ist das Engagement von German Doctors hier absolut sinnvoll. Hier wird einzelnen Menschen unmittelbar zu einem besseren Leben verholfen,“ betont Dr. Silia Priemer die gerne für German Doctors e.V. in einen weiteren Einsatz gehen wird. Der Verein wurde 1983 mit der Überzeugung gegründet, dass jeder Mensch das Recht auf medizinische Versorgung hat. Seitdem wurden in über 8.250 Einsätzen mehr als 2,17 Millionen Kinder unter fünf Jahren und über 2,44 Millionen Kranke behandelt, sowie über 349.100 Frauen durch ihre Schwangerschaft begleitet.
Unterstützen auch Sie diese Arbeit!
Stichwort: Gesundheit spenden, SozialBank,
IBAN: DE93 3702 0500 0400 0800 02

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