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Evaluation des Glücksspielstaatsvertrages in 2026:: Wie geht es mit der Regulierung weiter?

Vor fast genau zwei Jahren trat der neue Glücksspielstaatsvertrag bundesweit in Kraft, um das Glücksspiel zu regulieren und die Spielsucht einzudämmen. Die Erwartungen an dieses Gesetz waren hoch: Der neue Vertrag sollte endlich den Markt der Online-Glücksspiele effizient regulieren und für mehr rechtliche Klarheit sorgen.

Stand:

Doch die bisherige Bilanz des Glücksspielstaatsvertrags gilt als ernüchternd. Die erhoffte Kanalisierung der Spieler aus dem Schwarzmarkt heraus in legale und überwachte Angebote ist bislang nicht so gut erfolgt, wie gewünscht. Trotz der hohen Erwartungen und der umfangreichen neuen Regelungen hagelt es Kritik von allen Seiten.

Angesichts dessen steht die Zukunft der Glücksspielregulierung in Deutschland einmal mehr auf dem Prüfstand. Passend dazu sieht der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 ohnehin vor, dass die Auswirkungen der neuen Regelungen von den Glücksspielaufsichtsbehörden der Länder bis 2026 evaluiert werden.

Die Evaluation soll nicht nur Aufschluss darüber geben, ob die gesetzten Ziele erreicht wurden, sondern auch mögliche Anpassungen in den Blick nehmen. In diesem Kontext stellt sich die Frage: Wie wird es mit der Regulierung des Glücksspiels in Deutschland weitergehen?

Evaluation des Glücksspielstaatsvertrages in 2026: Mehr als nur Legalisierung von Online Casinos im Fokus

Der Glücksspielstaatsvertrag (GlüStV), der in seiner neuesten Fassung am 1. Juli 2021 in Kraft trat, regelt nahezu alle Glücksspielangebote in Deutschland. Als besonders bedeutender Wandel innerhalb der jüngsten Anpassungen des GlüStVs gilt der Übergang vom staatlichen Monopol zu einem liberaleren Lizenzierungsmodell, das auch privaten Unternehmen den Marktzugang ermöglicht.

Ziel des neuen Vertrags war es, verbindliche und bundesweit einheitliche Regelungen zu schaffen, die den Glücksspielmarkt rechtssicher, effektiv und verständlich regulieren. Zu den wohl bekanntesten Neuerungen in Folge des Glücksspielstaatsvertrags von 2021 gehört die Legalisierung des Online-Glücksspiels.

Anbieter aus diesem Bereich müssen nun ausschließlich eine Lizenz beantragen, um legal operieren zu dürfen, was vor allem dazu beitragen soll, den Schwarzmarkt einzuschränken. Das sorgt auch für eine breitere Vielfalt des legalen Angebots. So gibt es unter anderem immer wieder neue Online Casinos bei Casinoservice.org zu finden. Doch die ursprünglichen Ziele des Glücksspielstaatsvertrags reichen deutlich weiter.

Maßnahmen zum Spielerschutz des GlüStV

So hat der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 auch bedeutende Maßnahmen eingeführt, die das Ziel haben, einen umfassenden Spielerschutz zu gewährleisten. Eine zentrale Neuerung ist das bundesweite Sperrsystem “Oasis”.

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen gibt es spezifische Regelungen und Schutzmaßnahmen für Online-Glücksspiele. Diese umfassen die Evaluation von Erlaubnissen und die Umsetzung konkreter Spielerschutzregelungen, sowohl für bereits erlaubte Online-Glücksspiele als auch für neue Glücksspielformen im Internet.

Dieses System ermöglicht es Spielern, sich für sämtliche Glücksspielangebote in Deutschland sperren zu lassen, einschließlich Online-Plattformen und stationärer Spielhallen. So sollen gefährdete Personen den Zugang eigenhändig kontrollieren können. Darüber hinaus können Spieler auch den sogenannten “Panik-Button” nutzen, der auf jeder Glücksspielplattform sichtbar sein muss, und sich selbst für 24 Stunden sperren lassen.

Diese Art von Maßnahmen soll nicht nur problematisches Spielverhalten verhindern, sondern auch den Jugend- und Spielerschutz durch die obligatorische Anlage eines Spielerkontos stärken, das Minderjährigen den Zugang zum immer populärer werdenden Glücksspiel im Internet verwehrt.

Zusätzlich dazu sieht der Glücksspielstaatsvertrag eine Vielzahl weiterer Schutzmaßnahmen vor. Dazu gehört auch ein anbieterübergreifendes Einsatzlimit bei virtuellen Automatenspielen, das dabei helfen soll, exzessives Spielverhalten zu verhindern. Zudem haben Spieler die Möglichkeit, individuelle Einzahlungs-, Verlust- und Zeitlimits festzulegen.

Eine weitere wichtige Regelung ist die 5-Sekunden-Regel, die sicherstellt, dass zwischen den einzelnen Spins an Online-Spielautomaten eine fünfsekündige Pause liegt, um exzessiv schnelle Wiederholungen zu unterbinden. So sollte der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 die Legalisierung des Online-Glücksspiels mit effektiven Schutzmaßnahmen verbinden und einen bedeutenden Schritt in Richtung einer umfassenden und verantwortungsvollen Regulierung des Glücksspiels darstellen.

Aktueller Stand: Ist der Glücksspielstaatsvertrag erfolgreich?

Der Glücksspielstaatsvertrag wurde in der aktuellen Form von allen Bundesländern unterzeichnet und ist bis ins Jahr 2028 gültig. Eine der positiven Entwicklungen im Zuge des Glücksspielstaatsvertrages ist sicherlich die Legalisierung des Online-Glücksspiels, was im zuvor unregulierten Markt rechtliche Klarheit schaffte und eine Grundlage für besseren Spielerschutz schuf.

Zudem wurde die Einrichtung der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) in Halle (Saale) initiiert, um die Aufsicht und Kontrolle des Glücksspiels zu zentralisieren und zu verbessern. Gleichzeitig gibt es noch immer bedeutende Schwierigkeiten bei der Umsetzung des neuen Regelwerks. Dementsprechend bleiben die damit einhergehenden Regularien weiterhin Gegenstand intensiver Diskussionen in Deutschland.

Dr. Tobias Hayer von der Universität Bremen leitet eine Studie zur Evaluierung der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021, die am Institut für Public Health und Pflegeforschung durchgeführt wird.

Ein zentrales Problem ist die langsame Umsetzung des Staatsvertrags und die Verzögerungen bei der Erteilung von Lizenzen für Anbieter virtueller Automatenspiele. Dies hat zu viel Frustration geführt, sowohl bei den Anbietern als auch bei Spielern, und die Effektivität der neuen Regelungen infrage gestellt.

Kritik an der Umsetzung: Glücksspielstaatsvertrag im Fokus

Von Beginn an bemängelten Experten darüber hinaus verschiedene Schwachstellen im Regelwerk, die dringend überarbeitet werden müssten, um die angestrebten Ziele effektiv erreichen zu können. Besonders kontrovers diskutiert wird diesbezüglich die Kanalisierung der Spieler aus dem Schwarzmarkt in den regulierten Markt.

Dr. Marc von Meduna ist einer der Verantwortlichen für die Evaluationsstudie ‘Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021’, die im Auftrag der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder (GGL) von Dr. Tobias Hayer und seinem Team durchgeführt wurde.

Laut einer Studie der Universität Leipzig beträgt die sogenannte Kanalisierungsrate in Deutschland nur rund 50 Prozent. Dieser Wert deutet darauf hin, dass ein großer Teil der Spieler weiterhin auf illegale Angebote aus dem Ausland zurückgreift. In diesem Zusammenhang wird insbesondere die neu eingeführte Spieleinsatzsteuer kritisiert, die mit über fünf Prozent die Wettbewerbsfähigkeit der legalen Anbieter beeinträchtigt.

Diese Steuer hat die ‘Return to Player’ (RTP)-Quote der Online Slots für Spieler gesenkt, was viele dazu veranlasst hat, auf ausländische, illegale Online Casinos auszuweichen, die attraktivere Konditionen bieten können.

So kommt es zu einem Attraktivitätsverlust von Online Spielotheken mit deutscher Lizenz. Die Besteuerung auf Basis des Spieleinsatzes wird von vielen Experten als ungeeignete Bemessungsgrundlage angesehen. Diese Steuer sorge für die Untergrabung der Regulierung des Online-Glücksspiels und treibe Spieler in den Schwarzmarkt.

Die Situation wird zusätzlich dadurch kompliziert, dass die Länder bei der Regulierung von Online-Glücksspielen weitgehend unabhängig voneinander agieren können, was zu unterschiedlichen Regelungen und einer mangelnden bundeseinheitlichen Regulierung führen könnte. Diese Fragmentierung könnte die Effektivität des Staatsvertrags weiter schwächen und die erhoffte Kanalisierung der Spieler in legale Angebote erschweren.

Dementsprechend stellt der aktuelle Zustand nicht nur eine Herausforderung für die Wettbewerbsfähigkeit der legalen Anbieter dar, sondern untergräbt auch die Effektivität der regulatorischen Bemühungen des Glücksspielstaatsvertrags. Wenig verwunderlich also, dass weiterhin intensiv darüber debattiert wird, wie die gesetzlichen Grundlagen verbessert werden können, um eine wirksame Kontrolle und Regulierung des Marktes zu gewährleisten.

Kontroverse Studienlage bezüglich der Entwicklung des Glücksspiels in Deutschland

Auch die aktuelle Studienlage zur Entwicklung des Glücksspiels in Deutschland wird äußerst kontrovers diskutiert. So wurde unter anderem beim 21. Symposium Glücksspiel im vergangenen März deutlich, dass trotz der Fortschritte in der Glücksspielforschung erheblicher Handlungsbedarf besteht. Forscher wie Dr. Tobias Hayer, die sich auf Glücksspielsucht, Online-Glücksspiel und verwandte Themen spezialisiert haben, betonen die Bedeutung ihrer Forschungsergebnisse für die evidenzbasierte Weiterentwicklung des Glücksspielstaatsvertrags.

Die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder hat unterstrichen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse die Grundlage für politische und gesellschaftliche Debatten bilden. Auch Vertreter der Glücksspielbranche betonen immer wieder die Bedeutung der Forschung für die Regulierung des Glücksspiels.

Mit einem Budget von über einer Million Euro plant die GGL nun Studien, die verschiedene Aspekte des Glücksspiels untersuchen, darunter den Spielerschutz im Internet, Glücksspielwerbung und den Schwarzmarkt. Die aus diesen Studien gewonnenen Erkenntnisse sollen auch dabei helfen, die Wirksamkeit des Glücksspielstaatsvertrages von 2021 besser zu evaluieren.

Die Hoffnung ist, dass die neu in Auftrag gegebenen Studien auf breitere Akzeptanz stoßen als die bisherigen Forschungen. In der Vergangenheit wurden nämlich unter anderem die Ergebnisse des Glücksspiel Survey 2023 von vielen Kritikern als methodisch unzureichend bezeichnet.

Sie argumentieren, dass die Methodik wissenschaftliche Zweifel aufwerfe und nicht die notwendige Neutralität besitze. Bereits vor der Veröffentlichung der Ergebnisse gab es Bedenken hinsichtlich der vorherigen Glücksspiel Surveys und des Glücksspiel Atlas 2023.

Eine andere Studie, die von der Universität Leipzig durchgeführt wurde, untersuchte die Verbreitung des illegalen Glücksspiels in Deutschland und kam dabei zu teils alarmierenden Ergebnissen. Laut dieser Studie ist das illegale Glücksspiel weit verbreitet und wächst sogar, was im Widerspruch zu den Aussagen der GGL steht, die von einer zunehmenden Kanalisierung des Glücksspiels in legale Bahnen ausgehen.

Diese Diskrepanz zwischen verschiedenen Studien und den Aussagen der Regulierungsbehörde zeigt die Komplexität und die Herausforderungen bei der Bewertung der Auswirkungen des Glücksspielstaatsvertrages. Es wird deutlich, dass eine einheitliche und objektive Datengrundlage aus anerkannten Studien dringend benötigt wird, um fundierte Entscheidungen über zukünftige Regulierungsmaßnahmen zu treffen. Noch offenbart die aktuelle Studienlage ein gemischtes Bild.

Während die GGL die Fortschritte in Folge des Inkrafttretens des Glücksspielstaatsvertrages lobt und weitere Forschungsanstrengungen unternimmt, gibt es von anderer Seite erhebliche Bedenken hinsichtlich der Methodik und Objektivität der bisher durchgeführten Studien.

Die dringend benötigte Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags

Die kommende Evaluation des Glücksspielstaatsvertrages von 2021 ist also aus vielerlei Hinsicht dringend notwendig. Der Vertrag, der umfangreiche Anforderungen insbesondere im Bereich des Spielerschutzes festlegt, wurde mit dem Ziel eingeführt, den Glücksspielmarkt in Deutschland sicherer und transparenter zu gestalten. Eine umfassende Bewertung dieser Maßnahmen ist jedoch unerlässlich, um die Wirksamkeit der Regelungen zu überprüfen und potenzielle Schwachstellen zu identifizieren.

Das Studiendesign der Evaluation umfasst die Ausschreibung und Vergabe der Forschungsstudie zur Evaluierung der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021. Es wird beschrieben, wie das Studiendesign durchgeführt wurde, wer die Studie durchgeführt hat, wie die Ausschreibung bekannt gemacht wurde und warum der Zuschlag an eine bestimmte Institution vergeben wurde.

Die von der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder initiierte und mit den 16 Bundesländern koordinierte Studie „Spielerschutz im Internet: Evaluation der Maßnahmen des Glücksspielstaatsvertrages 2021“ setzt genau dort an. Sie untersucht die Auswirkungen der technischen und spezifischen Spielerschutzanforderungen und das Marktverhalten. Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei der Praktikabilität der Regelungen und den notwendigen Anpassungen, um die Ziele des Spielerschutzes besser zu erreichen.

Die Bedeutung dieser Evaluation wird durch die bisherigen Forschungsergebnisse und deren Kritik unterstrichen. So soll die Evaluation nicht nur die positiven Effekte, sondern auch die negativen Auswirkungen der bestehenden Regelungen offenlegen und somit eine fundierte Basis für notwendige Anpassungen schaffen.

Der Glücksspielstaatsvertrag sieht gemäß § 32 vor, dass bis Ende 2026 eine umfassende Evaluierung erfolgen muss. Die regelmäßige Evaluierung stellt seit der erstmaligen Einführung der GlüStV im Jahr 2008 einen integralen Bestandteil der Glücksspielregulierung in Deutschland dar. Zum Leitgedanken der Evaluation als Effekt- oder Outcome-Messung gehört die frühzeitige Erkennung etwaiger Fehlentwicklungen und mögliche Anpassung diesbezüglich, um die mit dem Staatsvertrag verfolgten Ziele besser zu erreichen.

Die Evaluation des GlüStV 2021 ist daher nicht nur eine gesetzliche Pflicht, sondern auch eine notwendige Maßnahme, um die Effektivität und Effizienz der Glücksspielformen zu sichern und zu verbessern. Es ist von essenzieller Bedeutung, dass diese Evaluation transparent und objektiv erfolgt, um die Glaubwürdigkeit der Ergebnisse sicherzustellen und die Basis für zukünftige politische und regulatorische Entscheidungen zu schaffen.

Nur so kann gewährleistet werden, dass der Glücksspielmarkt in Deutschland sicherer und zugleich attraktiver wird und auch die Ziele des Spielerschutzes und der Marktregulierung erfolgreich umgesetzt werden.

Evaluation sorgt bereits vor Veröffentlichung für Diskussionen

Die GGL und andere wissenschaftliche Institute arbeiten bereits seit Längerem intensiv an der Erforschung der Auswirkungen des GlüStV. Die Wichtigkeit einer evidenzbasierten Evaluierung, die alle Standpunkte und Interessen berücksichtigt, ist mittlerweile allen Akteuren bekannt. Nicht zuletzt aufgrund der zahlreichen Kritik an der bisherigen Forschung, die von vielen Seiten als lückenhaft und unzureichend angesehen wird.

Dr. Tobias Hayer, ein Diplom-Psychologe, ist an einer einzigartigen Forschungsstudie beteiligt, die sich mit dem Spielerschutz im Internet beschäftigt und von der GGL in Auftrag gegeben wurde.

Obwohl sich verschiedene Akteure aus Politik, Wissenschaft und der Glücksspielbranche also einig sind, dass die aktuellen Maßnahmen zur Regulierung des Glücksspiels in Deutschland überprüft und weiterentwickelt werden müssen, gibt es bereits lange vor einer möglichen Veröffentlichung der Evaluation des Glücksspielstaatsvertrags aus 2021 intensive Debatten um deren Fokus sowie mögliche Erkenntnisse und Schlussfolgerungen.

Auch hier steht vor allem die Verbreitung des illegalen Glücksspiels im Mittelpunkt. Experten betonen immer wieder, dass der wachsende Schwarzmarkt eine Bedrohung für legal operierende Anbieter darstellt. Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, seien Schulungen und eine enge Zusammenarbeit mit den Ordnungsbehörden notwendig. Es wird jedoch auch eine stärkere regulatorische Unterstützung seitens der Politik gefordert, um den legalen Markt attraktiver zu gestalten und so den illegalen Markt zu schwächen.

In Teilen zeigt sich die Politik sogar bemüht, die legalen Anbieter der Glücksspielbranche tatsächlich zu unterstützen und deren Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Ihrer Auffassung nach sei es die Aufgabe des Staates, den Spieltrieb der Bevölkerung mit wirksamem Spielerschutz zu verbinden und gleichzeitig den Schwarzmarkt durch attraktive und legale Angebote zurückzudrängen.

Innerhalb der Leitplanken des GlüStV soll mit der neuerlichen Evaluation nun ein Weg gefunden werden, um das Glücksspiel in Deutschland sowohl für die Anbieter als auch für die Spieler attraktiver zu machen. Jedoch gibt es auch kritischere Stimmen von Seiten der Politik, zum Beispiel durch die Partei Bündnis 90/Die Grünen.

Sie haben in einem Positionspapier strengere Regulierungen gefordert, darunter ein Verbot von Spielautomaten in der Gastronomie und eine schärfere Verfolgung illegaler Spielautomaten. Experten aus der Glücksspielbranche warnen jedoch davor, dass solche Maßnahmen vor allem den Schwarzmarkt weiter befeuern könnten und plädieren dafür, dass der Glücksspielstaatsvertrag eine Lenkungs- und keine Verbotsfunktion haben sollte, um eine qualitative Regulierung zu gewährleisten.

Noch ist unklar, ob die verschiedenen Akteure aus Branche, Forschung und Regulierungsbehörde inhaltlich zueinander finden werden oder ob die Differenzen auch in Zukunft bestehen bleiben. So oder so, der Evaluation des GlüStV wird diesbezüglich eine bedeutende Rolle zuteil.

Ein Blick in die Zukunft der Glücksspielbranche in Deutschland

Die Zukunft der deutschen Glücksspielbranche ist aus vielerlei Sicht ungewiss. Aktuell sind viele Zukunftsszenarien möglich, die sowohl von politischen Entscheidungen als auch von den Entwicklungen innerhalb der Branche selbst abhängen.

Unabhängig von den Erkenntnissen der mittlerweile in Auftrag gegebenen Evaluation hat der Glücksspielstaatsvertrag von 2021 bereits gezeigt, dass es bei der Regulierung des Glücksspiels in Deutschland noch viele Probleme gibt, die gelöst werden müssen, um die ursprünglichen Ziele des GlüStVs tatsächlich erreichen zu können.

Eines der potenziell möglichen Zukunftsszenarien ist die Entwicklung eines föderalen Flickenteppichs, bei dem die Bundesländer individuelle Regelungen für das Glücksspiel einführen. Aufgrund der zahlreichen Diskussionen und langwierigen Entscheidungsprozesse haben einige Bundesländer bereits entsprechende gesetzliche Grundlagen geschaffen. Dies bedeutet, dass spezifische Regelungen nur für das jeweilige Bundesland gelten würden, was zu einer bundesweit uneinheitlichen Rechtslage führen könnte.

Als Vorreiter eines besonders liberalen Ansatzes gilt das Bundesland Hessen, das sogar bereits an einem eigenen Online Casino arbeitet. Derartige Bemühungen werden innerhalb der Branche als innovativer Weg zur Verbesserung des legalen Glücksspielangebots angesehen. Gleichzeitig könnten die eigenständigen Initiativen auch zu Konkurrenz und weiterer Uneinigkeit unter den Bundesländern führen.

Die entscheidende Rolle der GGL

Fest steht, dass die Rolle der Gemeinsamen Glücksspielbehörde der Länder in den kommenden Jahren entscheidend sein wird. Es wird erwartet, dass die GGL sich verstärkt auf die werbliche Kommunikation der legalen Glücksspielangebote konzentriert, insbesondere durch eine bessere Platzierung in den Suchmaschinenrankings.

Die wiederkehrenden Forderungen nach einer Verschärfung der Glücksspiel- und Sportwettenregulierung, könnten die Branche jedoch weiter unter Druck setzen. Eine Verschärfung der Werberegelungen im Fernsehen, trotz der bereits bestehenden Sendezeitbeschränkungen, könnte die Sichtbarkeit der legalen Angebote weiter einschränken und letztlich den Schwarzmarkt stärken.

Ein weiteres wichtiges Thema für die Zukunft ist für die GGL auch die umfassende Bewertung und mögliche Anpassung der gesetzlichen Rahmenbedingungen für Netzsperren. Diese Maßnahmen könnten entscheidend dafür sein, den Zugang zu illegalen Glücksspielseiten zu erschweren.

Ebenso bedarf es neuer Überlegungen hinsichtlich der zeitaufwendigen Prüfung jedes Spiels beim virtuellen Automatenspiel. Eine effizientere und schnellere Überprüfung könnte die Attraktivität und Verfügbarkeit legaler Angebote verbessern.

Fazit: Regulierung des Glücksspiels in Deutschland vor ungewisser Zukunft?

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die deutsche Glücksspielbranche vor einer spannenden Zukunft steht. Die politischen und regulatorischen Entscheidungen, die in den nächsten Jahren getroffen werden, könnten die Branche entweder stabilisieren und legalisieren oder zu weiteren Spannungen und einem stärkeren Schwarzmarkt führen.

Es bleibt abzuwarten, ob die verschiedenen Akteure – Politik, Branche und Regulierungsbehörden – in der Lage sein werden, eine gemeinsame, zukunftsorientierte Strategie zu entwickeln, die den Herausforderungen gerecht wird und gleichzeitig den Spielerschutz und die Attraktivität legaler Angebote gewährleistet.

Der Glücksspielstaatsvertrag 2021 hat seit seinem Inkrafttreten zahlreiche Fortschritte gemacht, aber auch viele Probleme offengelegt. Eine zentrale Rolle in diesen Diskussionen spielt die Gemeinsame Glücksspielbehörde der Länder, die sowohl für die Umsetzung der neuen Regelungen als auch für die Evaluation zuständig ist.

Die Evaluierung des GlüStV 2021, die bis 2026 abgeschlossen sein soll, ist in jedem Fall von großer Bedeutung – gerade vor dem Hintergrund der kontroversen Betrachtung der aktuellen Studienlage zur Entwicklung des Glücksspiels in Deutschland. Wie geht es also mit der Regulierung des Glücksspiels in Deutschland weiter?

Mögliche Szenarien reichen von einer stärkeren föderalen Fragmentierung bis hin zu einer zentralisierten, effizienteren Regulierung durch die GGL. Es ist zu erwarten, dass die kommenden Jahre von intensiven Debatten und Anpassungen geprägt sein werden. Die Evaluation des GlüStV 2021 könnte entscheidende Erkenntnisse liefern, die die Basis für zukünftige Entscheidungen bilden.

Fest steht, dass sowohl die Politik als auch die Regulierungsbehörden und Vertreter der Glücksspielbranche gefordert sind, flexible und innovative Lösungen zu finden, um den aktuellen Herausforderungen des Glücksspielmarktes endlich gerecht zu werden.

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