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GILEAD: Innovationen in der Lebergesundheit Deutscher Lebertag am 20. November

Frédérike Podevin, Geschäftsführerin von Gilead Sciences Deutschland, im Interview.

Stand:

1. Frau Podevin, Sie sind seit Juni dieses Jahres die neue Geschäftsführerin von Gilead Sciences Deutschland, einem Unternehmen, das u.a. für seine Innovationen in der Lebergesundheit bekannt ist. Warum ist der Deutsche Lebertag am 20. November so wichtig?

Der Deutsche Lebertag ist ein zentraler Anlass, um auf eine oft unterschätzte Volkskrankheit aufmerksam zu machen. Viele Menschen wissen nicht, dass ihre Leber bereits geschädigt ist – denn sie meldet sich erst spät mit Symptomen. Genau hier setzt der Lebertag an: Er schafft Bewusstsein für Vorsorge, Früherkennung und gesunde Lebensweise. Die forschende Pharmaindustrie spielt dabei eine entscheidende Rolle. Wir entwickeln innovative Therapien, die zur verbesserten Behandlung chronischer Erkrankungen beitragen und – je nach Krankheitsbild – die Lebensqualität steigern oder sogar Heilung ermöglichen können. Gleichzeitig engagieren wir uns in der Aufklärung und arbeiten mit medizinischen Fachgesellschaften und Patientenorganisationen zusammen, um die Versorgung weiter zu verbessern.

2. Lebererkrankungen werden oft als „stille Epidemie“ bezeichnet. Welche Herausforderungen sehen Sie bei der Früherkennung und Behandlung?

Die größte Herausforderung ist tatsächlich die Unsichtbarkeit der Erkrankungen. Viele Betroffene leben z.B. jahrelang mit einer chronischen Hepatitis oder Fettleber, ohne es zu wissen. Das liegt auch daran, dass es bislang keine flächendeckenden Screening-Programme gibt. Hinzu kommt, dass Lebererkrankungen häufig mit Stigmatisierung verbunden sind – etwa bei Hepatitis C. Das erschwert den Zugang zur Versorgung. Wir brauchen mehr Aufklärung, mehr Anbindung an die Versorgung für vulnerable Patientengruppen und eine stärkere Integration der Lebergesundheit in die hausärztliche Versorgung.

3. Welche innovativen Ansätze verfolgt Gilead, um die Lebensqualität von Patient:innen mit Lebererkrankungen zu verbessern?

Wir von Gilead sind Pioniere in der Hepatologie. Das Unternehmen engagiert sich seit 20 Jahren in der Forschung zur Behandlung und Heilung von Lebererkrankungen und hat mehrere bahnbrechende Therapien entwickelt - wie zum Beispiel bei Hepatitis C, wo unsere Medikamente eine chronische Erkrankung in wenigen Wochen bei den meisten Patient:innen vollständig heilen können. Darüber hinaus investieren wir in die Entwicklung von neuen Therapien für Hepatitis B und Hepatitis D. Für die chronische Hepatitis D bieten wir in der EU – einschließlich Deutschland – die einzige zugelassene Therapie, die diese schwere Erkrankung für viele Patienten behandelbar macht. Zudem haben wir in diesem Jahr die Zulassung für eine Zweitlinientherapie bei Primärer Biliärer Cholangitis (PBC) erhalten – einer seltenen Lebererkrankung. Aber Innovation bedeutet für uns nicht nur neue Medikamente. Es geht auch um bessere Versorgungspfade und die enge Zusammenarbeit mit Partnern – insbesondere mit lokalen Initiativen, die direkt bei den Menschen vor Ort ansetzen.

4. Wie können solche lokalen Initiativen konkret aussehen?

Ein Beispiel ist das Peer-Projekt von vista Berlin, das sich für die Gesundheitsförderung von Drogengebrauchenden einsetzt und von Gilead Sciences gefördert wird. vista betreibt im gesamten Berliner Stadtgebiet niedrigschwellige ambulante Einrichtungen zur Beratung, Betreuung, alltagspraktischen Unterstützung sowie zur Gesundheitsförderung von Drogengebrauchenden. Das Projekt wurde initiiert, nachdem Klient:innen durch vorherige Initiativen zur Hepatitis-C-Aufklärung und - Versorgung nicht im erwünschten Maß zu einer Versorgungsanbindung motiviert werden konnten. Um diese Situation zu verbessern, sollten lebensweltorientierte Informationen und Aufklärung durch gleichermaßen betroffene Personen vermittelt werden – so genannte Erfahrungsexpert:innen oder Peers. Die Peers suchen Menschen in der Szene oder in Drogenkonsumräumen der Organisation auf, um mit ihnen über das Thema Hepatitis C zu sprechen. Manchmal kommt es auch zu Sprachproblemen, hier hat sich eine mehrsprachige Video-Broschüre als hilfreich erwiesen. Personen, bei denen ein Hepatitis-C-Risiko vermutet wird oder bekannt ist, erhalten ein Angebot zur Testung, gegebenenfalls auch gleich mit einer Anbindung an die ärztliche Versorgung. Von September 2021 bis Juli 2025 wurden so über 1500 Personen durch die Peers erreicht – fast 10 Prozent dieser erreichten Personen konnten zur Durchführung eines Hepatitis-C-Tests motiviert werden.

5. Wie bewerten Sie die aktuellen gesundheitspolitischen Rahmenbedingungen auf Bundesebene für die Versorgung von Menschen mit Hepatitis C?

Rein aus dem Blickwinkel der Medizin betrachtet ist die HCV-Eliminierung kein Problem – vielmehr scheint es an organisatorischen Fragen zu liegen, warum in Deutschland immer noch mehr Menschen neu diagnostiziert als behandelt werden. Die BIS-2030-Strategie der Bundesregierung zur Eindämmung von HIV, Hepatitis B und C sowie anderen sexuell übertragbaren Infektionen reicht nicht aus, um die Ziele zu erreichen – es braucht einen flächendeckenden Aktionsplan mit konkreten und sektorübergreifenden Maßnahmen für Bund, Länder und Gemeinden. Ein solcher Plan sollte die regionalen Unterschiede in der Versorgung, zielgruppenspezifische Ansätze und systematischere Früherkennung beinhalten. Die Politik hat hier die Chance, mit gezielten Programmen und klaren Leitlinien die Versorgung zu verbessern – und damit langfristig auch Kosten zu senken. Als forschendes Pharmaunternehmen stehen wir bereit, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

© Gilead Sciences Deutschland

„Hepatitis C ist hoch ansteckend und gerade in Gefängnissen weit verbreitet. Hören Sie doch auch einmal die Podcastfolge „Hepatitis C im Justizvollzug“ rein - mit dem Tatortschauspieler Joe Bausch, der lange selbst als Gefängnisarzt tätig war und dem ausgebildeten Krankenpfleger und Bundestagsmitglied Serdar Yüksel (SPD): https://www.gilead-dialog.de/podcasts/ „

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