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erlebe.bayern

© erlebe.bayern – Bernhard Huber

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Hmm… lecker! : Bayerns Genusslandschaften

Weinberge, Almen, Fischteiche und Streuobstwiesen prägen neben Bergen, Seen, Flüssen und Wäldern das Bild Bayerns. In diesen Genusslandschaften produzieren Winzer, Landwirte, Käser und Fischer gesunde Lebensmittel im Einklang mit der Natur. Eine delikate Tour d‘Horizon

Stand:

Weine aus Frankens Steillagen verdanken ihren ganz individuellen Charakter der intensiven Sonneneinstrahlung. Die trocken-heißen Weinhänge mit bis zu 80 Prozent Neigung hoch über dem Main sind ein besonders artenreicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Die Winzerinnen und Winzer, die diese Landschaft in harter Arbeit bewirtschaften, fördern die Biodiversität durch Blühstreifen, Nistmöglichkeiten und den Erhalt der traditionellen Trockenmauern. Dort nisten Vögel und jagt das Mauswiesel. Mit etwas Glück sieht man Zauneidechsen. Diese selten gewordenen Tiere benötigen Trockenmauern als wichtige Überlebensräume.

Wer vor Frankens steilen Rebhängen steht, mag sich wundern, dass dort jemand freiwillig arbeitet. Ilonka Scheuring eine junge Winzerin aus Margetshöchheim, macht das. Sie gründete mit elf weiteren fränkischen Winzern die Gruppe Ethos, um diese besondere Kulturlandschaft zu erhalten. Sie alle haben sich der ökologisch und sozial nachhaltigen Bewirtschaftung der Weinberge ihrer Heimat verschrieben. Diese Werte und wie sie umgesetzt werden, vermitteln die Winzer mit Wein-Weit-Wanderungen und Events wie Meet the Winzer.

Ilonka Scheuring, Winzerin im fränkischen Margetshöchheim

© erlebe.bayern – Bernhard Huber

Streuobstwiesen: Saubere Früchtchen!

Aus den vielen verschiedenen Apfel- und Birnensorten, die auf Streuobstwiesen wie in der Rhön und im Altmühltal wachsen, stellen die Menschen in der Region markante Säfte und raffinierte Schnäpse her. Die Schnapsbrennerin Franziska Bischof zum Beispiel betreibt das hochprozentige Handwerk in Wartmannsroth bereits in der vierten Generation. Ihre Streuobstwiese mit alten Bäumen ist nur etwas größer als ein Tennisplatz, aber artenreich: „Hier wächst jede Menge“, erzählt Franziska, „Äpfel, Kirschen, Mirabellen, Quitten – insgesamt 20 Sorten.  

Streuobstwiesen zählen zu den artenreichsten Lebensräumen überhaupt

© erlebe.bayern – Florian Trykowski

Luise Naderer setzt sich im Altmühltal für den Erhalt alter Streuobstwiesen ein. Die Gartenbäuerin pflegt etwa 500 Bäume zum Teil uralter Sorten mit Äpfeln, Pflaumen, Quitten, Mirabellen, Mispeln und Birnen. „Schlangen, Eidechsen, eine irre Vogelvielfalt – Streuobstwiesen gehören zu den wertvollsten und artenreichsten Biotopen“, weiß Luise. Besonders im Frühling sind die Streuobstwiesen mit ihrem duftenden Blütenmeer bei Wanderungen besonders schön zu erleben.

Almen und Wildblumenwiesen: Da blüht dir was!

Die blühenden Wildblumenwiesen im „Grünen Allgäu“ haben eine lange Tradition und zeichnen sich ebenfalls durch hohes Artenreichtum aus. Die aromatische Milch der Kühe, die dort grasen, wird zu würzigem Käse verarbeitet.

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Bergbauern pflegen die Kulturlandschaft der Allgäuer Alpen

© erlebe.bayern – Gerd Krautbauer

Schon seit 1892 wird in Bayerns ältester Sennerei Käse hergestellt. Die Senner verarbeiten ausschließlich Milch aus dem Gunzesrieder Tal, insgesamt um die 1,3 Millionen Liter pro Jahr. Aus dieser Milch werden rund 1.100 Laibe Bergkäse von je 25 Kilogramm Gewicht. Das Besondere an der Gunzesrieder Sennerei: Sie ist eine Genossenschaft und seit ihrer Gründung im Besitz von zwölf heimischen Bauern: „Die Sennerei hält die Landwirtschaft am Leben und prägt dadurch die dörfliche Gemeinschaft“, so Chef Peter Haslach.

Die Käserei „Hoimat“ gehört Philipp Haggenmüller, Sebastian Herz und Lisa Gräsel. In ihrer Genusskäserei machen sie aus Bio-Rohmilch Weichkäse nach Allgäuer Tradition. Dabei kann man als Besucher beim „Schaukäsen“ zuschauen.

In jedem Laib Käse steckt Allgäuer Identität

© erlebe.bayern – Gerd Krautbauer

Bergbauern sind unverzichtbar für den Erhalt der alpinen Kulturlandschaft. Bergbauern wie Armin Kling, der in seiner Heimat, den Allgäuer Alpen, tief verwurzelt ist. Gemeinsam mit seinen Eltern führt er in Obermaiselstein in zwölfter Generation einen Bauernhof. Er betont: „Würden wir die Natur vernachlässigen, änderte sich für uns alles. Wir leben von und mit ihr.“ Ohne die Arbeit der Bergbauern wäre für Einheimische wie Urlauber auch kein aktiver Landschaftsgenuss in Wanderstiefeln oder auf dem Rad möglich.

Karpfen oder Renke? Fische aus Seen und Teichen

Bayerns Seen eignen sich mit ihrem kühlen, klaren Wasser nicht nur zum Schwimmen, sie liefern zudem frischen Zander, Renke oder Saibling für kreative Spitzenküche. An den Voralpenseen in Oberbayern und Allgäu / Bayerisch-Schwaben arbeiten über 100 Berufsfischer. Sie vermarkten ihren Fang in der Regel regional. Da trifft es sich gut, dass einige sehr anspruchsvolle Restaurants nah am Wasser zu finden sind, etwa am Starnberger See, Ammersee und Tegernsee. 

Fraueninsel, Chiemsee, Bayern, Deutschland.
Nur Fische, die ein gewisses Alter und eine bestimmte Größe haben, gehen ins Netz. Damit die Fischerei nachhaltig bleibt.

© erlebe.bayern – Klaus Fengler

Wer statt Fine Dining lieber eine frische Fischsemmel auf die Hand möchte, der schaut auf der Fraueninsel am Chiemsee bei der Familienfischerei Lex vorbei. Die Familie betreibt ihre Fischerei dort seit sechs Generationen – nachhaltig und mit Elektrobooten. Mit Blick auf See und Berge schmeckt es gleich doppelt gut.

Die Karpfenzucht hat in der Oberpfalz eine jahrhundertealte Tradition. Zwischen Tirschenreuth, Mitterteich und Wiesau liegt eines der ältesten Fischzuchtgebiete Europas. Die Böden dort sind tonreich, wenig wasserdurchlässig und nährstoffarm, Sümpfe durchzogen die Landschaft. So setzten die Menschen ab dem zwölften Jahrhundert auf Fischzucht statt auf Ackerbau, befeuert durch das Zisterzienserkloster in Waldsassen.

Im Landkreis Tirschenreuth gibt es über 4.700 Teiche. Der Oberpfälzer Karpfen ist ein absolutes Naturprodukt und das Fleisch schmeckt sehr fein, rund und zart nussig. Unmittelbar erleben lässt sich das Produkt in zahlreichen Wirtshäusern und Restaurants sowie Hofläden vor Ort und bei einer Teichführung.

Blick über das „Land der 1000 Teiche“

© erlebe.bayern – Tobias Gerber

Hopfen. Bayerns Grünes Gold

Die Hallertau ist das berühmteste Hopfenanbaugebiet der Welt. Die Hopfengärten mit den bis zu sieben Meter hohen Pflanzen überziehen 2.400 Quadratkilometer Hügellandschaft zwischen Ingolstadt, Kelheim, Landshut, Moosburg und Freising.

Zur Ernte Anfang September probiert man in urigen Biergärten frisches Grünhopfenbier, entdeckt kulinarisches Neuland und hat stets den Duft des Hopfens in der Nase. Das grüne Gold prägt das Leben und Denken der Menschen, die hier leben. Damals wie heute. Davon zeugen interessante Museen wie das Deutsche Hopfenmuseum in Wolnzach und das Hallertauer Heimat- und Hopfenmuseum Mainburg sowie zahlreiche Brauereien.

Hopfen wird nicht nur zum Bierbrauen verwendet, sondern auch als Heilpflanze eingesetzt.

© erlebe.bayern – Thomas Linkel

Dank der Menschen, die Bayerns wertvolle Kulturlandschaften erhalten und pflegen, kommt hochwertiger Genuss auf den Teller oder ins Glas. Als Gast in Bayern sieht man die Leidenschaft dieser Bergbauern, Fischer, Winzer und Senner nicht nur, man spürt und schmeckt sie auch.

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