Ein Blogger hat genug: Markus Beckedahl über Beleidigungen, Verschwörungstheoretiker und Wege zu einer besseren Debattenkultur im Internet.
Markus Beckedahl
Aktuelle Artikel
Die CSU wollte endlich einmal modern sein und hat eine Facebook-Party veranstaltet. Unser Autor fragt sich, ob dieses Jahr das Sommerloch vorverlegt wird.
Am heutigen Samstag gehen in mehr als 50 Städten in Deutschland Menschen bei Minustemperaturen auf die Straße, um gegen das internationale Handelsabkommen ACTA zu demonstrieren. Einer der vielen Kritikpunkte am ACTA-Abkommen ist die Aufforderung an Staaten, „Kooperationsbemühungen im Wirtschaftsleben“ zur straf- und zivilrechtlichen Rechtsdurchsetzung zu fördern.
Die Bundesregierung unterzeichnet Acta nicht. Vorerst. Trotzdem lohnt es sich, am Samstag gegen das Abkommen zu demonstrieren - unter anderem in Berlin, meint Markus Beckedahl. Er plädiert für ein zeitgerechtes Urheberrecht.
Die EU-Kommissarin für Digitales, Neelie Kroes, überraschte am Montag die Öffentlichkeit mit einer Personalie. Karl-Theodor zu Guttenberg berät zukünftig die EU-Kommission in Fragen der Internetfreiheit und erklärt, wie Internetnutzer, Blogger und Cyberaktivisten in autoritär regierten Ländern auf Dauer unterstützt werden können.
Wer bei einer Urheberrechtsverletzung im Internet wiederholt erwischt wird, dem soll für drei Wochen das Internet entzogen werden. Das forderte zu Beginn der Woche der Bundestagsrechtsausschussvorsitzende Siegfried Kauder (CDU).
Siegfried Kauder hat erst eine Netzsperre für Menschen gefordert, die das Urheberrecht verletzen - und dann hat er es selbst getan. Blogger Markus Beckedahl findet: Dieses Recht versteht kein Mensch mehr.
Durch menschliches Versagen schadet sich die Enthüllungsplattform selbst. Dabei wäre es höchste Zeit, dass sie wieder positive Presse bekommt.
Eine Nominierung von Wikipedia als Weltkulturerbe durch die Unesco würde die Chance zur Diskussion über den Kulturbegriff bieten, meint Markus Beckedahl. Letztendlich würde sogar die Unesco selbst profitieren.