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Hat eine heiße Spur: Ermittlerin Katharina Tempel (Franziska Hartmann, mit Stephan Szász).

© ZDF/Georges Pauly

Tagestipp

Neue Krimi-Reihe: Frau mit vielen Gesichtern

„Was wir verbergen“ mit Franziska Hartmann ist kein Allerweltskrimi.

TV-Tipp von Thomas Gehringer

Bitte nicht schon wieder eine neue Krimireihe! Der verständliche Reflex ist hier weitgehend unangebracht, aus zwei Gründen: Regisseurin Francis Meletzky erzeugt gekonnt eine hintergründige Spannung. Ihre Inszenierung ist voller Irritationen, die anfangs eher unauffällig den Titel bestätigen, dass hier viele etwas zu verbergen haben.

Seltsam zum Beispiel, wie intensiv sich das Ehepaar Leitermann plötzlich küsst. Gleichzeitig bricht ein maskierter Mann die Tür auf, schaltet zielgerichtet die in mehreren Räumen installierte Video-Überwachung aus und schleift das bewusstlose Ärztepaar nach dem nächsten Schnitt durch die Wohnung.

Merkwürdig aber auch, wie aufgesetzt fröhlich Katharina Tempel eine Wohnung besichtigt und einen Tag früher als offiziell vereinbart den Dienst bei der Hamburger Mordkommission antritt. Zuhause, in einer wahren Bilderbuchfamilie, turteln sie und ihr Bilderbuch-Ehemann herum wie frisch Verliebte. Der kleine Sohn schaut irritiert zu.

Der zweite Grund lautet: Franziska Hartmann („Kalt“), eine der interessantesten Schauspielerinnen in Deutschland. In die Rolle der Kommissarin Katharina Tempel schlüpfte sie bereits in zwei „Helen Dorn“-Episoden. Das Krimidrama „Was wir verbergen“ soll nun der Auftakt sein für eine Arte/ZDF-Reihe. Etwas konstruiert werden die Themen Kinderwunsch, Pränataldiagnostik, Trisomie 21 und häusliche Gewalt verknüpft, doch Franziska Hartmann hat einen vielversprechenden Einstieg als Frau mit vielen Gesichtern.

Titel:
Was wir verbergen
Wo:
Arte, 20.15 Uhr