Steinbach erwartet Verlängerung: Treuhandverwaltung behält wohl das Sagen in Raffinerie PCK Schwedt

Der Bund wird die Treuhandverwaltung über die Mehrheitseigner der Ölraffinerie PCK in Schwedt nach Einschätzung der Brandenburger Landesregierung voraussichtlich noch mal verlängern. „Ich halte das auch für richtig“, sagte Wirtschaftsminister Jörg Steinbach (SPD) der Deutschen Presse-Agentur.

Die Raffinerie gehört mehrheitlich zwei Töchtern des russischen Staatskonzerns Rosneft. Bis Ende vergangenen Jahres verarbeitete PCK vor allem Rohöl aus Russland. Die Bundesregierung beschloss im Zuge der Sanktionen wegen des Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine einen Verzicht auf russisches Öl. Als Alternative kommt Öl über Danzig und Rostock sowie aus Kasachstan. Die Versorgung liege bei mehr als 80 Prozent und sei stabil, sagte Steinbach.

Schwierige Neuausrichtung

Der Bund verhängte im September 2022 eine Treuhandverwaltung über die Mehrheitseigner von PCK. Seither hat die Bundesnetzagentur im Auftrag der Bundesregierung praktisch das Sagen bei den Rosneft-Töchtern und in der Raffinerie.

Steinbach erwartet auch eine baldige Weichenstellung für den Verkauf von PCK-Anteilen des Öl- und Gasanbieters Shell. „Dies muss abgewartet werden, bevor die Entscheidung über eine weitere neue Eigentümerstruktur getroffen werden kann.“ Der Minister hält zwei Voraussetzungen für wichtig: „Wir brauchen eine Balance zwischen der Expertise, eine Raffinerie klassisch weiterzubetreiben, und auf der anderen Seite einer Expertise für die Transformation in Richtung neue Technologien.“ (dpa)