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56-Jähriger starb an Kopfverletzung: Angeklagter bestreitet vor Gericht Angriff

Er ist angeklagt, seinen Bekannten erschlagen zu haben, doch Dennis M. bleibt seiner Unfall-Version: Michael F. sei gestürzt und hätte sich den Kopf aufgeschlagen, sagt er. Doch offenbar wurde er bereits zuvor übergriffig.

Kaum war die eine Verletzung halbwegs verheilt, musste der 56-Jährige erneut in einem Krankenhaus behandelt werden. Es handelte sich aus Sicht der Staatsanwaltschaft um eine Serie von Misshandlungen in den eigenen vier Wänden, die tödlich endete. Als mutmaßlicher Täter wurde der 27 Jahre jüngere Mitbewohner abgeführt. Von Anfang an hatte Dennis M. bestritten und von einem Unfall gesprochen. Im Prozess wegen Totschlags schwieg er.

In der Moabiter Wohnung von Michael F. soll es oft laut gewesen sein. Nachbarn riefen die Polizei, doch die Ruhe hielt nicht. Der Mann im Erdgeschoss brachte ständig Bekannte mit nach Hause. Sie tranken, sie stritten. „Ich habe geahnt, dass etwas Schlimmes passieren wird“, sagte eine 22-jährige Nachbarin.

Dennis M. wohnte bei F., als es laut Anklage im Januar zu einem ersten schweren Angriff kam. Nach einem Streit soll er seinen älteren Kumpel mit kochendem Wasser übergossen haben. Drei Wochen lag F. im Krankenhaus. Nur sechs Wochen später wurde er erneut eingeliefert - Kiefer, Nase und Rippen waren gebrochen.

Lagerarbeiter M. ist ein Mann mit schwerer Kindheit, der seit seiner Jugend bei Polizei und Justiz bekannt ist. Einer Nachbarin von F. sagte er einmal, er helfe dem alkoholkranken F. gern. Schuld am Tod des Bekannten bestritt er.

In einer früheren Befragung schilderte er eine Unfallversion. Der 56-Jährige habe auf der Straße über Kreislaufstörungen geklagt. Er habe ihn nach Hause gebracht, doch im Treppenhaus sei F. gefallen und mit dem Kopf aufgeschlagen. Der Prozess wird am Dienstag fortgesetzt.

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