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Häusliche Gewalt: Lebenslang für Mord an Ehefrau

Zwei Monate nach der Trennung erstach Mahedi S. seine Ehefrau vor den Augen der Kinder. Der Verteidiger des 25-Jährigen plädierte auf Totschlag. Das Gericht aber urteilte hart.

Der 25-jährige Mahedi S., der seine Ehefrau vor den Augen der Kinder erstochen hat, ist wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Zwei Monate nach der Trennung habe er seinen „Herrschaftsanspruch“ gegenüber der Frau und den Kindern durchsetzen wollen, erklärte das Landgericht am Donnerstag. Mahedi S. habe sie als seinen Besitz betrachtet und die 23-jährige Frau für die Trennung bestrafen wollen.

Der Angeklagte hatte sich nach Überzeugung der Richter am Morgen des 14. Oktober 2011 im Flur ihres Wohnhauses in der Jagowstraße in Spandau auf die Lauer gelegt. Er wusste, dass seine Frau die beiden Kinder, ein und drei Jahre alt, zur Kita bringen würde. Als Stephanie S. gegen acht Uhr an der Haustür stand, habe er sie angegriffen. „Der Angeklagte fühlte sich in seinem Stolz verletzt, weil sie sich nicht an seine Regeln gehalten hatte“, hieß es. Neun Stiche trafen die Frau an Kopf und Hals.

Stephanie S. und der Mann mit arabischen Wurzeln hatten 2008 geheiratet. Er wollte sich aus Sicht der Richter eine Familie bauen, „in der er der Chef im Ring war“. Die Beziehung sei von der Gewalt des dominanten Mannes geprägt gewesen.

S. hatte eine Tötungsabsicht bestritten. Nach seiner Version wollte er die Frau aus Sorge um die Kinder zur Rede stellen, sei aber plötzlich ausgerastet. Sein Verteidiger hatte achteinhalb Jahre Haft wegen Totschlags beantragt.

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