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Nach Verfolgungsjagd: Gewalttätiger Autofahrer zu Fahrverbot verurteilt

Eine Verfolgungsjagd endete für Radler und Tagesspiegel-Redakteur Bernd Matthies mit Beckenbruch. Vor Gericht brachte das dem gewaltbereiten Autofahrer eine Bewährungsstrafe und sechs Monate Fahrverbot. Einsicht zeigte er aber zunächst nicht.

Der Autofahrer ließ nicht locker. Erst hupte er dem Radfahrer hinterher. Er wollte ihn belehren, Dampf ablassen. An einem Markt sah er die Chance, den Fremden zu stoppen. Als das misslang, sprang er wieder ins Auto, überholte den Radler, stieg aus, rannte hinterher. Die Szene spielte sich im vergangenen August in Heiligensee ab. Schließlich hob Christian B. die Hände und schubste Tagesspiegel-Redakteur Bernd Matthies, den er „zur Rede stellen“ wollte, hinterrücks vom Rad.

Der 46-jährige Autofahrer vermied den Blickkontakt zu seinem Opfer, als er am Mittwoch vor Gericht stand. Die Folgen des Unfalls waren schwer: doppelter Beckenbruch, Prellungen, Schürfwunden. Doch der Verursacher hörte sich auch im Prozess zunächst wie einer an, der sich im Recht fühlt. Angeblich war ihm die Vorfahrt genommen worden.

Passiert war nichts. Doch der Autofahrer war schlecht gelaunt. „Dann gab der Radfahrer auch noch ein Handzeichen“, sagte er. War das beleidigend? „Nein, so nicht“, gab B. zu. „Aber ich wollte ihn anzeigen oder wenigstens zur Rede stellen.“ Er habe ihm nur einen „leichten Schubser“ gegeben, beschrieb er die Szene als eher harmlos.

„Haben Sie schon mal so reagiert?“, forschte der Richter. Christian B. senkte den Kopf. „Er kam brüllend auf mich zu, ich machte einen Bogen“, sagte Bernd Matthies. Er hatte vergeblich versucht, mit dem Rad über den Bordstein zu fliehen.

Es war eine gefährliche Körperverletzung und ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, urteilte das Gericht und verhängte sieben Monate Haft auf Bewährung sowie eine Führerscheinsperre von sechs Monaten.

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