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Prozess in Berlin: Nachbarn im Streit in die Tiefe gestoßen

Der Täter sagt, er hätte sich gewehrt, das Opfer sagt, es sei an den Hosenbeinen gegriffen und über die Treppenbrüstung gehoben worden. Dabei wurde der Mann so schwer verletzt, dass er drei Tage im Koma lag. Jetzt versucht das Gericht zu klären, was genau an jenem Tag in dem Wohnhaus im Wedding geschah.

Der Lärmstreit unter Nachbarn eskalierte und endete beinahe tödlich: Aus Wut soll der 49-jährige Mesut H. einen 39-jährigen Mann fünf Meter in die Tiefe des gemeinsamen Wohnhauses in Wedding gestoßen haben. Während die Staatsanwaltschaft von einem versuchten Totschlag ausgeht, berief sich H. am Donnerstag vor Gericht auf Notwehr und einen Unfall. "Er kam auf mich zu, ich hatte Angst, dass er mich angreift“, sagte der Angeklagte. Er habe ihn nur weggeschubst. Der Nachbar müsse das Gleichgewicht verloren haben.

Immer wieder hatten sich die beiden Männer gegenseitig Lärmbelästigungen vorgeworfen. Vor allem ging es um knallende Türen. Am 1. Oktober 2012 waren sie sich auf dem Laubengang des Wohnhauses begegnet. Mesut H. habe etwas gebrüllt, sich gebückt und ihn „an den Hosenaufschlägen gegriffen, ich kippte nach hinten über die Brüstung“, schilderte das Opfer. Der Tischler erlitt schwere Verletzungen und lag drei Tage im Koma. Der Prozess geht Dienstag weiter.

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