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Prozess: Pokerraub: Wachmann kannte mutmaßlichen Drahtzieher

Ein Wachmann hatte zehn Minuten nach dem Überfall auf das Turnier auch einen der beiden Männer gesehen, die nun als mutmaßliche Drahtzieher des Coups auf der Anklagebank sitzen.

Nach dem spektakulären Pokerraub gab es ein großes Chaos. „Hostessen kamen weinend aus dem Hyatt-Hotel“, sagte ein Wachmann am Dienstag vor Gericht. Der 41-jährige Zeuge hatte zehn Minuten nach dem Überfall auf das Turnier auch einen der beiden Männer gesehen, die nun als mutmaßliche Drahtzieher des Coups auf der Anklagebank sitzen. Mohamed Abou-C., den er aus einem Club unter dem Spitznamen Momo kennt, sei ziemlich gelassen aus dem Hotel gekommen. „Er war nicht geschockt, wirkte entspannt“, sagte der Wachmann.

Der 31-jährige Abou-C. hatte selbst am Turnier teilgenommen. Er soll die Idee zu dem Überfall gehabt und am 6. März um 14.09 Uhr via Handy das Startsignal gegeben haben. Vier Jungräuber waren maskiert und mit Gebrüll in das Turnier gestürmt. Die Anklage geht davon aus, dass der 29-jährige Ibrahim El-M. die 19- bis 21-Jährigen angeheuert hatte.

Momo soll sich im Kassenbereich aufgehalten und den Raub von rund 242 000 Euro beobachtet haben. Der Zeuge sagte, er habe Momo etwa eine halbe Stunde vor dem Überfall ins Hyatt gehen sehen. Ob Abou-C. „irgendwie involviert“ war, könne er nicht sagen. Insgesamt habe er Momo stets als einen freundlichen Mann erlebt. Bei der Polizei sei jedoch von einem „stadtbekannten Ganoven“ die Rede gewesen. Und Kollegen hätten im Zusammenhang mit der Großfamilie, zu der Mohamed Abou-C. gehört, Bemerkungen wie „Familien-Mafia“ fallen lassen. Der Prozess geht Donnerstag weiter. K.G.

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