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Nach den tödlichen Schüssen auf einen Türsteher des Soda-Clubs auf dem Gelände der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg sucht die Polizei weiterhin Zeugen.

© dpa

Update

Tödliche Schüsse in Berlin-Prenzlauer Berg: Mord im Soda-Club: Polizei suchte mit Spezialhund nach Spuren

Nach den tödlichen Schüssen auf einen Türsteher des Soda-Clubs in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg hat die Polizei nun eine Täterbeschreibung veröffentlicht. Das Motiv ist weiterhin unklar.

Eine konkrete Spur zum mutmaßlichen Täter, der Sonntag früh den 39-jährigen Türsteher des Soda-Clubs umgebracht hat, gibt es laut Polizei noch nicht. Weiterhin sucht die Polizei dringend Zeugen zu dem Fall. Am Montagnachmittag setzte die Polizei zudem einen speziellen Suchhund, einen so genannten Mantrailer ein, mit dessen Hilfe der Fluchtweg des oder der Täter rekonstruiert werden sollte. Nach Angaben der Polizei konnte zwar eine Anfangsgeruchsspur aufgenommen werden, das Tier konnte aber diese Spur nicht weiterverfolgen, so dass die Aktion abgebrochen wurde. Die Auswertung der Videoaufzeichnungen der Kameras aus der Diskothek dauerten noch an. Zumindest ein Tatverdächtiger war laut Polizei von mehreren Menschen gesehen worden. Er kam nach bisherigen Ermittlungen zu Fuß aus der Sredzkistraße und flüchtete nach der Tat auch wieder in Richtung Sredzkistraße. Der mutmaßliche Schütze soll 1,70 bis 1,80 Meter groß sein und eine sportliche Figur haben. Der Gesuchte trug eine dunkle Kapuzenjacke mit einem weißen Symbol auf dem Rücken, vermutlich ein Kreuz mit Buchstaben, mit einer dunklen Hose und dunklen Schuhen. Das Gesicht war mit einem bunt gemusterten Tuch bedeck, hieß es.

Die Polizei sucht weiterhin Zeugen, die ungewöhnliche Wahrnehmungen gemacht haben oder eine Person kennen, auf die die Beschreibung passt. Sie werden gebeten, sich mit der 7. Mordkommission des Landeskriminalamtes in der Keithstraße 30 in Tiergarten unter der Rufnummer (030) 4664 - 911 777 in Verbindung zu setzen oder sich bei einer anderen Polizeidienststelle zu melden.

Motiv ist weiterhin unklar

Sebastian K. war um 5.27 Uhr vor dem Soda-Club in der Kulturbrauerei in Prenzlauer Berg getötet worden. Die Obduktion ergab, dass zwei der vier Schüsse das Opfer getroffen haben - eine Kugel ging in den Unterschenkel, die andere weiter höher unterhalb der Hüfte. Sebastian K. sei verblutet, hieß es bei der Staatsanwaltschaft. Das Motiv sei laut einem Ermittler der Mordkommission völlig unklar. Sebastian K. soll nach jetzigen Erkenntnissen keinem Rockerclub angehören. Kurz vor den tödlichen Schüssen hatte es im Club Tumult gegeben, so dass mehrere Kollegen des späteren Opfers hinein gerannt sind und Sebastian K. allein vor der Tür gewesen sein soll. Dann fielen die Schüsse.

SPD-Sommerfest findet statt

Die Kulturbrauerei hatte alle Veranstaltungen für den Sonntag abgesagt. Am heutigen Montag allerdings findet das Sommerfest der SPD-Zeitung "Vorwärts" wie geplant statt. "Wir haben uns abgestimmt mit den Betreibern des Soda-Clubs und wollen mit dem Fest ein Zeichen setzen", sagt "Vorwärts"-Geschäftsführer Guido Schmitz. Der Veranstaltungsort stehe für ein Klima der Freude und Kultur und nicht der Angst, sagt Schmitz.

Die Veranstalter der Kulturbrauerei sagten am Montag: "Das Team vom Kesselhaus ist zutiefst schockiert und betroffen. Wir hoffen auf eine schnelle Aufklärung des Verbrechens. Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt den Kollegen vom Soda Club und allen Angehörigen des Opfers!"

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