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Schule: Alfa GT - das Sportcoupé kehrt zurück

Ein optisch überzeugendes Auto mit sportlichem und tiefer gelegtem Fahrwerk und drei Motorisierungen

Sie sind längst Geschichte – Alfa Sportcoupés aus früheren Jahrzehnten. Autos, bei denen die Emotionen, die sie optisch und beim Fahren weckten Vorrang vor aller nüchternen Technik hatten. Natürlich musste auch die stimmen, denn schließlich erwartete man von diesen Autos auch exzellente Fahrleistungen. Vom 1900 SS aus dem Jahr 1950 über den von Nuccio Bertone gezeichneten Giulietta Sprint aus dem Jahr 1954, den ebenfalls von Nuccio Bertone in Form gebrachten Giulia Sprint GT aus dem Jahr 1963 bis hin zum Alfetta aus dem Jahr 1972 reicht die Reihe der Vorbilder der Grantourismo-Klasse, auf die Alfa sich berufen kann, wenn jetzt mit dem Alfa GT die viel zu lange vernachlässigte Tradition dieser sportlichen Coupés endlich wieder aufgenommen wird.

Und wieder steht dabei der Name Bertone im Rampenlicht. Denn sein Centro Stile erhielt den Auftrag, das neue Sportcoupé, das sich technisch auf den Alfa 156 stützt, in Form zu bringen und produktionsreif zu machen. Eine Aufgabe, die Bertone mehr als überzeugend ausgeführt hat. Denn schon beim ersten Blick gefällt der neue Alfa GT durch seine aus praktisch jeder Perspektive gelungene Form. Bertone entschied sich für eine betont dynamische Linie, ohne die allerdings zu aggressiv werden zu lassen. Dabei wird die Front geprägt von dem typischen dreigeteilten Alfa-Kühlergrill mit einem betont großen Alfa-Emblem und zwei große Lufteinlässe sowie vergleichsweise breite und flache Scheinwerfer in moderner Klarglastechnik.

Besonders gelungen ist Bertone die Heckpartie des Alfa GT. Denn leicht abwärts strebend und dabei schlanker werdend wirkt sie mit ihrem mächtigen integrierten Stoßfänger und den schmalen horizontalen Leuchtengruppen sehr kraftvoll und ausgewogen zugleich. Und wenn man dann noch die elegante Seitenlinie betrachtet, dann kann man auch bei diesem neuen Alfa nur wieder aus vollen Herzen von einem rundum schönen Auto sprechen.

Einem schönen Auto, das auch mit seinem Innenraum überzeugen kann. Denn hier zeigt das Design Eleganz und Klarheit und unterstreicht den sportlichen Anspruch des Alfa GT. Der Blick fällt durch das Dreispeichen-Sportlenkrad auf zwei klar gezeichnete große runde Analoginstrumente für Geschwindigkeit und Drehzahl, die durch zwei kleine Rundinstrumente für Wassertemperatur und Tankanzeige und ein darunter angeordnetes Display ergänzt werden. Tribut an die heutige Zeit mit ihrem umfangreichen Infotainment-Angebot zollt der Alfa GT mit seiner Mittelkonsole mit Multifunktions-Display, dem integrierten Radio in der Mitte und der Bedieneinheit für die Dual-Zonen-Klimaautomatik. Und alles gefällt durch sein erlesenes Design und eine exzellente Oberflächenqualität sowie eine ebenso gute Verarbeitung. Ein Auto, das also auch in diesem Bereich ausgesprochen gut gefallen kann.

Und man hat Platz im GT – zumindest als Fahrer und Beifahrer auf den vorderen Sitzen, auf denen man es sich ausgesprochen bequem machen kann. Und in den mittleren Versionen des GT fällt sofort ein neues Gewebe auf – Alfatex. Das ist eine für Alfa patentierte atmungsaktive Mikrofaser mit unverkennbarem Techno-Touch, die in den Farben Grau und Schwarz für die Verkleidung von Sitzen und Türen verwendet wird und ausgesprochen elegant wirkt. Eine überzeugende Alternative zu den edlen Ledern, die Alfa bei den Spitzenmodellen des GT einsetzt.

Zurück zum Platz. Nach den Zulassungsvorschriften ist das neue Coupé nicht nur ein Vier- sondern sogar ein Fünfsitzer. In der Praxis sieht das allerdings ein wenig anders aus. denn hinten wird es insbesondere für größer gewachsene Erwachsene recht eng. Das gilt nicht nur für die Kniefreiheit, bei der man schnell an eng bestuhlte preiswerte Touristenflieger denkt, sondern vor allem auch für die Kopffreiheit. Wer hinten mitfahren möchte, sollte das deshalb nur auf Kurzstrecken tun. Großzügig ist das Platzangebot allerdings in einem anderen Bereich. Denn der Kofferraumdeckel erweist sich als große bis weit ins Dach hin ausgeschnittene Heckklappe, die den Zugang zu einem für ein Coupé sehr großzügigen Laderaum mit immerhin 320 Liter Stauvolumen freigibt. Und der kann bei Bedarf sogar noch vergrößert werden – in dieser Beziehung also ein durchaus überzeugendes Reiseauto.

Die gelungene Optik und das gute Platzangebot vorn sind allerdings nur ein charakteristisches Element des neuen Alfa GT. Die andere Seite ist die Technik unterm so gelungen geformten Karosserieblech. Und die bietet, was die Fahrwerksqualitäten angeht, f die bewährte und bereits beim Alfa 156 rundum überzeugende Konstruktion, die hier allerdings insgesamt sportlicher ausgelegt ist – bei extrem schlechten Straßen allerdings auch mit dem Nachteil, dass das Fahrwerk dann doch manchmal sehr straff wirkt.

Unter der Motorhaube des Alfa GT stehen zum Marktstart – in Italien noch in diesem Jahr, in den europäischen Nachbarländern im Februar 2004 – drei Motoren zur Wahl. Basisaggregat ist dabei der 2.0 JTS mit 121 kW (165 PS) – Alfas erster Benzin-Direkteinspritzer, der betont auf hohe Leistung ausgelegt ist und die auch überzeugend bietet. So reichen ihm 8,7 Sekunden für den Spurt auf Tempo 100 und maximal sind 216 km/h möglich. Ein Wert übrigens, den man nicht nur mit dem handgeschalteten Fünfganggetriebe erreicht, sondern auch mit seiner automatisierten Selespeed-Variante, die bei ersten Probekilometern durch erfreulich schnelle und komfortable Gangwechsel gefallen konnte.

Sportlich gibt sich der Alfa GT allerdings auch mit dem 1,9-Liter-Multijet-Turbodiesel. Der liefert immerhin 110 kW (150 PS), mit denen Tempo 100 binnen 9,7 Sekunden und maximal 209 km/h möglich sind. Damit ist der Diesel nur unmerklich langsamer als der Zweiliter-Benziner, allerdings mit einem höchsten Drehmoment von 305 Nm bereits ab 2000/min sehr viel elastischer und vor allem auch sparsamer, denn ihm genügen 6,7 l/100 km.

Zu einem richtigen Sportwagen wird der Alfa GT dann allerdings mit der Spitzenmotorisierung. Es ist der altbekannte aber ebenso bewährte 3,2-Liter-V6 in seiner 176 kW (240 PS) leistenden Variante, der das neue Coupé binnen 6,7 Sekunden auf Tempo 100 spurten lässt und erst bei 243 km/h nicht mehr weiter beschleunigt. Allerdings kostet das auch einen entsprechenden Tempozuschlag beim Verbrauch, der bei 12,4 l/100 km liegt. Das Spitzenmodell ist ebenso wie der Diesel mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombiniert.

Die drei Motoren werden allerdings nicht die einzigen Aggregate bleiben. Denn schon im Lauf des nächsten Jahres wird auch der 1.8 T.Spark mit 103 kW (140 PS) als künftiges Basisaggregat verfügbar sein. Und bei den Dieseln steht bereits jetzt fest, dass es hier auch einen kräftigen 2,4-Liter geben wird. Gute Voraussetzungen also, das Fahrvergnügen, das dieses Auto bietet, zu genießen

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