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Schule: Kein Personenwagen-Diesel ist kräftiger

Volkswagen Phaeton jetzt endlich auch mit V10-TDI mit 750 Nm

Im Touran hatte er seinen ersten Auftritt – der neue V10-Turbodiesel von VW, der sich sofort zu einem der begehrtesten Triebwerke für dieses Auto etablierte. Seit gestern gibt es ihn nun auch im Volkswagen-Spitzenmodell Phaeton. Endlich werden da viele Phaeton-Interessenten sagen, die man auf dieses Triebwerk lange, ja viel zu lange hat warten lassen. Denn für die nicht gerade begeisternden Verkaufszahlen des ganz großen VW ist sicher auch verantwortlich, dass man in Wolfsburg bislang nicht das Motorenprogramm angeboten hat, für das in Kundenkreisen besonderes Interesse besteht. Und der erstmals im Touareg eingesetzte V10 TDI gehört zu den besonders attraktiven Triebwerken für das in der Gläsernen Manufaktur in Dresden gefertigte Oberklasseauto, in dem er sich in der Kombination mit einem neu entwickelten Sechsgang-Automatikgetriebe und dem Allradantrieb 4Motion besonders gut entfalten kann.

Mit 230 kW (313 PS) und einem höchsten Drehmoment von 750 Nm bereits bei 2000/min ist der Fünfliter-V10 der derzeit stärkste direkt einspritzende Turbodiesel in einem Pkw – einer Oberklasselimousine, die er binnen 6,9 Sekunden Tempo 100 erreichen lässt und die erst bei Tempo 250 sanft abgeregelt wird. Das sind Leistungen, wie man sie noch vor wenigen Jahren nur von Hochleistungs-Sportwagen erwarten konnte – allerdings mit Benzinmotor. Doch mit den modernen Direkteinspritzern verschwimmen die Grenzen zwischen Otto- und Dieselmotoren immer mehr und Diesel überzeugen längst mit eben so viel Dynamik und Komfort, wie sie einst nur Benziner brachten. Das zeigen auch die Angebote der Mitbewerber aus München und Stuttgart und auch innerhalb des Konzerns, wo Audi im Ingolstädter Spitzenmodell A8 erst jüngst den neuen 4,0-Liter-Biturbo mit 202 kW (275 PS) und einem höchsten Drehmoment von 650 Nm vorstellte. Ein Triebwerk, das dem A8 den Spurt auf Tempo 100 sogar in nur 6,7 Sekunden ermöglicht – hier macht sich ganz offensichtlich der Gewichtsvorteil des ganz aus Aluminium gefertigten Spitzenmodells aus Ingolstadt bemerkbar, auch wenn die Unterschiede bei den Fahrleistungen nur minimal sind. Aber im Spurt ist der A8 eine Spur flotter.

Wie auch der Ingolstädter Mitbewerber, so setzt der Phaeton V10 TDI auf einen permanenten Allradantrieb, um die gewaltigen Kräfte seines Pumpe-Düse-Direkteinspritzers optimal auf die Straße zu bringen. Und das tut er mit einer solchen Souveränität, dass man als Lenker den Eindruck hat, einen kraftvollen Zwölfzylinder unter der Haube zu haben. Dabei kommt dem Diesel natürlich zugute, dass er bereits bei extrem niedrigen Drehzahlen extrem hohe Durchzugskräfte entwickelt. Unterstützt wird er dabei von zwei Abgasturboladern mit elektrischer Laderverstellung. Zweifach vorhanden bei dem Zehnzylinder-Diesel ist bis auf die gemeinsame Ausgleichswelle beider Zylinderbänke mit einem Winkel von 90 Grad die gesamte Ansaug- und Abgastechnik – denn genau genommen ist der V10 eine Kombination aus zwei Fünfzylindern, die mechanisch und regelungstechnisch miteinander zu einem Zehnzylinder verbunden sind. So verfügt jede der Fünfzylinderbänke auch über ein eigenes Steuergerät, die beide durch raffinierte Software miteinander verbunden sind. Es ist schon viel moderne Konstruktions- und Motorentechnik, die in diesem Spitzentriebwerk verwirklicht wurde, das längs in den Phaeton eingebaut ist und mit einem Verbrauch von durchschnittlich nur 11,4 l/ 100 km gemessen an seiner Leistung auch hier eine neue Marke setzt. Bei den Emissionen erfüllt es die aktuelle Norm EU3

Das im Phaeton V10 TDI eingesetzte Sechsgang-Automatikgetriebe ist eine Neuentwicklung, die mit Blick auf die gewaltigen Drehmomente des neuen Spitzendiesels unumgänglich war, denn keines der vorhandenen Automatikgetriebe hätte die bewältigen können. Bei der neuen Automatik setzt VW sowohl auf eine kompakte Bauweise und geringes Gewicht als auch auf hohe Wirkungsgrade und innovative Schaltstrategien, mit denen sich das Getriebe optimal an die aktuellen Leistungsanforderungen und die individuelle Fahrweise des Fahrzeuglenkers anpassen kann. Der hat außerdem die Möglichkeit, über eine zweite Schaltgasse via Tiptronic selbst in die Gangwahl einzugreifen.

Wie das Phaeton-Spitzenmodell W12 setzt der V10 TDI beim Fahrwerk auf eine Vierrad-Luftfederung, elektronisch geregelte Dämpfer, eine geschwindigkeitsabhängige Servolenkung und die Fahrdynamikregelung ESP und gehört mit seinem Allradantrieb zu den exklusivsten Limousinen. Das betont auch die Ausstattung, die gegenüber dem Phaeton V6 mit 18-Zoll-Leichtmetallrädern, einer Innenausstattung mit Leder, beheizbaren und elektrisch einstellbaren Vordersitzen, Gurten mit elektrischer Höhenverstellung , Nebelscheinwerfern und vielen anderen Details die Sonderrolle des V10 TDI betont – was allerdings auch seinen Preis hat. Denn die Preise für den den Phaeton mit dem neuen Spitzendiesel beginnen bei 82 600 Euro.

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