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Kommentar: Wo ist das Geld geblieben?

Die Senatsbildungsverwaltung lobt einen Fotowettbewerb aus. Gesucht sind Fotos von Schulen - auch solche, die Mängel zeigen. Motive gibt es genug.

Wenn dieser Schuss mal nicht nach hinten losgeht: Die Senatsbildungsverwaltung ruft Schüler dazu auf, den Zustand ihrer Schulen zu dokumentieren – auf Fotos und in Videos, die sie bei einem Wettbewerb einreichen sollen. Die Behörde will wissen, was aus dem vielen Geld geworden ist, das in den vergangenen Jahren in die Sanierung der Schulen geflossen ist – mehr als eine Milliarde Euro immerhin. Ausdrücklich sind nicht nur Fotos von schick ausgebauten Mensen und zum Toben einladenden Schulhöfen erwünscht. Sondern auch Bilder, die Mängel zeigen.

An Motiven für die letztgenannte Kategorie dürfte es zumindest nicht mangeln. Eindrucksvolle Fotos lassen sich etwa in der Pankower Hufeland-Oberschule schießen: von splitterndem Holz, bröckelndem Putz, verschraubten Fenstern und Schimmel in den Ritzen zum Beispiel. Eltern und Lehrer fragen sich auch dort, was aus dem vielen Geld geworden ist, das in die Sanierung des Plattenbaus geflossen ist – fast 1,5 Millionen Euro immerhin. Am Zustand der Schulen zeigt sich besonders deutlich, wie arm die Stadt Berlin ist. Das geht zulasten der Schüler. Der Zorn der Eltern ist nur zu berechtigt.kba

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