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Schule: Sportwagen-Offensive von DaimlerChrysler

Chrysler überrascht mit einem Mittelmotor-Supersportwagen und bringt den offenen Crossfire – Mercedes die zweite Generation des SLK

Wenn heute eine Autoausstellung - ob in Genf, Frankfurt, Tokio oder Detroit - ihre Tore öffnet, dann weiß man bereits bevor der erste Besucher das Gelände betritt recht genau, was dort gezeigt wird. Richtige Überraschungen sind inzwischen die seltene Ausnahme. Aber es gibt sie trotzdem hin und wieder – wie vor wenigen Tagen in Detroit. Hier präsentierte DaimlerChrysler als Topmodell der Marke Mercedes-Benz erstmals in den USA den neuen Supersportwagen SLR McLaren mit seinem 460 kW (626 PS) leistenden Achtzylinder-Kompressormotor und einer sündhaft teuren Karosserie aus Carbonfasern – ein Ausnahmeauto, das an die Sportwagenlegenden aus den Fünfzigern anknüpft.

Doch wer annahm, dieses Auto sei nicht mehr zu übertreffen, musste sich eines Besseren belehren lassen. Denn die amerikanische Konzerntochter Chrysler, die bereits mit dem neuen Dodge Viper SRT-10 mit dem 8,3-Liter-Zehnzylinder V-Motor mit 372 kW (506 PS) einen bärenstarken Sportwagen im Programm hat, der für 105 000 Euro auch in Deutschland angeboten wird, ließ es sich nicht nehmen, das Mercedes-Angebot noch zu toppen. Mit dem Mittelmotor-Sportwagen Chrysler ME Four-Twelve, unter dessen vor Kraft strotzender Karosserie ein bei der deutschen Konzerntochter AMG entwickelter 6,0-Liter-V12-Motor mit 634 kW (862 PS) und einem höchsten Drehmoment von 1152 Nm zwischen 2500 und 6000/min ganz neue Maßstäbe im Segment der Supersportwagen setzt.

Das gilt für die Leistung der mit vier Turboladern ausgestatteten Maschine ebenso wie die damit erzielbaren Fahrleistungen. So sprintete der ME Four-Twelve bei ersten Tests binnen 2,9 Sekunden auf Tempo 96, erreichte in 6,2 Sekunden 160 km/h und passierte die Viertelmeile nach 10,6 Sekunden mit Tempo 229. Die Höchstgeschwindigkeit dieses Ausnahmeautos schätzt man auf rund 400 km/h. Und wenn dieses Auto offiziell auch als Studie auftritt, so macht man bei DaimlerChrysler keinen Hehl daraus, dass es sich hier um einen Prototyp handelt, dessen Entwicklung so weit fortgeschritten ist, dass er bereits im Sommer straßenfertig sein wird. Damit bekommt DaimlerChrysler ein Auto in die Hand, das es auch mit den Bugatti-Spitzenmodellen aufnehmen kann.

Aber selbst wenn es gebaut wird –dieses Auto bleibt ein Ausnahmefahrzeug für ganz wenige. Mit sehr viel größeren Stückzahlen rechnet man bei Chrysler mit einem zweiten Sportwagen, der in Detroit sein Debüt gibt – dem Crossfire Roadster. Als Coupé ist der auf Mercedes SLK-Technik basierende Zweisitzer ja bereits auf dem Markt – wenn bislang auch nicht mit dem Echo, das man eigentlich erhofft hatte. Aber das soll sich nun mit der offenen Variante ändern, die noch in diesem Frühjahr zu den Händlern rollen wird.

Im Unterschied zum SLK setzt Chrysler bei diesem Roadster auf ein klassisches Stoffverdeck – eines allerdings, das sich auf Knopfdruck binnen 22 Sekunden automatisch in der Verdeckklappe versenkt und bei Bedarf ebenso schnell am Platz ist. Technik und Ausstattung des Crossfire Roadsters mit seinem 160 kW (218 PS) leistenden 3,2-Liter-V6-Motor mit Dreiventiltechnik entsprechen dem Coupé. Das gilt gleichermaßen für die Linie des offenen Zweisitzers, bei dem zwei mattsilbern lackierte Sport-Überrollbügel unmittelbar hinter Fahrer- und Beifahrersitz einen besonderen Akzent setzen. Und gebaut wird der offene Crossfire dort, wo auch die geschlossene Variante entsteht – bei Karmann in Osnabrück.

Aber auch die deutsche DaimlerChrysler Marke Mercedes-Benz tritt schon bald mit einem neuen Sportwagen an – der neuen Generation des Mercedes SLK nämlich, die ihre Weltpremiere im März in Europa feiern wird – beim Genfer Frühjahrssalon. Auf den ersten Blick besticht das neue Design des SLK mit seinen unverkennbaren Anklängen an den Formel-Rennsport. Das gilt insbesondere für die Motorhaube mit ihrer markanten Bugspitze.

Und wie schon die erste Generation des SLK, die das metallene Variodach in Europa populär machte, setzt auch er Nachfolger auf diese Technik, mit der sich das geschlossene Coupé binnen 22 Sekunden in einen offenen Roadster verwandeln lässt. In dem haben die Passagiere dank der um 72 Millimeter gewachsenen Länge, der um 65 Millimeter gewachsenen Breite und des 30 Millimeter längeren Radstands mehr Platz als im Vorgänger, der übrigens in mehr als 308 000 Exemplaren gebaut worden ist.

Aber nicht nur die Passagiere haben mehr Platz. Denn Mercedes ist es auch gelungen, den Gepäckraum des SLK reisetauglicher zu machen. So fasst das Gepäckabteil bei geöffnetem Variodach nun 208 Liter und damit 68 Liter mehr als bisher. Ist das Dach geschlossen, gibt es 300 Liter Kofferraum.

Insgesamt zeigt sich die neue Generation des SLK noch sportlicher und noch leistungsstärker, bietet mit einem neu entwickelten spürbar sportlicheren Fahrwerk und einer direkteren Lenkung ein noch dynamischeres Fahrverhalten und überrascht mit einer Fülle von Innovationen. Das beginnt mit erstmals in dieser Modellreihe eingesetzten adaptiven Airbags sowie zweistufigen Gurtkraftbegrenzern und reicht bis zu einer Airscarf genannten Neuheit – einem neuartigen Heizsystem, das in den Sitzlehnen untergebracht ist und auf Tastendruck temperierte Luft aus den Kopfstützen strömem lässt, so dass man auch bei kühler Witterung offen fahren kann, ohne einen kalten Nacken zu bekommen.

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