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Menschen gehen und radeln durch den Görlitzer Park.

© picture alliance/dpa/Fabian Sommer

Spritzen, Aggressivität, Begleitkriminalität: Wie sich der Drogenhandel im Görlitzer Park auf die Umgebung auswirkt

Aggressive Atmosphäre und Vermüllung durch den Drogenhandel am Görlitzer Park nerven die Anwohner schon lange. In der Umgebung befinden sich auch viele Kitas.

Der Drogenhandel rund um den Görlitzer Park in Berlin-Kreuzberg beeinträchtigt auch den Alltag von Anwohnern. Bis Ende August dieses Jahres stellte die Polizei in Bereich des kriminalitätsbelasteten Ortes (kbO) „Görlitzer Park/Wrangelkiez“ bei Kontrollen 1041 Fälle von Drogenhandel oder -besitz fest. Das geht aus einer Antwort des Senats auf eine Anfrage der AfD hervor.

2021 und 2022 waren es demnach jeweils mehr als 1500 Fälle, 2020 sogar rund 1800. Am häufigsten (417 Fälle) wurde in diesem Jahr Cannabis gefunden, 219 Mal war es Kokain. Außerdem wurden weit mehr als 100 Fälle von Verstößen in Bezug auf Amphetamine registriert. Heroin (11) und Crack (6) kamen zwar vergleichsweise selten vor. Bemerkenswert ist aber der Anstieg von Verstößen mit Crack seit 2020. In den Vorjahren wurden keine Verstöße mit Crack registriert.

Spritzen auf Spielplätzen

Der Drogenkonsum in und um den Görlitzer Park hinterlässt Spuren. „Die Belastung durch benutzte Konsumutensilien hat im Görlitzer Park und im unmittelbaren Umfeld vor allem seit der Corona-Pandemie zugenommen.“ Der Bezirk und die Stadtreinigung stellten daraufhin „Spritzenabwurfbehälter im Park und an besonders belasteten Orten im Wrangelkiez“ auf. Teils wurden Spritzen auch auf Spielplätzen gefunden.

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In den angrenzenden Straßen und im Park befinden sich 40 Kitas und 20 öffentliche Spielplätze, wie der Antwort des Senats zu entnehmen ist. Dazu kommen noch drei Jugendclubs, ein Sozialzentrum, ein Kinderbauernhof, ein Kinderzirkus, eine Jugendverkehrsschule sowie wöchentliche Termine eines Spielwagens für kleine Kinder. Für den Jugendschutz gebe es offene Sportangebote im Park, Jugendsozialarbeit, Begegnungszentren und Kulturangebote, teilte der Senat weiter mit. Inwieweit die einzelnen Orte direkt von den Auswirkungen des Drogenhandels rund um den Görlitzer Park betroffen sind, ist jedoch unklar.

Sicherheitsempfinden „erheblich beeinträchtigt“

Der zunehmende Verkauf und Kauf von harten Drogen wie Kokain und Ecstasy im Bereich des kbO „Görlitzer Park/Wrangelkiez“ und das mitunter aggressive Auftreten der Dealer und Konsumenten trage jedoch zu Begleitkriminalität wie Diebstählen, Schlägereien und Überfällen bei. Das Sicherheitsempfinden der Bevölkerung sei dadurch „erheblich beeinträchtigt“, erklärte der Senat.

Der Drogenhandel rund um den Park im Wrangelkiez laufe inzwischen verstärkt über Kuriere, die mit Fahrrädern oder zu Fuß unterwegs seien, per Handy angefordert würden, sodass die Geschäfte „über mehrere Zwischenstationen an unterschiedlichen Orten“ erfolgten. Das sogenannte Bunkern der Drogen, also das Verstecken in Gebüschen oder Hinterhöfen, sei rückläufig.

Die Polizei hatte in den vergangenen Jahren ihre Kontrollen und Razzien verstärkt, oft wurde auch mithilfe von Drogenspürhunden nach dem Stoff gesucht. (romi/dpa)

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