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Blick auf das Gebäude von Europol in Den Haag (Niederlande).

© dpa/JERRY LAMPEN

Update

Bande operierte von Berlin und Riga aus: Europol führt Razzia gegen russisch-eurasischen Geldwäscher-Ring durch

Bei internationalen Durchsuchungen gegen Geldwäscher durchsuchte Europol 100 Gebäude. Für Bundesinnenministerin Nancy Faeser ist damit ein „wichtiger Schlag“ gegen Schleuser gelungen.

| Update:

Europäische Ermittler sind in einer großangelegten Aktion gegen eine russisch-eurasische Geldwäsche-Bande vorgegangen. 100 Gebäude seien durchsucht worden, teilte Europol am Mittwoch in Den Haag mit. Vier Personen seien festgenommen und zahlreiche Konten und Gebäude beschlagnahmt worden.

Im Zentrum der Ermittlungen steht den Angaben zufolge ein Finanzinstitut auf Malta. Es wurde ebenfalls durchsucht und steht unter dem Verdacht, die Geldwäsche ermöglicht zu haben. An der Aktion waren auch deutsche Ermittler in Berlin beteiligt.

Geldwäscher sollen 4,5 Millionen Euro umgesetzt haben

Das Finanzinstitut auf Malta soll nach Europol-Angaben mindestens 4,5 Millionen Euro aus kriminellen Aktivitäten gewaschen haben. Die europäische Polizeibehörde rechnet damit, dass der Gesamtschaden im zweistelligen Millionenbereich liegt.

Das Geld sei durch ein Netzwerk von gefälschten Unternehmen geschleust worden, sodass der kriminelle Ursprung kaum noch nachzuweisen gewesen sei.

Die Bande arbeitete Europol zufolge vor allem aus Riga und Berlin. Lettland hatte 2021 die Ermittlungen gestartet. Daraufhin waren auch die deutschen Behörden eingestiegen.

Nach den Worten von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) ist mit der Großrazzia ein „wichtiger Schlag“ gegen menschenverachtende Kriminalität gelungen. „Aber ich kann noch nicht Bilanz ziehen, wie viele Haftbefehle im Einzelnen umgesetzt wurden und wer alles inhaftiert wurde“, sagte Faeser am Mittwoch in Berlin.

Es habe sich um eine internationale Aktion gegen ein Schleusernetzwerk gehandelt - allein 650 Bundespolizisten seien dabei im Einsatz gewesen. Bei der Großrazzia in vier Bundesländern mit dem Schwerpunkt Nordrhein-Westfalen nahm die Bundespolizei zahlreiche Personen fest. Es seien Haftbefehle im zweistelligen Bereich vollstreckt worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei in NRW der Deutschen Presse-Agentur. (dpa)

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