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Queer am Strand.

© IMAGO/Addictive Stock

„Spartacus Gay Travel Index“ : Fünf Länder teilen sich den ersten Platz für queerfreundlichen Tourismus

Mit Malta, Kanada, Neuseeland, Portugal und Spanien teilen sich erstmals fünf Länder den ersten Platz in der Liste der LGBTIQ-freundlichsten Reiseländer.

Der aktualisierte „Spartacus Gay Travel Index“ gibt einen Überblick über die Situation von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans- und intergeschlechtlichen Menschen in insgesamt 213 Ländern und Regionen. Neben Malta, das bereits 2023 den ersten Platz belegte, rücken nun auch Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal an die Spitze.

Erstmals in der Geschichte des seit 2012 erscheinenden „Spartacus Gay Travel Index“ stehen fünf Länder gleichzeitig an der Spitze der LGBTIQ-freundlichsten Reiseländer. Kanada, Neuseeland, Spanien und Portugal rücken zur schon 2023 führenden Destination Malta auf. Unmittelbar dahinter folgen die Schweiz und Australien. Deutschland folgt auf Platz 8 – gemeinsam mit Ländern wie Dänemark, Island, Norwegen und Uruguay.

Der Index für 2024 wurde um die neue Kategorie „Zensur“ ergänzt und berücksichtigt nun auch Gesetze, die etwa ein Verbot für das Zeigen von Regenbogenflaggen oder die Verbreitung von Büchern mit queeren Inhalten regeln.

Zudem wurde der Index um elf Länder erweitert: Guinea, Kiribati, Marshallinseln, Micronesien, Palau, São Tomé und Príncipe, Südsudan, Tuvalu, Saint Kitts und Nevis, Saint Lucia sowie Saint Vincent und die Grenadinen.

Estland als großer Aufsteiger

Mit der Verabschiedung eines Gesetzes zur Einführung der Ehe für alle im Jahr 2023 macht Estland einen großen Sprung nach vorne und verbessert sich von Platz 47 auf Platz 32. Der baltische Staat ist das erste Land Osteuropas, das damit gleichgeschlechtlichen Ehepartner*innen die gleichen Rechte einräumt wie der heterosexuellen Bevölkerung. Dank des Verbotes der Konversionstherapie gehört auch Norwegen zu den Aufsteigern des Jahres und verbesserte sich von Platz 17 auf Platz 8.

Der Absteiger des Jahres ist Russland, das seine Gesetzgebung gegenüber der LGBTIQ-Bevölkerung noch einmal deutlich verschärft hat und die gesamte Bewegung mit extremistischen Organisationen gleichsetzt. Stand das Land im „Spartacus Gay Travel Index“ 2023 noch auf Platz 177, rutscht es nun auf den 205. Platz ab und ist damit nur noch wenige Plätze von den Schlusslichtern Afghanistan, Tschetschenien, Iran und Saudi-Arabien entfernt, die sich den 210. Platz teilen.

Unter Beobachtung: Thailand und USA

Unter Beobachtung für das Jahr 2024 stehen Thailand, die USA sowie einige Länder Lateinamerikas. Mit einer Gesetzesvorlage zur Einführung der Ehe für alle hat Thailand 2024 als asiatisches Land die besten Chancen, im kommenden Index zu dem auf diesem Kontinent führenden Taiwan (Platz 13) aufzuholen.

Nach einem bereits 2018 gefällten Urteil des Interamerikanischen Gerichtshofs für Menschenrechte in Costa Rica zur Einführung der Ehe für alle, das für 20 Staaten der Region bindend ist, stehen Staaten wie Peru, Bolivien, Ecuador, Honduras oder Panama unter Druck, das Urteil umzusetzen. Dank der Verabschiedung eines Gesetzes zur Einführung der Ehe für alle durch das griechische Parlament im Februar 2024 gilt ein Aufstieg Griechenlands im Index für 2025 bereits als sicher.

Ein besonderes Augenmerk gilt auch den Vereinigten Staaten, wo im November Präsidentschaftswahlen anstehen und bei einem Sieg der Republikaner weitere Verschärfungen gegenüber der queeren Bevölkerung zu befürchten sind.

In einem separaten Index der US-Bundesstaaten steht New York an der Spitze, gefolgt von Kalifornien, Colorado, Nevada und Oregon. Am Ende finden sich die Bundesstaaten Alabama, Mississippi, Tennessee, Montana und Oklahoma. Im regulären Index rangieren die USA auf Platz 41. (Tsp)

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