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Auch Müllsammler aus Deutschland nahmen an der WM in Tokio teil.

© Reuters/Kim Kyung-Hoon

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Erste Müllsammel-WM in Tokio mit 21 Nationen, Deutschland gibt 75 Artefakte an Mexiko zurück, Energiebedarf in Portugal sechs Tage durch Erneuerbare gedeckt, wieder mehr Blauwale vor den Seychellen


Erste Müllsammel-WM in Tokio mit 21 Nationen

Die Straßen in Tokios geschäftigem Viertel Shibuya sind seit Mittwoch noch sauberer als sonst dank der ersten Weltmeisterschaft im Müllsammeln. An der sogenannten Spogomi-WM nahmen Teams aus 21 Ländern aller Kontinente teil, auch Müllsammler aus Deutschland reisten an. Ausgerüstet mit Handschuhen, Metallzangen und Mülltüten suchte jedes Team ein etwa fünf Quadratkilometer großes Gebiet nach Unrat ab. Die Mannschaften bekamen am Morgen und am Nachmittag jeweils 45 Minuten Zeit, um so viel Müll wie möglich einzusammeln und diesen anschließend nach 20 Kategorien zu sortieren. Kleinteile wie Zigaretten wurden dabei besonders hoch bewertet.

550 Kilo Abfall wurden insgesamt gesammelt

Außerdem waren noch einige andere Regeln zu beachten. So durften die Teilnehmer nicht rennen, keine Abfalleimer in ihre Tüten leeren und nicht den anderen Teams nachstellen. Am Ende gewann das Team aus Großbritannien mit 83 Kilogramm Müll. Insgesamt sammelten die Teilnehmer fast 550 Kilogramm Abfälle ein.

Ins Leben gerufen wurde die WM von Kenichi Mamitsuka. Er fing irgendwann an, beim morgendlichen Joggen Abfälle aufzusammeln. Der Spogomi war geboren wobei sich das Wort aus „Sport“ und „gomi“, dem japanischen Wort für Müll, zusammensetzt. Mamitsuka hofft, dass sich weitere Verbände gründen und Spogomi „eine Vorführ-Veranstaltung bei den Olympischen Spielen“ werde. „Unser Ziel ist es, bis 2030 Spogomi-Veranstaltungen in 50 Ländern abzuhalten.“ (dpa)


Deutschland gibt 75 Artefakte an Mexiko zurück

Vor allem Kulturgüter aus Ton im Stil der Huaxteken sollen zurückgegeben werden.

© dpa/Carsten Koall

Deutschland gibt 75 historische Objekte an Mexiko zurück. Die Artefakte wurden bis auf eines zuvor im Museum Schloss Salder im niedersächsischen Salzgitter aufbewahrt, wie die mexikanische Botschaft in Berlin mitteilte. Ein weiteres hatte der Zoll in Leipzig gefunden.

Bei den Kulturgütern handele es sich hauptsächlich um menschen- und tierähnliche Gegenstände aus Ton im Stil der Huaxteken. Darunter seien Siegel, Gefäße und auch Schmuckgegenstände. Sie stammen den Angaben nach von der östlichen Golfküste des lateinamerikanischen Landes und werden auf die Zeit zwischen 300 und 1500 nach Christus datiert. Die Objekte seien etwa um 1900 nach Salzgitter gelangt, heißt es auf der Website der Stadt.

Zur offiziellen Rückgabe in der mexikanischen Botschaft am Donnerstag sind ein Vertreter des Auswärtigen Amtes sowie die SPD-Bundestagsabgeordnete Dunja Kreiser aus dem Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel und der mexikanische Botschafter Francisco Quiroga geladen.

Mexiko setzt sich seit Jahren für den Schutz seines Kulturerbes ein

Mexikos Kulturbehörden setzen sich seit einigen Jahren verstärkt für den Schutz des Kulturerbes des lateinamerikanischen Landes auch im Ausland ein. Erst im März waren 40 Objekte an Mexiko zurückgegeben worden, darunter ein Steinkopf aus der Olmekenkultur.

Die Rückgabe der Artefakte aus präkolumbischen Kulturen sei ein Zeichen der guten Zusammenarbeit zum Schutz des kulturellen Eigentums Mexikos, sagte die mexikanische Kulturministerin Alejandra Frausto damals. Seit 2018 seien mehr als 11.000 beschlagnahmte oder von den Besitzern freiwillig zurückgegebene Stücke an Mexiko übergeben worden, sagte Frausto. (dpa)


Energiebedarf in Portugal sechs Tage durch Erneuerbare gedeckt

Der Strom aus erneuerbaren Energien konnte den Bedarf der Kunden in Portugal vollständig decken.

© dpa/Sina Schuldt

In Portugal wurde erstmals nur aus erneuerbaren Ressourcen ausreichend Energie für sechs Tage erzeugt. Vom 31. Oktober bis 6. November, für 149 aufeinanderfolgende Stunden, überstieg die aus Wind-, Solar und Wasserkraft gewonnene Energie den Verbrauch von Industrie und Haushalten im Land, berichtete das auf Klimajournalismus spezialisierte Portal „Canary Media“ vergangene Woche.

Zuvor lag der Rekord des Landes mit zehn Millionen Einwohnern bei 131 Stunden Energie aus erneuerbaren Ressourcen aus dem Jahr 2019. Der neue Rekord bedeutet nicht, dass keine fossilen Kraftwerke in Betrieb waren, denn Gaskraftwerke dienen als Notfallreserve. Doch der Strom aus erneuerbaren Energien konnte den Bedarf der Kunden vollständig decken. Und für die brachte die Nutzung der Erneuerbaren noch einen weiteren positiven Effekt: stark sinkende Preise.

Portugal will bis 2050 klimaneutral werden

Portugal hatte bereits 2016 erklärt, bis 2050 klimaneutral werden zu wollen, und früh auf den Ausbau erneuerbarer Energien gesetzt. Die Europäische Union hatte sich erst 2021 auf Klimaneutralität im Jahr 2050 geeinigt. Dabei setzt Portugal nicht auf Atomkraft und verfügt auch selbst nicht über entsprechende Kraftwerke. Das letzte Kohlekraftwerk stellte 2022 den Betrieb ein.

Der neue Rekord der Leistungsfähigkeit erneuerbarer Ressourcen steht beispielhaft für einen Trend der portugiesischen Energieversorgung. Der Erdgasverbrauch als Anteil der Stromerzeugung sank in Portugal von Januar bis Oktober dieses Jahres um 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit fiel Portugals Gasverbrauch auf das niedrigste Niveau seit 2006. Ziel ist es, auch die Gaskraftwerke bis 2040 abzustellen. (romi)


Wieder mehr Blauwale vor den Seychellen

 Die Gesamtpopulation der Blauwale wird weltweit noch auf maximal 25.000 Tiere geschätzt.

© imago/Michael Rosskothen

Es sei ein „Sieg für den Naturschutz“. Nachdem Blauwale in den 1960er Jahren im Indischen Ozean fast ausgerottet worden waren, haben Wissenschaftler:innen in den vergangenen Jahren immer mehr Tiere rund um die Seychellen gesichtet. Diese Woche wurde bekannt, dass sie sich dort wahrscheinlich länger aufhalten als bisher angenommen.

Ein Team der Universität der Seychellen hat in der Nähe des Inselstaates vor der Ostküste Afrikas verschiedene Audiogeräte auf dem Meeresgrund installiert, die stündlich 15 Minuten lang die Umgebungsgeräusche aufzeichneten. Darauf konnten die Forscher:innen dann über mehrere Monate Gesänge identifizieren – für sie ein Hinweis darauf, dass sich die Tiere langfristig dort aufhalten und dort auch ihren Nachwuchs aufziehen.

Denn die für die Säugetiere charakteristischen Gesänge sind auf den Aufnahmen vor allem im März und April zu hören. Blauwale singen verstärkt während der Paarungszeit. „Wir wollen wissen, wohin sie zurückkehren, und zu wissen, dass es eine Population rund um die Seychellen gibt, ist unglaublich spannend“, sagte Studienleiterin Kate Stafford.

Rund 400.000 Quadratkilometer der Meeresfläche rund um die Seychellen stehen unter besonderem Schutz. „Die Tiere können sich erholen, wenn sie nicht mehr massenhaft getötet werden“, sagt Stafford. Die Gesamtpopulation der Blauwale wird weltweit noch auf maximal 25.000 Tiere geschätzt – ein Zehntel des Bestandes von 1911.

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