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Der übergelaufene russische Pilot Maxim Kuzminov nimmt an einer Pressekonferenz teil.

© dpa/Ukrinform

Update

Russland spricht von „Leiche der Moral“: Zur Ukraine übergelaufener Helikopter-Pilot angeblich in Spanien erschossen

Vor einem halben Jahr ist der russische Hubschrauber-Pilot Kuzminov zur Ukraine übergelaufen – und kassierte fast eine halbe Million Euro. Russland schwor Rache. Nun soll er tot sein.

Ein zur Ukraine übergelaufener russischer Hubschrauber-Pilot ist nach Angaben aus Kiew tot. „Wir können diese Tatsache bestätigen“, sagte am Montag der Sprecher des ukrainischen Militärgeheimdienstes, Andrij Jussow, dem öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Nähere Angaben zu den Todesumständen machte er nicht.

Medienberichten zufolge wurde die Leiche des 28-jährigen Maxim Kuzminov in Spanien gefunden. „Er hat seine Ex zu sich geholt und wurde erschossen aufgefunden“, schrieb das Internetportal Ukrajinska Prawda unter Berufung auf eigene Geheimdienstquellen.

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Zudem sei in der Nähe ein ausgebranntes Fahrzeug gefunden worden, in dem die Täter geflohen sein sollen. Eine Bestätigung spanischer Behörden lag nicht vor. Spanischen und ukrainischen Medien zufolge sei der Pilot in der vergangenen Woche in einer Tiefgarage in der südspanischen Stadt Villajoyosa bei Alicante mit mehreren Schusswunden tot aufgefunden.

Russland spricht von „Leiche der Moral“

Der russische Auslandsgeheimdienst SWR hat den erschossen aufgefundenen Hubschrauber-Piloten als „Leiche der Moral“ bezeichnet.

Ein russischer Mi-8-Hubschrauber im Einsatz.
Ein russischer Mi-8-Hubschrauber im Einsatz.

© Imago/Tass

Der russische Pilot sei eine moralische Leiche gewesen, als er sein Verbrechen geplant habe, sagt SWR-Direktor Sergej Naryschkin laut russischen Nachrichtenagenturen. Eine weitere Äußerung zu dem Fall lehnt er ab.

Maxim Kuzminov soll ukrainischen Pass gehabt haben

Der Pilot war im August vorigen Jahres aus Russland mit einem vollausgestatteten Mi-8-Armeehubschrauber in die Ukraine geflogen und übergelaufen. Der ukrainische Geheimdienst feierte dies als Coup. Der Mann lebte einem Agenturbericht zufolge zuletzt mit ukrainischem Pass unter falschem Namen in Spanien. 

460.000
Euro Belohnung erhielt Kuzminov für die Übergabe des russischen Hubschraubers

Nach der Landung auf einem ukrainischen Militärflugplatz wurden die beiden anderen Besatzungsmitglieder nach ukrainischen Angaben auf der Flucht erschossen.

Der Russe hatte von Kiew umgerechnet über 460.000 Euro für die Tat erhalten. Das Staatsfernsehen in Moskau berichtete im Herbst, der russische Geheimdienst habe den Auftrag zur Tötung des als Vaterlandsverräters geltenden Mannes erhalten.

Die Ukraine wehrt seit knapp zwei Jahren eine russische Invasion ab. Kiew hatte im April 2022 Belohnungen für an die Ukraine übergebenes funktionsfähiges russisches Kriegsgerät festgelegt. Als Höchstprämie für ein Kampfflugzeug verspricht der ukrainische Staat russischen Überläufern umgerechnet über 920.000 Euro. (dpa, Reuters)

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