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Professor Günter M. Ziegler, Präsident der Freien Universität Berlin 2021

© Foto: David Ausserhofer

Präsidentenkolumne: Eine grüne Universität

Der Präsident der Freien Universität Berlin zur Ausgabe der FU-Beilage vom 8. Oktober 2023.

Wenn man fragt, wie die Freie Universität gesehen wird, „von innen“, also von den 4400 Mitarbeitenden und den 33.500 Studierenden, oder „von außen“, aus der Stadt und von weither, etwa von internationalen Alumni, dann tauchen als Erstes die Begriffe „grün“, „Campus“ und „Dahlem“ auf. Es folgen „groß“, „Freiheit“, „international“, „Vielfalt“, oft genannt werden auch „Forschung“, „Bürokratie“ und „abgelegen“.

Es ist offenbar so: „grün“ charakterisiert uns, nicht nur als Farbe im Auftritt, im Logo, sondern auch durch den grünen Campus, der schon den ersten Besuch an der Freien Universität prägt. Und der etwas Besonderes ist und ein Grund zum Feiern, und das passiert auch: etwa mit dem Berliner Naturschutzpreis 2023 für die Initiative „Blühender Campus“, die mit dem Engagement von Sophie Lokatis als Doktorandin am Fachbereich Biologie begann, die mit gleichgesinnten Engagierten den Campus verändert hat, wo statt Englischem Rasen und Park jetzt ungemähte und insektenreiche Wiesen das Bild bestimmen. Die Wiese lebt!

Die Initiative wird jetzt weitergeführt und strahlt aus in Bezirk und Stadt. Sie passt eben auch in das Engagement und die Agenda einer „grünen Universität“, die seit mehr als 20 Jahren auf Energie- und Nachhaltigkeitsmanagement setzt, an der das Präsidium, engagiert unterstützt von der Stabsstelle „Nachhaltigkeit und Energie“, ein höchst ambitioniertes Klimaneutralitätsziel verfolgt. Der „grüne Daumen der Freien Universität“ steckt aber nicht nur im Fachbereich Biologie, dem Botanischen Garten und der Stabsstelle „Nachhaltigkeit und Energie“, er zieht sich quer durch die Freie Universität in Forschung und Lehre.

Laut Nachhaltigkeitsbericht des Präsidiums 2022 hatten im Wintersemester 2021 / 22 immerhin 16 Prozent aller rund 4500 Lehrveranstaltungen einen Nachhaltigkeitsbezug, 4,5 Prozent sogar einen Nachhaltigkeitsschwerpunkt. In der Forschung befassten sich 2021 rund 42 Prozent der Drittmittel-Forschungsprojekte mit Themen von nachhaltiger Entwicklung, etwa 12 Prozent hatten einen Nachhaltigkeitsschwerpunkt. In diesem Sinne sind wir eine „grüne Universität“ – das Streben nach Nachhaltigkeit und das Verfolgen der UN-Ziele zur nachhaltigen Entwicklung treiben uns an.

Wir werden deshalb das Jahr 2024 an der Freien Universität zum „Jahr der Biodiversität“ machen – um diesem kritischen Aspekt Aufmerksamkeit und Unterstützung zu sichern. Auf den Vorschlag kamen starke Unterstützung und ein klares „wir sind dabei“ aus vielen Richtungen, nicht nur aus der Biologie und Chemie, wo wir natürlich mit Nachhaltigkeitsthemen stark unterwegs sind, sondern auch zum Beispiel aus den Geowissenschaften und den Rechtswissenschaften. Wir machen das: in Forschung und Lehre, in aller Vielfalt – und aus voller Überzeugung.

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