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SPD: Klaus Ness ist ausgefallen

Thorsten Metzner über Schweinshaxe und Schweinegrippe

Das war ein Heidenschreck für die Genossen: Ein paar Monate vor der Landtagswahl ist ausgerechnet Klaus Ness, SPD-Generalsekretär, wichtigster Parteistratege und Wahlkampfchef ausgefallen: Ness, der erstmals für den Landtag kandidiert, musste sich jetzt einer Blinddarm-Operation unterziehen und liegt im Krankenhaus. Nach einem Restaurantbesuch mit Parteifreunden in Potsdam hatte er zunächst über „die schlechte Schweinshaxe“ geflucht, sich mit Schmerzen zwei Tage herumgequält, ehe ihn der Arzt aus dem Verkehr zog. So fehlte Ness erstmals auf einem Landesparteitag. Aber Ness wäre nicht Ness, wenn er so schnell von Politik lassen könnte. „Ihm geht es besser“, so ein Genosse. „Er gibt schon Anweisungen vom Krankenbett und verschickt SMS.“

Politiker machen Fehler, Beamte auch, Journalisten sowieso. So amüsierte sich Jens-Uwe Schade, Sprecher von Agrarminister Dietmar Woidke, jetzt köstlich. Ein Medienvertreter hatte ihn angerufen – und um Auskunft zum jüngsten Schweinegrippefall in Brandenburg gebeten. „Ist ja auch irgendwie logisch: In den letzten zehn Jahren war unser Ministerium ja für alle Seuchen hierzulande zuständig. Es ist die erste Seuche, die an uns vorbeigeht“, zeigte sich Schade verständnisvoll – und verwies die Kollegin auf das verantwortliche Ressort von Gesundheitsministerin Dagmar Ziegler: Denn nicht die Schweine leiden an der neuen Grippe, sondern Menschen. Aber, so meinte Schade philosophisch: Die Grenzen verwischen sich ja, und es sei ja bekannt, „dass Schweine in vielerlei Hinsicht dem Menschen sehr ähnlich sind“.

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