Spektakulär: Die Deutsche Oper Berlin zeigt die rekonstruierte Fassung von Fritz Langs "Nibelungen". Die Wucht und finstere Dramatik wird, dank Frank Strobel und dem sich engagiert durch die Partitur spielenden Sinfonieorchester des Hessischen Rundfunks, geradezu körperlich spürbar.
In Dominik Grafs meisterhafter TV-Serie „Im Angesicht des Verbrechens“ steht Russenmafia gegen Polizeirivalitäten, ukrainische Mädchen, die in Berlin zur Prostitution gezwungen werden, gegen deutsche Unternehmer, die mit schmutzigen Geschäften ihr Lotterleben vergolden.
Er fegt mit ausgreifender Bewegung die Blätter zu Boden, Glas fällt und bricht, Alkohol spritzt. Russische Leidenschaft, wie das Drehbuch sie will. Sie gleitet wie ein Schatten durch den Raum, schmal und schön. Französische Eleganz, wie der Laufsteg sie kennt.
Ambitioniert, anspruchsvoll, schon jetzt preisgekrönt - aber auf einem Auge blind: In Lancelot von Nasos Debütspielfilm „Waffenstillstand“ geht es weniger um den Irak als um die Gewissensnöte der Europäer.
Der Kreis schließt sich: Am Ende kehrt das Festival nach Asien zurück. Und auch zur guten Küche. Zwar wird nur Ente und Nudelsuppe gegessen im japanischen Abschlussfilm „Otouto“, und nicht „Buddha jumps over the wall“-Suppe wie im chinesischen Eröffnungsfilm „Tuan Yuan“, aber die verbindende Funktion gemeinsamen Essens ist die gleiche.
Berlinale Wettbewerb: „Na Putu“ von Jasmila Zbanic ist ein heißer Bären-Kandidat. Was tun, wenn der Partner plötzlich radikaler Moslem wird? Luna kämpft um ihre Liebe und um ihre Freiheit.
Alexei Popogrebsky, der mit "Koktebel" 2003 ein beachtliches Debüt vorgelegt hatte, präsentiert mit "How I Ended this Summer" einen weiteren Film für die Reihe: schweigsame Männer in Extremsituationen.
Endlich: Das Festival hat ein Gesicht. Ein vorwitziges, nachdenkliches, aufmerksames, ein Gesicht mit braunen Knopfaugen und einer Stupsnase. Es ist das Gesicht des achtjährigen Bora Altas, der die Hauptrolle in Semih Kapanoglus „Bal“ spielt.
Man erkennt sie sofort, die neu eingefügten Szenen: Kratzer im Bild, schlechtere Auflösung, ein anderes Format, insgesamt eine wesentlich schlechtere Bildqualität. Und dennoch: "Metropolis“ ist rekonstruiert legendärer denn je.