Wenn die Pigmente schwinden, muss gefärbt werden. Das galt jahrzehntelang. Jetzt sind weiße Haare plötzlich schick. Richtig so!
Elisabeth Wagner
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Sandra Hüller ist zurzeit die beste Schauspielerin ihrer Generation. In "Toni Erdmann" spielt sie die Unternehmensberaterin Ines. Eine Begegnung.
Ihre Schüchternheit ist die Basis fürs Experimentieren und Extremwerden. Eine Begegnung mit der Schauspielerin und Sängerin Dagmar Manzel.
„Golden Girls“: Vier Frauen jenseits der 50 sitzen auf dem Sofa und sagen sich gemeine Wahrheiten. - Erste Folge der Serie über Lieblingsserien
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Er wärmt. Er schmückt. Wenn Orkan Niklas tobt, fliegt er auch mal weg. Als er nur Nutzstück war, war das ärgerlich. Jetzt wäre es auch schade. Denn der Schal ist modisches Accessoire.
Der Zeitgeist hat sich gegen den eingebildeten Kranken entschieden, besonders das Internet setzt ihm zu. Doch wäre es falsch, Hypochondrie bloß als lächerlich abzutun.
Kaum ein Körperteil ist so aufgeladen wieder Zahn: mystisch, furchteinflößend, furchtgebietend. Sein Strahlen ist normativ, unnatürlich – und neuerdings ein Must-Have
Wir schimpfen, zetern, schreien Mordio. Und das jetzt auch in den sozialen Netzen. Man kann das latente Aggression nennen. Nimmt sie zu? Wo fängt sie an?
"Jeder will ein begabtes Kind", sagt eine Mutter. "Ich vermesse keine Kinder", die Psychologin. Manchmal scheint es, als habe Begabung keine Minute mehr zu verlieren. Dabei sollen Kinder glücklich sein. Was heißt Begabung eigentlich?
Wem gehören die Haare der Frau? Ihr selbst offenbar nicht. Oder was meint die Friseurin, wenn sie die abschneidewillige Kundin fragt, was eigentlich ihr Freund dazu sagt?
Die Marquise de Merteuil sagte einst, dass Eitelkeit und Glück unvereinbar seien. Längst vorbei. Heute tut sie so, als sei sie der direkte Weg dorthin.
„Schuhe“ zu sagen, meint in Wirklichkeit nicht die Schuhe, sondern eine bestimmte Art, einen Raum zu durchqueren. Das kann die Antarktis sein oder die Tanzfläche einer Disco zu Silvester.
Mehr Bekleidung geht nicht – und was ist er nicht alles: Eindruckschinder, Überlebenshilfe, Körperhöhle. Oder eine Zumutung.
Briefe? Mails? Dann klappern die Tastaturen, huschen Daumen über Displays. Greift heute noch jemand zu Füller und Bleistift?
Kleider machen doch Leute. Der Rollkragenpullover hatte stets eine Aussage. Er war ein Statement. Er ist es noch heute.
Der Feierabend, das war mal ein Idyll, rechtschaffen war er und die Fantasie einer Gegenwelt. Es gibt ihn nicht mehr.
Kumpelhaft, höflich, eng vertraut, respektvoll, flapsig, autoritär: Die Anrede bestimmt unseren Umgang miteinander.
Kaffee kochen? Nett sein? Das war einmal. Längst ist die Sekretärin zur heimlichen Führungskraft aufgestiegen
Eine Gesellschaft, die sich keine Anteilnahme mehr leistet, stirbt den emotionalen und sozialen Kältetod. Gedanken (auch) zum ersten Advent.
Miss Marple oder die Kunst, sich unterschätzen zu lassen: Wie Schauspielerin Margaret Rutherford sich vor 50 Jahren für die Rolle ihres Lebens entschied.
Aber sicher dürfen Politikerinnen gut aussehen! Und werden sie dann noch als solche wahrgenommen? Das ist weniger sicher.
Unser Umgang mit behinderten Menschen hat sich stark verändert und geöffnet. Glauben wir. Stimmt das wirklich? Tatsächlich behindern wir diejenigen, die wir für behindert halten und denen wir unsere Fürsorge unter die Nase reiben wie einen gültigen Fahrschein.
Für den guten Vorsatz zum Jahresbeginn: Schon die Antike wusste es, Bert Brecht wusste es, und unsere Autorin weiß es auch – das Bad heilt.