
© Frederike Wetzels
Die Bilder des 6. Januar 2021 aus Washington sind unvergessen: Der Vorwurf des Wahlbetrugs, ein vom Ex-Präsidenten aufgehetzter Mob, der das Kapitol stürmt und einen Galgen für „Verräter“ errichtet – die Republikanische Partei, die einst die Sklaverei beendete, setzt heutzutage alles daran, eine Herrschaft der Minderheit zu etablieren. Neben Donald Trump haben sich auch alle anderen Wortführer der Partei christlich-nationalistischen, offen autoritären und rassistischen Ansichten zu eigen gemacht. Mit dramatischen Konsequenzen: Inzwischen werden in republikanisch regierten Bundesstaaten Bücher verboten, die Rechte von Minderheiten beschnitten, der Geschichtsunterricht zensiert und das Recht auf Abtreibung abgeschafft. Das Buch „Die Brandstifter“ von Annika Brockschmidt zeichnet die Geschichte dieser Partei nach und stellt ihre wichtigsten Akteure vor. Dabei wird deutlich, wie porös die Brandmauer zwischen Rechtsextremismus und Konservatismus in den USA schon immer war. Brockschmidt erzählt packend, wie historische Entwicklungen und Machtkämpfe die Partei geprägt und radikalisiert haben – und warum das Ergebnis der Präsidentschaftswahl 2024 nicht nur für die USA von entscheidender Bedeutung sein wird.
Annika Brockschmidt hat Geschichte, Germanistik und War and Conflict Studies in Heidelberg, Durham und Potsdam studiert. Sie ist Freie Journalistin und Autorin, hat für das ZDF Hauptstadtstudio gearbeitet und produziert die Podcasts «Kreuz und Flagge» und «Feminist Shelf Control». Sie ist Senior Correspondent für Religion Dispatches, und schreibt unter anderem für den Tagesspiegel, Zeit Online, die Frankfurter Rundschau, Republik und den Freitag. Ihr Buch «Amerikas Gotteskrieger über die Macht der Religiösen Rechten in den USA» war 2021 ein Bestseller.
- Titel:
- Ort:
- Pfefferberg Theater, Mi 15.5, 20 Uhr