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Sydney Lohmann kann es nicht fassen: Die deutschen Fußball-Frauen fanden am Donnerstag nicht die richtigen Mittel, um gegen das Team aus Südkorea über ein Unentschieden hinaus zu kommen.

© IMAGO/AAP/IMAGO/DARREN ENGLAND

TV-Tagessieg trotz Turnier-Aus : Zumindest mit den Einschaltquoten können die DFB-Frauen zufrieden sein

Mit knapp acht Millionen Zuschauern weniger als beim Spiel gegen Kolumbien, aber dennoch anhaltend großes Interesse. Über die TV-Quote der Frauen-Fußball-WM muss sich niemand ärgern.

Ein Kommentar von Kurt Sagatz

Wie sagte ZDF-Kommentatorin Claudia Neumann am Donnerstag noch beim WM-Vorrundenspiel zwischen den deutschen Fußballerinnen und ihren südkoreanischen Gegnerinnen: Sie werden immer besser. Gereicht hat es bekanntlich dennoch nicht, das deutsche Team scheidet erstmals in einer Vorrunde aus.

Auch die TV-Quote konnte am Ende den Trend der ersten Spiele nicht ganz halten. 8,06 Millionen Zuschauer schalteten in Deutschland ein, als die Mannschaft von Trainerin Martina Voss-Tecklenburg nicht über ein Unentschieden hinaus kam und nun das Turnier in Down under vorzeitig verlassen muss. Gegen Kolumbien waren es noch 10,4 Millionen Zuschauer gewesen.

Doch genau diese TV-Quote ist kein Anlass für Verdruss. Im Gegenteil. Auch am Donnerstag holten die Fußball-Frauen im Fernsehen den Tagessieg. Ein Marktanteil von 63,5 Prozent bedeutet schließlich nichts anderes, als dass zwei von drei Zuschauern an diesem Nachmittag dabei waren, als Alexandra Popp und ihre Mitspielerin mit aller Macht versuchten, das Ruder doch noch herumzureißen.

Als die Deutschen am Sonntagvormittag mit 2:1 gegen Kolumbien verloren, war die Quote mit 61,6 Prozent beinahe ebenso hoch. Zum Vergleich: Der „Kroatien-Krimi“ am Abend lockte am Donnerstag nur 5,1 Millionen Zuschauer vor den Fernseher. „Ich weiß gar nicht, ob sich unsere Spielerinnen mehr über das 6:0 oder über die Einschaltquote gefreut haben“, hatte Joti Chatzialexiou, der sportliche Leiter des Nationalteams nach der ersten Begegnung gegen Marokko gesagt.

Ebenso wie nach dem frühen Ausscheiden der deutschen Fußball-Männer bei der WM in Katar im vergangenen Jahr müssen nun auch das Frauen-Team einiges aufarbeiten. Für die Frauen-WM als Fernsehereignis gilt das nicht. Die Entscheidung von ARD und ZDF, das Turnier doch zu übertragen, mag spät gefallen sein, das Interesse der Fans des Fußballs und besonders des Frauen-Fußballs, wie Claudia Neumann am Donnerstag betonte, zeigt den Weg für die Zukunft.

Diese findet auch nach der WM im Fernsehen statt. Die Telekom und Dazn zeigen sämtliche Spiele der neuen Saison. Zehn Live-Spiele übertragen ARD und ZDF, Sport 1 zeigt jeweils eine Begegnung pro Spieltag. Mit diesem Ergebnis können auch die Spielerinnen der Fußball-WM zufrieden sein, trotz aller verständlichen Enttäuschung.

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