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Schuld an den Unruhen in Uruguay ist der südliche Nachbar Argentinien. Als dort der Staat die Bankkonten sperrte, zapften die Bürger ihre Ersparnisse im lange Zeit stabilen Uruguay an.

Lange Zeit galt Chile neben Mexiko und Kolumbien als der Musterschüler Südamerikas – mit einer liberalisierten Wirtschaft und stabilen Rahmenbedingungen, die das Militärregime während der langjährigen Diktatur durchgesetzt hatte. Nun aber gerät auch Chile allmählich in den Abwärtssog der so genannten „Tango-Krise“ seiner Nachbarn, und in Chiles Städten kommt es zu Protesten und Plünderungen durch verarmte Bürger.

Auch Brasilien galt früher als Musterschüler in Lateirika. Doch nicht nur wegen der Krise in Argentinien werden die Anleger nervös.

Im März 1991 gründeten Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay den Mercado Común del Sur (Mercosur, siehe Bericht auf dieser Seite). Mit dem „Gemeinsamen Markt des Südens“ wollten die südamerikanischen Länder nach dem Vorbild der Europäischen Union eine Freihandelszone, eine Zollunion sowie eine gemeinsame Wirtschaftspolitik verwirklichen.

Von Henrik Mortsiefer MLP hat ein Problem: Der Finanzdienstleister steht in dem Ruf, seine Bilanzen nicht mit der nötigen Sorgfalt zu behandeln. Den Verdacht – mehr ist es noch nicht – wird das Unternehmen trotz wiederholter Unschuldsbeteuerungen und gutachterlicher Unterstützung nicht los.

Während die Nachbarländer jetzt erst so richtig auf die schiefe Bahn geraten, hat Argentinien den Crash schon hinter sich. Alles begann vor Monaten mit der Überschuldung des Landes, ausländische Gläubiger fürchteten um die ihnen zustehenden 150 Milliarden US-Dollar.

Aktionäre, die Schadensersatz von börsennotierten Aktiengesellschaften eintreiben wollen, tun sich schwer. Denn das deutsche Schadensersatzrecht kennt keine Organhaftungsklage, die es geprellten Anlegern erlauben würde, sich direkt an die Vorstände oder Aufsichtsräte der Unternehmen zu halten.