zum Hauptinhalt
Eine Hand nimmt am 22.01.2010 eine Euro-Münze aus einem Geldbeutel, in dem sich weitere Münzen befinden.

© dpa/ANDREAS GEBERT

Geringverdiener besonders hart getroffen: Ukraine-Krieg kostet Deutschland mehr als 200 Milliarden Euro

Vor allem hohe Energiekosten hätten das Wachstum in Deutschland reduziert, sagt DIW-Präsident Fratzscher. Für das Jahr 2023 seien die Ausfälle auf gut 140 Milliarden Euro angestiegen.

Der Krieg in der Ukraine hat Deutschland Wirtschaftsforschern zufolge bisher mehr als 200 Milliarden Euro gekostet.

„Die wirtschaftlichen Kosten für Deutschland nach zwei Jahren Ukraine-Krieg dürften deutlich höher liegen als 200 Milliarden Euro“, sagte der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, der Rheinischen Post (Mittwoch).

„Vor allem die hohen Energiekosten haben das Wachstum in Deutschland im Jahr 2022 um 2,5 Prozentpunkte oder 100 Milliarden Euro und im Jahr 2023 bis heute um eine ähnliche Größenordnung nochmals reduziert“, sagte der DIW-Chef. Dabei handele es sich jedoch nur um die „direkten finanziellen Kosten“.

140
Milliarden Euro an Ausfällen wurden 2023 wegen des Ukraine-Kriegs verzeichnet.

Weitere Kosten würden durch die wegen des Krieges „eskalierenden geopolitischen und geoökonomischen Konflikte, vor allem mit China“, entstehen. Diese würden besonders Exportunternehmen hart treffen, erläuterte Fratzscher.

Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).
Marcel Fratzscher, der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW).

© dpa/Daniel Naupold

Ukraine-Krieg: Geringverdiener trifft Inflation härter

Die „RP“ zitierte zudem aus einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft, wonach der Ukraine-Krieg Deutschland bislang rund 240 Milliarden Euro gekostet hat. „Während die Ausfälle im Jahr 2022 bei rund 100 Milliarden Euro liegen, stiegen sie im Jahr 2023 wieder auf gut 140 Milliarden an“, heißt es demnach in der Studie.

Allerdings wirkten 2022 und 2023 auch die Folgen der Corona-Pandemie fort, sodass sich eine genaue Abgrenzung der Effekte des Ukraine-Kriegs nicht berechnen lasse, erklärte IW-Forscher Michael Grömling.

Laut DIW-Chef Fratzscher treffen die Kosten des Ukraine-Kriegs Menschen mit geringen Einkommen besonders hart, weil diese eine „zwei- bis dreimal höhere Inflation als Menschen mit hohen Einkommen“ erlebten. Der russische Überfall auf die Ukraine jährt sich am Samstag zum zweiten Mal. (AFP)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false