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Thema

Ungarn

Ziemlich beste Freunde: Viktor Orbán und Wladimir Putin.

Die ungarische Regierung versucht einem dutzend Menschenrechtsorganisationen den Geldhahn zuzudrehen. Sie nennt sie "ausländische Agenten" und möchte "keine liberale Gesellschaft" im Land haben.

Von Mohamed Amjahid
Ungarns früherer Außenminister: Tibor Navracsics (l.).

Kultur funktioniert in Europa überall anders als in Ungarn. Das Land fällt derzeit durch seinen kulturpolitischen Kahlschlag auf. Jetzt soll ein loyaler Orbán-Mann Kulturkommissar der Europäischen Union werden. Es gibt trotzdem gute Gründe, die Personalie gelassen zu sehen.

Von Jan Schulz-Ojala
Die Außenminister von Ungarn und Österreich, Gyula Horn (rechts) und Alois Mock, am 27. Juni 1989 beim symbolischen Durchschneiden des Eisernen Vorhangs

Vor 25 Jahren führte Ungarn Europas Freiheitsbewegung an. Heute ist keine politische Kraft zu sehen, die Viktor Orban Paroli bieten kann. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Christoph von Marschall
Land an Krücken. 1989, als der Eiserne Vorhang fiel, fühlte sich Ungarn im Aufwind. Inzwischen schlagen sich viele Menschen – wie diese greise Bettlerin auf der Freiheitsbrücke in Budapest – unterhalb der Armutsgrenze durch.

Nach dem Ende des Realsozialismus erlebte Ungarn einen Höhenflug, dann folgte der Absturz. Jetzt wird das Land vom autoritären Premier Viktor Orbán regiert. Seine Administration vergisst die vier Millionen Armen. Hat Ungarn noch eine Chance auf so etwas wie Zukunft?

Am 27. Juni 1989 zertrennten der Ungar Gyula Horn (rechts) und der Österreicher Alois Mock den Grenzzaun.

„Wir wären nie auf die Idee gekommen, in Berlin über die Mauer zu fliehen“, sagen sie. Aber plötzlich gab es diese Lücke im Eisernen Vorhang. Also wagte die Familie Rocke die Flucht Aber seltsam: Ein Glücksgefühl wollte sich nicht einstellen.

Von Torsten Hampel
Die Niederlage seines Lebens. Gyula Grosics im WM-Finale 1954 beim Treffer von Helmut Rahn zum 3:2-Endstand.

Gyula Grosics, der "schwarze Panther" ist tot: Der frühere ungarische Nationaltorwart ist im Alter von 88 Jahren gestorben. Das WM-Endspiel von Bern 1954 war für ihn mehr als für alle anderen 21 Spieler auf dem Platz das Spiel seines Lebens. Ein Nachruf.

Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban.

Jeder Fünfte wählte bei der Parlamentswahl in Ungarn die rechtsradikale Jobbik-Partei. Auch bei der Europawahl in sieben Wochen wird in Ungarn mit einem Rechtsruck gerechnet.

Von Paul Flückiger
Viktor Orban

Der Sieg Viktor Orbans ist auch eine Folge der postkommunistischen Entwicklung Ungarns. Für die Wähler zählt das von Orban immer wieder vermittelte Gefühl des Davids Ungarn, der sich gegen den übermächtigen Goliath Europa wehrt.

Von Paul Flückiger
Sein Auftritt: Viktor Orban im März beim Unabhängigkeitsgedenken.

Bei der Wahl in Ungarn am Sonntag stehen die Rechtsnationalisten von Premier Viktor Orban als Wahlgewinner praktisch fest. Für die Demokratie in Ungarn wäre dies ein weiterer Rückschritt.

Fidesz-Anhänger in Budapest.

So sehr Rechte und Linke in Ungarn verfeindet sind, ein gemeinsames Ziel haben sie: Einen weiteren Wahlsieg der Regierung Viktor Orbán verhindern. Doch eine Mehrheit hat sich gut eingerichtet mit einer Existenz am Rand der EU.

Von Mohamed Amjahid
Anhänger von Viktor Orbán demonstrieren zum Nationalfeiertag am 23. Oktober auf der Budapester Margaretenbrücke.

Das Land Ungarn scheint derzeit zwischen galoppierender Geschichtsvergessenheit und historischen Traumata zerrieben zu werden. Eine Schriftstellerdiskussion in der Berliner Akademie der Künste.

Von Gregor Dotzauer
Budapests Stadtparlament hat ein hartes Gesetz gegen Obdachlose beschlossen.

Budapest ist ein beliebtes Reiseziel. Die ungarische Hauptstadt hat aber auch ein großes Obdachlosenproblem. Da Wohnungslose das Straßenbild stören, beschloss das Stadtparlament am Donnerstag unter dem Protest der Opposition umfangreiche Sperrzonen für Obdachlose.

Orban im EU-Parlament

Ungarns Regierungspolitik ist mit den europäischen Werten unvereinbar - zu diesem Schluss kommt ein Bericht des portugiesischen Grünen-Europaabgeordneten Tavares. Ungarns Premier Orban hält den Bericht für "beleidigend".

Von Elisa Simantke
Ungarns Premierminister Viktor Orban steht im Dauerclinch mit der EU.

Der Dauerstreit zwischen den Brüsseler Institutionen und Ungarn geht weiter: Im Mai will Premierminister Viktor Orban im Plenum des Europaparlaments seinen Kritikern die Stirn bieten.

Von Albrecht Meier