Linda Chavez, die designierte amerikanische Arbeitsministerin, ist eine Politikerin, die sich mit ihrer Meinung nie zurückgehalten hat. Frauen, die sich über Belästigung am Arbeitsplatz beklagen würden, seien Zeichen einer "crybaby"-Gesellschaft, also nichts anderes als Heulsusen.
Friedemann Diederichs
Die nun auch in Europa heftig diskutierte Frage, ob der Gebrauch von radioaktiver Munition für Krebserkrankungen von Soldaten wie auch Zivilisten verantwortlich sein kann, beschäftigt in den USA seit Jahren Politiker, Mediziner und Rechtsanwälte. Doch während die amerikanische Regierung offiziell keinen Zusammenhang zwischen dem Einsatz sogenannter uranabgebender Geschosse und Tumorfällen, aber auch anderen Krankheitsbildern sieht, bereiten derzeit mehrere Rechtsanwälte im Auftrag von erkrankten Golfkriegs-Veteranen eine Millionenklage gegen das Verteidigungsministerium vor.
Nach der Entscheidung von Bezirksrichter Maynard Gross, das weitere Verfahren in Sachen Becker gegen Becker weitgehend öffentlich zu halten und nur sicherheitsrelevante Fakten wie Adressen, Sicherheitsvorkehrungen und Details von Verträgen des Tennis-Millionärs vertraulich zu behandeln, müsste eigentlich Hollywood jubilieren. Denn derartige Auseinandersetzungen zwischen Prominenten haben sich schon für Filmstoff geeignet, wie der Kassenknüller "Der Rosenkrieg" 1989 zeigte, in dem sich Michael Douglas und Kathleen Turner bis aufs Messer bekämpfen.
Der größte Teil der Amerikaner zeigt sich nach einem dramatischen Präsidentenwahljahr noch erschöpft. Doch für die Sieger und Verlierer des bisher engsten politischen Zweikampfs in der US-Geschichte richtet sich der Blick bereits um mehrere Jahre nach vorn: Denn schon heute können Republikaner wie auch Demokraten die Weichen für die wichtigen Kongresswahlen im Jahr 2002 und schliesslich für die Abstimmung im Jahr 2004 zur Frage stellen, ob George W.
Eine Politik des Ausgleichs wolle er verfolgen und als Vereiner, nicht als Spalter der Nation handeln. Mit diesen Worten hatte sich George W.
Auf den ersten Blick erscheint die Berufung des früheren Generals Colin Powell zum neuen US-Außenminister als gute Wahl: Der Golfkriegs-Veteran hat, das zeigen Umfragen, bei den US-Bürgern sogar größeren Rückhalt als George W. Bush.
Im Falle eines Wahlsiegs, so witzelt man derzeit trotz aller Nervosität bei den Republikanern auf dem Kapitol, gelte vor allem eine Devise: Für die Gesundheit des herzkranken Vizepräsidenten Dick Cheney sorgen. "Denn wenn ihm etwas zustößt, müsste die Nummer eins im Weißen Haus die Amtsgeschäfte übernehmen.
Seit dem Wochenende gibt es kaum noch Zweifel daran, dass sich die USA im politischen Ausnahmezustand befinden. Das nunmehr seit über einem Monat anhaltende Wahl-Drama hat nicht nur die Polarisierung innerhalb der politischen Lager und der Bevölkerung verstärkt und dafür gesorgt, dass im Umgang miteinander mittlerweile Rücksicht und Mäßigung Fremdworte sind.
Die wichtigste Frage bei der Präsidentenwahl, so sagt man in Washington schon seit Monaten, sei nicht, wie ein künftiger Präsident Al Gore oder George W. Bush regiere.
Tom Feeney, Sprecher der republikanischen Mehrheit im Parlament von Florida, hat bislang eher skurrile Beiträge zur politischen Geschichte des Sonnenschein-Staates geleistet: Ein gescheiterter Antrag, Florida möge doch wegen der hohen Staatsschulden in Washington seinen Austritt aus dem Staatenbund und die Unabhängigkeit erklären. Dann ein Gesetz, mit dem Schulen der Yoga-Unterricht verboten wurde - man dürfe doch, so der 42-jährige erzkonservative Rechtsanwalt, Kinder nicht ohne Zustimmung der Eltern "hypnotisieren".