Jurist trifft Physikerin: US-Präsident Obama und Kanzlerin Merkel gehen die Probleme dieser Welt analytisch an. Das verbindet, trotz Interessensgegensätzen.
Martin Klingst
Es stimmt immer noch: Das Verhältnis zwischen Deutschland und Amerika ist im Großen und Ganzen gut. Barack Obama schätzt den kühlen Verstand der Kanzlerin. Und die Regierung in Berlin zählt nach wie vor zu den wichtigsten Verbündeten. Aber: US-Präsident Obama braucht Hilfe bei der Aufnahme von Guantánamo-Häftlingen. Und Deutschland macht hier mit seiner fehlenden Solidarität einen schweren Fehler. Ein Kommentar.
Selbst die US-Republikaner haben nicht gemeckert: US-Präsident Obama ist es in Kairo gelungen, scharf zwischen der islamischen Welt und dem Extremismus zu trennen.
Das Verhältnis zwischen Barack Obama und Angela Merkel ist gut. Dresden ist ein Wunschtermin des US-Präsidenten - im Gegensatz zum Besuch des 65. D-Day in Frankreich.

Stocksteif saßen Barack Obama und Benjamin Netanjahu im Weißen Haus nebeneinander. Ernste Mienen, gequälte Witze, kein Schulterklopfen. Worte sagen viel - aber auch auf die Körpersprache kommt es an.
Bei dem Besuch von Karsai und Zardari in Washington wird eins deutlich: Die US-Regierung hat keinen Plan und könnte gar in einen neuen Krieg schlittern.

Trotz blendender Umfragewerte ist dem neuen US-Präsidenten nicht zum Feiern zu Mute. Auf der traditionellen Pressekonferenz schlüpft er in die Rolle des Doktors, des Juristen, des Ökonomen. Dabei sind seine Antworten besser als die Fragen der Journalisten.