Zwei alte Menschen schreiben sich Briefe. Begonnen hat es mit einer Kontaktanzeige, jetzt erzählen sie sich ihr Leben.
Tom Peuckert
Philosophie und Kunst pflegen seit je eine spannungsvolle Liebesaffäre. Der Künstler strebt nach den letzten Wahrheiten, der Philosoph präsentiert sein Denken gern ästhetisch vollendet.
Seit unser Sohn Tomi Ungerers Buch „Kein Kuss für Mutter“ kennt, ist es zu Hause vorbei mit Zärtlichkeiten. Das Rollenideal des unsentimentalen kleinen Jungen, das Ungerer hier entwirft, war einfach zu unwiderstehlich.
Die Lebensformen des Bürgers und des Bohemiens, so hat die Soziologie herausgefunden, werden heute immer ähnlicher. Der Bourgeois ist spielerisch und lässig geworden, der Bohemien fühlt sich in der Mitte der Gesellschaft wohl.
Vor genau 30 Jahren riss in Ost-Berlin der letzte Geduldsfaden. Man hatte mit dem Sänger Wolf Biermann beinahe alles versucht.
Manchmal sind es kleine Dinge, aus denen sich große Geschichten machen lassen. In ihrem Feature „Zug der Zeit“ erzählen Georg Biemann und Ulrich Land am Beispiel der guten, alten Bahnhofsuhr über Europas Umgang mit der Zeit.
Die Grenze zwischen Mexiko und den USA ist über 3000 Kilometer lang. Eine gut bewachte Sperrlinie, die zwei ökonomische Existenzzustände auseinanderhält.
Schon mal neidisch gewesen? Gut so!
Vor genau 100 Jahren ist Paul Cézanne gestorben. Ein Erfinder der modernen Malerei, der Vater von uns allen, wie Picasso sagte.
Die Frankfurter Buchmesse hat begonnen. Das große Betriebsfest der Literaturbranche, der leicht hysterische Tanz des Distributionsapparates um sich selbst.
Vom Werk des griechischen Philosophen Heraklit sind nur ein paar Fragmente überliefert. Textbrocken von starker poetischer Kraft, die seit zweieinhalb Jahrtausenden die philosophische Zunft in Atem halten.
Detektiv Gass ist nicht zu beneiden. Zwar hat er kaum berufliche Konkurrenz in Potsdam, aber Aufträge für private Ermittler gibt es hier ebenso wenig.
Alle Figuren im Hörspiel „Die mitteleuropäische Zeit“ von Dirk Spelsberg sind pathologisch einsam. Ein Mann in der elterlichen Villa, eine junge Tramperin auf der Reise durch Deutschland, eine Frau in ihrer kleinen Wohnung.
Vor gut 60 Jahren entdeckte der Schweizer Chemiker Albert Hofmann im Selbstversuch die enormen Wirkungen des Lysergsäurediäthylamids, kurz LSD oder als „Lucy in the Sky with Diamonds“ in einem Beatles-Song. Regine Ahrem und Michael Rodach haben ein Hörspiel über Meister Hofmann und seine fabelhaften Forschungen geschrieben.
In seiner „Italienischen Reise“ beschreibt Goethe die Postkutschenfahrt über den Brenner noch als schwindelerregendes Abenteuer. Wenn wir heute ein Hochgebirge überqueren, merken wir es vielleicht nur an unserer Geldbörse.
Einerseits ist noch kein Mensch dem Altwerden entkommen. Andererseits steht man doch recht fassunglos vor den ersten Anzeichen des eigenen Alters.
Pfarrer Oskar Brüsewitz war eine dunkle Legende der DDR. Ein Name wie Donnerhall.
Nun ist Bertolt Brecht seit genau 50 Jahren tot, aber das Radio denkt immer noch gern an ihn. Auf allen Kanälen wird der Meister in diesen Tagen gefeiert.
Vor genau zwei Jahrhunderten ging das Heilige Römische Reich Deutscher Nation unter. Nur noch eine gotische Ruine, so der Kulturphilosoph Oswald Spengler, sei es am Ende gewesen.
Der heiße Sommer, er macht uns alle etwas musischer. Die Hitze verleidet jede grob physische Aktivität, lieber hockt man in der abgedunkelten Wohnhöhle bei ungesüsstem Tee und guter Musik.
Ein paar Jahrtausende lang haben unsere Vorfahren gemeinsam mit dem Neandertaler die Erde bewohnt. Dann starb der Urmensch aus und der Homo sapiens wurde zum Herren der Welt.
Wer in den letzten 25 Jahren öfter in Diskotheken war, ist an Depeche Mode nicht vorbeigekommen. Intelligente synthetische Musik, die auf der Tanzfläche keine Wünsche offen ließ.
Gottfried Benn hat uns gezeigt, dass Arzt und Dichter wesensverwandte Berufe ausüben. Beide interessieren sich für die Krankheit der Zeitgenossen, sie versuchen, scharfe Diagnosen zu stellen und ziehen mögliche Heilmittel in Erwägung.
In naher Zukunft wird die Nanotechnologie das sein, was die Gentechnik noch bis gestern gewesen ist. Ein Lieblingsthema der Medien, das bis in die Feuilletons hinein Anlass zu Wunschträumen und apokalyptischen Ängsten gibt.