Die Ausstellung der Berliner Gedenkstätte Deutscher Widerstand beschönigt die Biografien einiger Militärs. Ihre Überarbeitung ist überfällig, fordert unser Autor.
Nationalsozialismus: Historischer Schwerpunkt
Noch in den zwanziger Jahren war Deutschland der sexuell liberalste Ort der Welt, bei den Nazis galt dann das Ideal des heterosexuellen Ariers: Die New Yorker Starforscherin Dagmar Herzog spricht in Berlin über die „Paradoxien der sexuellen Liberalisierung“ im 20. Jahrhundert.
Zehn Stolpersteine erinnern in der Hansestadt an jüdische Mitbürger. In der Nacht zum Jahrestag der Pogromnacht brachen vermutlich Rechtsextremisten sie aus dem Pflaster.
Eine Verurteilung der letzten noch lebenden Beschuldigten habe keine Aussicht auf Erfolg, deshalb dürfe keine Anklage erhoben werden: So begründet das Justizministerium, dass das Massaker wahrscheinlich ungesühnt bleiben wird. Aber das allerletzte Wort ist das noch nicht.
Einer der meistgesuchten NS-Kriegsverbrecher ist offenbar gefasst: Laszlo Csatary wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft in Budapest festgenommen. Er soll für die Deportation von 15.700 Juden nach Auschwitz mitverantwortlich sein.
Viele Jugendliche sehen zwischen Nationalsozialismus, DDR und BRD laut einer neuen Studie keine großen Unterschiede. Experten fordern: Mehr Unterricht zur Zeitgeschichte.
Ein US-Visum rettete ihm das Leben. Nun kehrt Kurt Landsberger in die Wohnung zurück, aus der er als jüdischer Junge vor den Nazis fliehen musste. Der Besuch steht am Ende einer Suche, auf die sich eine Hausgemeinschaft gemacht hatte.
Dem Projekt „Zug der Erinnerung“ droht das Aus. Die Verantwortlichen weisen sich gegenseitig Schuld zu.
Die Reaktionen auf die Versteigerung von Block 1 sind verhalten. Die Chance, für den Nazikomplex von Prora ein Gesamtkonzept zu finden, ist endgültig vertan. Die einzelnen Blöcke werden separat genutzt.
Der ehemalige KZ-Aufseher John Demjanjuk ist tot. Der 91-Jährige starb in einem Seniorenheim bei Rosenheim. Im Mai war er wegen Beihilfe zum Mord an mehr als 28.000 Juden zu fünf Jahren Haft verurteilt worden.
Im Unterricht ist die Wannsee-Konferenz kein großes Thema. Aber über den Holocaust insgesamt sind die Schüler gut informiert - meint Geschichtslehrer Florian Quaiser.
Immer mehr Kinder und Enkel von NS-Tätern suchen Hilfe. Sie leiden an den Verbrechen ihrer Vorfahren. Ein Berliner Seminar soll sie unterstützen.
Sie ermordeten Tag für Tag Juden und doch konnte ihnen keine konkrete Tat nachgewiesen werden: Nun will das Simon-Wiesenthal-Zentrum verstärkt nach solchen Tätern suchen. Die Chancen für eine Verurteilung sind gestiegen.
Frühe Gefolgschaft, grausame Versuche: Chirurgen waren tief in die NS-Verbrechen verstrickt. Ohne ihre Beteiligung wäre Hitlers Euthanasie-Programm nicht durchführbar gewesen.
Ein jüdischer Professor verkaufte seine ägyptologische Sammlung 1936 der Uni Leipzig - freiwillig, wie sein Erbe sagt. Die Jewish Claims Conference bekam sie unlängst trotzdem vor Gericht zugesprochen, was den Erben empörte. Jetzt gibt es eine Kehrtwende in dem Fall.
An den I.G.-Farben-Manager Karl Winnacker erinnern heute mehrere Preise. Dabei war er in den Nationalsozialismus verstrickt.
Es wird immer schwieriger, Beweise oder gar Zeugen für Taten des NS-Regimes zu finden. Das Urteil im Fall Demjanjuk könnte neue Ermittlungen auslösen.
Die Ärzteschaft will die Vergangenheit des eigenen Berufsstandes vor 1945 weiter erforschen lassen – und vor allem auch die Kontinuitäten, die es bis in die Nachkriegszeit hinein gegeben hat.
Der Bundestag hat am Donnerstag der Opfer des Nationalsozialismus gedacht und dabei ein besonderes Augenmerk auf die Leiden der Sinti und Roma gelegt. Parlamentspräsident Lammert betonte die deutsche Verantwortung. Bundespräsident Wulff besucht Auschwitz.
Seit einem Jahr steht John Demjanjuk im NS-Prozess in München vor Gericht. Inzwischen ist es still geworden um den Mann, dem die Staatsanwaltschaft Beihilfe zum Mord an 27.900 Menschen vorwirft.
Nach der Aufarbeitung der NS- Vergangenheit des Auswärtigen Amts und des Finanzministeriums durch unabhängige Experten fordern SPD und Grüne die Einsetzung einer ähnlichen Kommission auch für das Bundesinnenministerium.
Eine Studie hat belegt, dass das Auswärtige Amt in die Nazi-Diktatur verstrickt gewesen ist. Ex-Diplomat Manfred Steinkühler über das Verhältnis des Amtes zur NS-Vergangenheit.
Es gebe nichts zu rechtfertigen, nichts zu beschönigen, sagt Guido Westerwelle. 900 Seiten umfasst die Studie über die Verstrickung des Auswärtigen Amts in die NS-Verbrechen. Die Aufarbeitung, sagt der Minister, ist damit nicht zu Ende.
Politikwissenschaftler Johannes Tuchel spricht mit dem Tagesspiegel über den Befund der Historikergruppe und die Rolle von Amtschef Ernst von Weizsäcker.
Über Ernst von Weizsäckers Rolle im Dritten Reich wird wieder diskutiert. Wie geht sein Sohn Richard von Weizsäcker damit um?
Die Rede Bundesminister Guido Westerwelles anlässlich der Übergabe der Studie der Unabhängigen Historikerkommission Auswärtiges Amt.
Er kämpfte gegen das Vergessen. Der Holocaust-Überlebende Werner Bab berichtete in Schulen über Auschwitz – Hilfe bekam er nur wenig.
Marek Edelman war in Polen eine moralische Institution – einer, der sich nie den Mund verbieten ließ. Am Freitag ist der letzte lebende Anführer des Aufstandes im Warschauer Ghetto von 1943 gestorben.
Rund 30.000 Deserteure, Verweigerer oder andere „Kriegsverräter“ wurden von der NS-Militärjustiz verurteilt, schätzungsweise 20.000 hingerichtet. Deserteure verdienen nichts anderes, lautete Hitlers Vorgabe.
Kollaboration in den besetzten Gebieten, Deportation jüdischer Berliner nach Minsk: Der Berliner Historiker Michael Wildt spricht über Forschungslücken zur NS-Zeit. Und er erklärt die Erneuerung des Bachelors in seinem Fach.
Die kürzlich niedergebrannte Baracke, in der Anne Frank einst in den Niederlanden Zwangsarbeit für die Nazis leisten musste, ist tatsächlich einer Brandstiftung zum Opfer gefallen.
Die Baracke, in der das jüdische Mädchen Anne Frank Zwangsarbeit für die Nazis leisten musste, ist durch ein Feuer vernichtet worden. Womöglich war es Brandstiftung.
Die Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" hat einen neuen Direktor. Gewählt wurde der Münchner Historiker Manfred Kittel.
Ärzte haben dem 89-Jährigen attestiert, täglich drei Stunden im Gerichtssaal durchhalten zu können. Noch Juli könnte der Prozess gegen den einstigen KZ-Aufseher beginnen
In der Nazi-Gesellschaft war für Sexarbeiterinnen kein Platz, doch die SS zwang Frauen im KZ zur Prostitution. Ein Forscher hat deren Schicksale nun recherchiert.
Sie kämpfen gegen Propaganda und bestellte Wahrheit: 70 Jugendliche aus vier Ländern recherchieren und veröffentlichen Themen, die von der Nazi-Presse verschwiegen wurden.
Kriegsverräter sind eine der letzten Opfergruppen der NS-Justiz, die noch nicht rehabilitiert sind. Nach langem Streit will die Große Koalition dies nun ändern
Sozialminister Olaf Scholz (SPD) will zügig sicherstellen, dass der Zugang zur Rente für Überlebende nationalsozialistischer Ghettos entsprechend den neuen Urteilen des Bundessozialgerichts umfassend erleichtert wird.
Ein kanadisches Mädchen kam mit Nazisprüchen am Körper in die Schule, auf dem Arm hatte sie ein aufgemaltes Hakenkreuz. Den Eltern wurde daraufhin das Sorgerecht entzogen. Zu Recht?
Sie sind die letzten Opfer der NS-Justiz, die noch nicht rehabilitiert wurden: die sogenannten Kriegsverräter. Nun verhandelt die Koalition darüber, auch diese Unrechtsurteile aus dem Dritten Reich pauschal aufzuheben.