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Schweinezuchten mussten sich bereits an die neuen Vorgaben halten.

© dpa/Sina Schuldt

Good News aus aller Welt: Vier Nachrichten, die uns diese Woche glücklich gemacht haben

Neue Schadstoffregeln für Industrie und Bauern, Paris will das Rauchen teils verbieten, Panamas Oberstes Gericht untersagt, Bergbauprojekt und HIV-Infektion in Südafrika erstmals rückläufig.

Bestimmte Industrieanlagen und Landwirtschaftsbetriebe in der EU unterliegen künftig neuen Schadstoffvorgaben. Damit soll die Gesundheit von Menschen und die Umwelt besser geschützt werden, wie EU-Staaten und das Europaparlament am Mittwoch mitteilten.

Betriebe wie große Schweine- und Geflügelzuchten waren bereits von den Vorschriften betroffen, künftig sollen auch bestimmte Bergbaubetriebe und Anlagen zur Herstellung von Batterien den Regeln unterliegen. Die Vorgaben gelten nicht sofort, in der Landwirtschaft etwa sollen sie schrittweise ab 2030 eingeführt werden. Parlament und EU-Staaten müssen noch formell zustimmen.

Laut Kommission braucht es strengere Regeln, weil etwa Stromerzeugung, Abfallverbrennung oder intensive Nutztierhaltung für schädliche Stoffe in Luft, Wasser und Boden verantwortlich sind. Als Beispiele werden Stickoxide, Feinstaub, Quecksilber und andere Schwermetalle genannt. Die durch diese Schadstoffe verursachte Umweltverschmutzung könne Krankheiten wie Asthma, Bronchitis und Krebs hervorrufen.

Die Behörde hatte 2022 einen Gesetzentwurf vorgelegt, der in den Verhandlungen aber noch angepasst wurde. Ursprünglich sollten deutlich mehr Agrarbetriebe von der Richtlinie reguliert werden, weil sie laut Kommission für viel Ammoniak- und Methanausstoß verantwortlich sind. Das ging vor allem dem Parlament zu weit. So wird etwa die Rinderzucht auch weiterhin von den Regeln ausgenommen.


Frankreich will Rauchen an Stränden und vor Schulen verbieten

In Frankreich soll ein Päckchen Zigaretten 2026 13 Euro kosten.

© dpa/Armin Weigel

Frankreich will das Rauchen an allen Stränden, in Parks, Wäldern und vor Schulen verbieten. Außerdem soll der Preis für ein Päckchen Zigaretten bis 2026 von derzeit elf auf 13 Euro steigen, wie Gesundheitsminister Aurélien Rousseau am vergangenen Dienstag ankündigte. Der Verkauf aromatisierten E-Zigaretten soll ebenfalls verboten werden. „Tabakfreie Zonen sollen zur Norm werden“, sagte Rousseau.

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Millionen Raucher gab es 2021 in Frankreich.

Derzeit gebe es bereits 7200 rauchfreie Zonen im Land, die häufig auf die Initiative der Kommunen zurückgingen. Die Preiserhöhung für Zigaretten sei „das wirksamste Mittel gegen Tabak“, sagte der Minister unter Verweis auf Studien der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Im kommenden Jahr werde der Preis für eine Schachtel mit 20 Zigaretten von derzeit elf Euro inflationsbedingt um etwa 50 Cent steigen, im Jahr 2025 soll er dann bei zwölf Euro liegen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte als Ziel genannt, bis zum Jahr 2032 die erste „tabakfreie Generation“ zu erreichen.

Die Preiserhöhung sowie das Rauchverbot in einem weiteren Teil des öffentlichen Raums sollen Anfang 2024 per Dekret festgelegt werden, sagte Rousseau. Mit der Ausweitung des Rauchverbots auf alle Strände sowie auf Wälder und Parks bekommen auch viele Frankreich-Urlauber die Maßnahme zu spüren.

In Frankreich gab es 2021 mehr als zwölf Millionen Raucher, die täglich zur Zigarette griffen. Das entspricht etwa einem Viertel der 18- bis 75-Jährigen. Bei jungen Menschen ist der Tabakkonsum zwischen 2017 und 2021 von 25 auf 16 Prozent zurückgegangen. Tabakkonsum ist mit 75.000 Todesfällen pro Jahr weiterhin die häufigste vermeidbare Todesursache in Frankreich. (AFP)


Panamas Oberstes Gericht untersagt Bergbauprojekt

Aktivisten protestieren vor Panamas Oberstem Gericht gegen das Projekt Cobre Panama.

© REUTERS/ARIS MARTINEZ

Im Streit um die Ausbeutung einer Kupfermine in Panama hat das Oberste Gericht des Landes ein eindeutiges Urteil gefällt: Das Projekt Cobre Panama sei verfassungswidrig, urteilte das Gericht am Dienstag. Seit Oktober hatte es heftige Proteste und Straßenblockaden gegen die Entscheidung der Regierung gegeben, der Firma First Quantum Minerals für mindestens 20 Jahre die Lizenz zum Abbau des Metalls zu geben.

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Tage lang berieten die Richter:innen von Panamas Oberstem Gericht.

Die neun Richterinnen und Richter hatten vier Tage lang beraten. Die Entscheidung sei einstimmig gefallen, sagte am Dienstag Gerichtspräsidentin María Eugenia López. Eine Gruppe von Demonstranten vor dem Gericht feierte das Urteil.

Die Regierung von Präsident Laurentino Cortizo hatte im August einen Vertrag mit First Quantum Minerals geschlossen, wonach das Unternehmen mindestens 20 Jahre lang Kupfer im Tagebau abbauen kann, mit der Option auf eine Verlängerung um 20 Jahre. Jährlich sollten dafür 375 Millionen Dollar (342 Millionen Euro) in den Staatshaushalt fließen. Das Parlament billigte das Abkommen am 20. Oktober, der Präsident unterschrieb am gleichen Tag.

Danach gingen tausende Menschen zu Protesten auf die Straße. Sie fürchteten die Umweltauswirkungen des Kupferabbaus und protestierten gegen die ihrer Meinung nach für Panama ungünstigen Vertragsbedingungen. Landwirtschaft, Handel und Tourismus litten, laut Branchenverbände entstanden Verluste von mehr als 1,7 Milliarden Dollar. (AFP)


Zahl der HIV-Infektion in Südafrika geht erstmals signifikant zurück

Der seit Jahrzehnten andauernden Aids-Epidemie fielen in Südafrika in den vergangenen Jahren pro Jahr mehr als 85.000 Menschen zum Opfer.

© dpa/Arne Dedert

In Südafrika ist in den vergangenen Jahren einer Studie zufolge erstmals die Zahl der HIV-Infizierten signifikant zurückgegangen. Wie die südafrikanische Forschungsagentur Human Sciences Research Council (HSRC) am Montag mitteilte, sind rund 12,7 Prozent der 62 Millionen Südafrikaner mit dem HI-Virus infiziert, das zur Immunschwächekrankheit Aids führen kann.

Bei einer Studie im Jahr 2017 waren es noch 14 Prozent. Südafrika gehört zu den Ländern, die am schlimmsten von der seit Jahrzehnten andauernden Aids-Epidemie betroffen sind. HSRC-Forschungsleiter Khangelani Zuma erklärte, es gebe keine einfache Erklärung für den Rückgang der Infektionszahlen.

Südafrika verzeichnet mehr HIV-Fälle als jedes anderes Land und etwa ein Drittel aller Fälle in Afrika. In den vergangenen Jahren starben in dem Land jedes Jahr mehr als 85.000 Menschen an Aids.

Der zunehmende Einsatz antiretroviraler Therapiemedikamente hat die Aussichten für Patienten radikal verändert. HIV ist insbesondere unter der schwarzen Bevölkerungsmehrheit in Südafrika verbreitet. Zuma zeigte sich vor allem wegen der hohen Zahl infizierter Frauen und junger Menschen besorgt.

John Blandford vom nationalen Aids-Nothilfeprogramm der USA sagte dazu: „Wir wissen, dass ältere Männer jüngere Frauen infizieren.“ Die Initiative hat in den vergangenen 20 Jahren mehr als 100 Milliarden Dollar (91 Milliarden Euro) im Kampf gegen Aids ausgegeben.

Die Wissenschaftler hoben in ihrer Studie zudem den Rückgang der Verwendung von Kondomen weltweit hervor, die als wirksames Instrument zur Verhinderung der Ausbreitung von Aids gelten. (AFP)

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