Der Start in das neue Börsenjahr verlief wie das alte Jahr endete: trostlos. Aktien wurden erneut ausverkauft.
Alle Artikel in „Wirtschaft“ vom 16.01.2001
Die Online-Bank Comdirect hat die Anzahl ihrer Kunden in den vergangenen zwölf Monaten mehr als verdoppelt. Wie das Unternehmen am Dienstag in Quickborn mitteilte, stieg die Zahl bis zum Jahresende 2000 um 300 000 auf insgesamt 577 000 Kunden.
Ein kurzes - dafür aber beeindruckendes - Zwischenspiel konnte der M-Dax im vergangenen Jahr geben. Jetzt wird der Vorhang aber wieder fallen, erwarten Analysten.
Die Hamburger Electricitätswerke AG (HEW) hält an ihrem Konzept für einen nordostdeutschen Stromkonzern fest und lehnt die Einbeziehung der sächsischen Regionalversorgers Envia ab. "Wir machen nichts mit Envia", erteilte HEW-Chef Manfred Timm am Dienstag in Berlin dem Bundeskartellamt eine Absage auf dessen Anmerkungen zum Übernahmekonzept für die ostdeutsche Braunkohle-Stromindustrie.
Der Schweizer Nahrungsmittelkonzern Nestlé AG hat mit den Verantwortlichen des US-Haustierspezialisten Ralston Purina Company eine freundliche Übernahme vereinbart. Der Konzern aus dem Westschweizer Vevey bietet pro Aktie des US-Unternehmens 33,50 Dollar in bar.
Die Deutsche Bahn will mittelfristig in 250 bis 300 Städten die Fahrkartenschalter in den Bahnhöfen schließen, um ihre Kosten zu verringern. "Standorte, die nicht rentabel sind, werden derzeit überprüft", bestätigte eine Konzernsprecherin am Dienstag einen entsprechenden Bericht der "Süddeutschen Zeitung".
Eine neue Aktion des Chipherstellers Intel macht Hoffnung auf mehr: Nicht nur Voll-, sondern auch Teilzeitkräfte des Konzerns können bei ihrem Arbeitgeber kostenlos einen Computer für zu Hause bestellen - und kriegen einen freien Internet-Zugang oben drauf. Dem sollten andere Unternehmen folgen - Daimler mit einem Smart und einer Tankfüllung vielleicht.
Was da so drinsteckt, möchte man lieber nicht so genau wissen. Blut, Federn, Borsten, Sägespäne und noch viele andere unappetitliche Ingredienzien mischen die Produzenten dem Brei aus zerschredderten Tierkadavern bei, wenn sie Tiermehl bereiten - und das völlig legal.
Die Düsseldorfer Henkel KGaA setzt im stagnierenden Geschäft mit Wasch- und Reinigungsmitteln auf Innovationen, um die Marktführerschaft in Deutschland zu verteidigen. "Wir haben den Umsatz gegen die Marktentwicklung gesteigert und den Gewinn leicht verbessert", sagte Jörg Koppenhöfer, Geschäftsführer der Henkel Waschmittel GmbH.
Die neue Agrarpolitik der Bundesregierung ist am Dienstag von 42 führenden Agrarökonomen scharf kritisiert worden. Die Wissenschaftler werfen der Regierung vor, die Schuld an der BSE-Krise auf die konventionelle Landwirtschaft zu schieben, statt eigene Versäumnisse einzugestehen.
Die Situation der EM.TV & Merchandising AG wird immer prekärer.
Die Bevölkerung Sachsens schmilzt dahin. Ende 1999 wurden 4,46 Millionen Freistaatler gezählt, knapp 30 000 weniger als 1998.
Der Energiekonzern Eon hat seinen 45 Prozent-Anteil an dem Telekom-Unternehmen Viag Interkom an British Telecom (BT) übergeben. Die Transaktion, der die EU-Kommission formal zustimmen muss, wird voraussichtlich Mitte Februar abgeschlossen.
Mit einem jährlichen Anstieg von 6,5 Prozent hat sich die US-Tierfutterbranche in den letzten Jahren zu einem echten Wachstumsmarkt entwickelt. Mehr als elf Milliarden Dollar im Jahr gaben zuletzt amerikanische Haustierbesitzer für Hunde- und Katzenfutter aus.
Die wirtschaftliche Situation der ostdeutschen Groß- und Außenhändler ist nach Einschätzung des Branchenverbandes BGA "niederschmetternd". Die Branche befinde sich zwar bundesweit in diesem Jahr auf Wachstumskurs, die Dynamik nehme aber ab, sagte der neue Präsident des Bundesverbandes des Deutschen Groß- und Außenhandels, Anton Börner, am Dienstag in Berlin.
Die Kommission der Europäischen Union (EU) will den Strom- und Gasmarkt bis zum Jahr 2005 vollständig liberalisieren. Energie-Kommissarin Loyola de Palacio kündigte am Dienstag zur Handelsblatttagung "Energiewirtschaft 2001" in Berlin an, die 100-prozentige Freigabe des Marktes werde sie beim nächsten Treffen des Ministerrats beantragen.
Für die angeschlagene Bauwirtschaft wird auch das Jahr 2001 im Zeichen der Rezession stehen. "Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht", sagte der Präsident des Hauptverbandes der deutschen Bauindustrie, Ignaz Walter, am Dienstag in Berlin.
Wolfgang Thierse hat mit seinen umstrittenen Thesen den Aufbau Ost wieder auf die politische Agenda gesetzt. Doch den Betroffenen reicht das nicht.
An agrarpolitischen Eckpunktepapieren mangelt es in diesen Tagen nicht. Politiker und Wissenschaftlern wetteifer.