Im Presseraum gingen die Lichter aus. Eduard Geyer verstummte.
André Görke
Wie immer stehen die älteren Herren auf der Tribüne und schauen beim Training zu. Doch heute ist etwas anders.
Als Schiedsrichter Stephan Kammerer das Pokalspiel des 1. FC Union in Ulm am späten Mittwochabend endlich abgepfiffen hatte, steanden nicht mehr viele Zuschaer auf den Tribünen des Donaustadions.
Ein wenig seltsam sah es schon aus, als Unions Stürmer Cristian Fiel kurz vor der Halbzeit zur Tribüne rannte und jubelte. Drei Aachener Spieler hatte der 21-Jährige gerade umkurvt, erst Landgraf, dann Grilic, und auch noch Zimmermann, das ganze auf vielleicht vier Quadratmetern.
Als Detlef Kaminski das branchenübliche Codewort in den Mund nahm, war die Sache klar. "Personelle Konsequenzen" werde es geben, verkündete der Präsident des Fußballzweitligisten Babelsberg 03.
Berlin. Langsam kullerte die Schweißperle von der Stirn hinab, blieb einen Augenblick an der Nasenspitze hängen und tropfte dann in den Schaumstoffmantel des orangefarbenen ZDF-Mikrofons.
Als Heiner Bertram vor knapp drei Wochen in Monte Carlo saß, hatte Unions Präsident gewisse Vorstellungen von der Uefa-Cup-Auslosung: Ein namhafter Gegner wäre nicht schlecht, das Stadion wäre dann ausverkauft. Oder zumindest wünschte sich Bertram einen Gegner, gegen den der 1.
Potsdam. Vor einigen Monaten kickte Christian Henning noch in Rostock.
Sonntagmorgen, zehn Uhr: Die Spieler von Hertha BSC traben um den Schenkendorffplatz hinter dem Olympiastadion. Trainer Jürgen Röber steht auf dem Trainingsplatz und spricht mit Mannschaftskapitän Michael Preetz.
Stocksauer stapfte Unions Torwart Sven Beuckert vom Platz. Die Mikrofone schob er wortlos zur Seite.
Vor ein paar Monaten hatten die Boulevardzeitungen am Main ziemlich viel zu tun. Als Eintracht Frankfurt tief im Keller der Ersten Fußballbundesliga steckte, sollte ausgerechnet Lothar Matthäus den Klub vor dem Abstieg retten.
Cristian Fiel war restlos ausgepowert. Als Schiedsrichter Ralf Späker das Auswärtspiel des 1.
In eineinhalb Wochen sollte in Osnabrück ursprünglich die Hölle los sein. Der VfL Osnabrück hatte im DFB-Pokal den FC Bayern München zugelost bekommen.
Die Hände vergraben sich in den Taschen, der Mantelkragen ist hochgeschlagen. Ein paar Hertha-Fans stehen im Nieselregen.
Der FC Schweinfurt 05, heute (15 Uhr, Alte Försterei) Gegner des 1. FC Union, dürfte in Berlin so attraktiv sein wie der FC Remscheid oder der SV Wuppertal.
Vier Wochen ist es her, da hat der VfL Bochum in Hannover verloren. Bochums Spielmacher Dariusz Wosz hatte an diesem Sonntagnachmittag ziemlich schlecht gespielt.
Die beiden Herren standen auf der Tribüne schon eine ganze Weile schweigend nebeneinander. Halbzeitpause war es im Karl-Liebknecht-Stadion, Fußballzweitligist Babelsberg 03 lag 0:2 gegen die SpVgg Unterhaching im Rückstand.
Nach einer knappen halben Stunde war das Fußball-Zweitligaspiel zwischen Babelsberg 03 und der Spvgg Unterhaching praktisch entschieden. 23 Minuten waren gespielt, da zeigte Schiedsrichter Thomas Frank aus Hannover bereits zum Mittelkreis.
Detlef Kaminski hatte sich am vergangenen Sonntag ein wenig unglücklich ausgedrückt. "Wenn du auswärts einen Punkt holst und zu Hause gewinnst, dann bist du am Ende aufgestiegen", sagte der Präsident des Fußballzweitligisten Babelsberg 03.
Hartmut Ostermann hat viel Ahnung von Betriebswirtschaft. Er besitzt eine Hotelkette, ihm gehören private Altenheime, und er ist Chef einer Baufirma.
Sonderlich verärgert schien Babelsbergs Trainer Hermann Andreew nicht gerade, als er im muffigen Pressekonferenzraum saß und über die 1:2-Niederlage im DFB-Pokal gegen Hertha BSC plauderte. Ein paar Chancen habe seine Mannschaft schon gehabt, meinte Andreew.
Es war alles durchgeplant, bis ins kleinste Detail. Der türkische Amateurverein SV Yesilyurt hatte sich auf den größten Tag der Vereinsgeschichte wie ein Profiteam vorbereitet.
Einen warmen Pullover sollten sich die Unioner einstecken, wenn sie zum Europapokal nach Finnland reisen. Das rät Leena Kekkonen von der finnischen Botschaft in Berlin.
Diese Monate müssen seinerzeit weh getan haben. Slawomir Chalaskiewicz war 1995 mit Hansa Rostock in die Erste Fußball-Bundesliga aufgestiegen.