Hoteleigner Blackstone will das Mercure in Potsdams Mitte verkaufen. Will die Stadt Potsdams Mitte am Lustgarten gestalten, bleibt ihr nicht viel Zeit, um zu handeln
Peter Tiede
Es gilt einen Moment inne zu halten, ein rotes Kreuz im Kalender zu platzieren, eine Kerze anzuzünden oder den Weltfernmeldetag vom 17. Mai auf den 11.
Brandenburgs Innenminister Dietmar Woidke spricht im Interview über die Hilfsbereitschaft - aber auch über den Umgang mit Katastrophentouristen bei der Flut und ist erschrocken, dass die Unvernunft manchmal keine Grenzen kennt.
Peter Tiede über eine Woche, die auch anders hätte enden können
Überraschend bewilligt der Bund 400 000 Euro für den umstrittenen Wiederaufbau der Garnisonkirche. Obwohl von der 1968 gesprengten Kirche noch nichts zu sehen ist, gibt es die Steuergelder für „eine national bedeutsame Kulturinvestition“
Eigentlich ist es nur ein sprichwörtlicher Tropfen auf den heißen Stein, den der Bund für den Wiederaufbau der Garnisionkirche in Potsdam spendet: 400 000 Euro – dafür können sich die Freunde des Baus, der mehr als 40 Millionen Euro kosten würde, nicht viel kaufen: Es reicht nicht einmal, um ein Loch zu graben, in dem man gründen könnte. Doch der Tropfen stört ein mühsam tariertes Gefüge in der heterogenen Gruppe zwischen den Hardcorefans und -gegnern des Projektes in der Stadt.
Abris Lelbach, der gemeinsam mit Mäzen Hasso Plattner die neue Kunsthalle im Palast Barberini verwirklicht, ist erleichtert über das positive Votum der Stadtverordneten am Mittwochabend. Und steckt nun mitten in den Vorbereitungen
Hat er noch einmal die Kurve gekriegt, der Oberbürgermeister, in Sachen Stadtzuschuss für den Park Sanssouci und Verhinderung eines Parkeintritts? Es kann sein.
Ende gut, alles gut? Potsdams Stadtverordnete haben den Weg frei gemacht für das private Kunstmuseum von Mäzen und Software-Unternehmer Hasso Plattner (SAP) in Potsdam. Der Wert für Potsdam ist unermesslich, der der Kunst wurde nun erstmals benannt.
Eines muss man den Grünen lassen: Sie können es anders. Ganz anders.
Grundstücksverkauf zum Verkehrswert
Im Rathaus herrscht derzeit nervöses Rätselraten: Es fallen zwei Reizworte – Mercure“ und „Insolvenzverwalter“. Und die Potsdamer Stadtspitze fängt an, einen alten Fall zu drehen und zu wenden und überlegt, wie im Fall der Fälle zu verfahren wäre: Füße stillhalten oder doch offensiv auf Abriss setzen.
Eigentlich schien alles klar, doch nun meldet sogar Potsdams SPD-Chef Mike Schubert Bedenken sowohl gegen den Pflichtobolus für den Welterbepark als auch an den Regelungen zur Tourismusabgabe an.
Peter Tiede wirft einen Blick von Krampnitz nach Fahrland
Geschäft im Eilverfahren: Unternehmer kauft für Plattner-Kunsthalle Flächen für Tiefgaragen. Finanzausschuss stimmte bereits zu
Es schien schon verloren, nun klappt es doch noch: Der Potsdamer Mäzen Hasso Plattner baut eine Kunsthalle in Potsdams Mitte. Im Palais Barberini soll eine ständige Ausstellung seiner Sammlung eingerichtet werden - Potsdam wird damit in die oberste Liga der Kunststätten katapultiert.
Ein verdammt guter Kompromiss: Nach den Potsdamer Peinlichkeiten rund um die Hotel-Mercure-Debatte kann die Kunstsammlung des Mäzens und Software-Milliardärs Hasso Plattner in das wiederaufgebaute Palais Barberini ziehen. Das kann nur befrieden, meint Peter Tiede.
Mäzen will Palast Barberini wieder aufbauen. Kritiker der früheren Baupläne unterstützen das Vorhaben.
Er hatte Potsdam für bislang 200 Millionen Euro ein Universitätsinstitut gestiftet und für die historische Fassade des wiederaufgebauten Stadtschlosses gespendet. Nun stoppt Hasso Plattner offenbar weitergehende Pläne und will bereits erworbene Liegenschaften veräußern.
Konsequenz aus dem Kunsthallen-Debakel: Der Potsdamer Milliardär und SAP-Gründer Hasso Plattner will nach PNN-Informationen Liegenschaften veräußern. Bislang ist er der großzügigste Mäzen der Stadt.
Für den Fall einer Länder-Fusion stand 1996 bereits die Verkündung Sperenbergs als Flughafen-Standort fest. Doch die Entscheidung für Schönefeld fiel nicht nur wegen der in Brandenburg gescheiterten Volksabstimmung: Das Land hätte mit dem Standort Sperenberg Verluste gemacht.
Endlich, endlich eine Stimme aus der Kunst, der bildenden, zum Stand der Dinge in der Stadt. Endlich eine Wortmeldung zum Inhalt, statt zur Form.
Ein korrupter Kommunalpolitiker sollte für Brandenburgs SPD ihren korrupten Landrat in der SPD-Hochburg Teltow-Fläming ablösen - der Plan scheint schief zugehen: Eine Linke gewinnt den ersten Wahlgang. Zieht die SPD ihren Kandidaten Gerhard nun zurück?
Das Interesse der Potsdamer an den Veranstaltungen zum, nennen wir es so, Gedenken oder zur Erinnerung an den „Tag von Potsdam“ und dessen Folgen war – vorsichtig ausgedrückt – bescheiden. Das muss nichts heißen, man darf auch andere Interessen haben.