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Mit seiner Klanggalerie im Lichthof des Haus des Rundfunks hat sich der SFB in den letzten Jahren als verdienter Förderer eben jener akustischen Kunst ausgewiesen, die ihm als Hörfunk-Sender besonders am Herzen liegen sollte: der Klangkunst, die die Grenzen zwischen Tonbandkomposition und radiophonem Hörstück, zwischen experimentellem Hörspiel und raumgreifender Installation munter überschreitet. Gerade von der Literatur geprägte Radiomacher, die sonst eher selten den Weg in die Klangkunstszene finden, haben hier ihr Podium.

Von Volker Straebel

Gerade fünf Wochen ist Christoph Stölzl im Amt, da durfte Berlins neureifer Kultur- und Wissenschaftssenator zusammen mit Michael Naumann den "Hauptstadtkulturvertrag für das Jahr 2000" unterzeichnen. Es geht, wie gemeldet, um jene 80 Millionen Mark, die der Bund dem Land Berlin für seine beiden großen Opernhäuser, die Philharmoniker, das Konzerthaus am Gendarmenmarkt, das Deutsche Theater sowie das Haus der Kulturen der Welt und das Jüdische Museum zuschießt; hinzu kommen 20 Millionen zur Förderung kultureller Einzelprojekte aus dem Hauptstadtkulturfonds.

Von Peter von Becker

Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Peter Jonas, hat beim Sponsoring vor strukturellen Eingriffen gewarnt. Im Zusammenhang mit dem Angebot des amerikanischen Milliardärs und Mäzens Alberto Vilar für die Berliner Opernhäuser sagte Jonas in der "Süddeutschen Zeitung", es sei die entscheidende Frage, ob es sich dabei eine einmalige Zuwendung handele oder um eine Hilfe, die in die Infrastruktur oder die Finanzierung der Berliner Häuser eingreife.

Günter Grass und die deutsche Delegation des PEN werden auf der internationalen PEN-Konferenz in Moskau den russischen Feldzug in Tschetschenien verurteilen. "Wir wollen ein paar unangenehme Dinge in der russischen Öffentlichkeit verbreiten", sagte der Generalsekretär des deutschen PEN-Zentrums, Johano Strasser.

Peter Zadek über kriegerische Politiker, schaurige Jungregisseure - und warum "Hamlet" beim Theatertreffen fehltPeeter Zadeck gehört mit Peter Stein und Michael Grüber zu den bedeutendsten deutsch Theaterregisseuren. Seine Shakespeare- und Tschechow-Inzenierungen haben, neben Aufsehen erregenden Uraufführungen von Zeitstücken, Geschichte gemacht.

Die Hauptqualität einer guten Janacek-Inszenierung, emotional zu ergreifen und in einem ganz unkitschigen Sinn zu rühren, erreicht Willi Deckers neue "Katja Kabanova" schon während des kurzen Orchestervorspiels zum ersten Akt: Barfuß, nur mit einem dünnen Unterrock bekleidet steht seine Katja im bunkerartig lang gestreckten Bühnenraum und starrt auf den schmalen Spalt, der zwischen Seitenwänden und Decke einen Blick in den Himmel freigibt. Unbeholfen ahmt sie die sanft schwingenden Bewegungen der Vögel dort draußen nach, bis sich der Ausblick verschließt und die in Apathie Zurücksinkende von herbeieilenden Mägden für den Kirchgang in ein schwarzes Sonntagskleid gezwungen wird.