Es klingt nicht wehleidig, wenn SAID über die Kälte der Deutschen spricht. Als Iraner, der auf deutsch dichtet, hat er sich eingerichtet in seinem Exil.
Alle Artikel in „Kultur“ vom 18.05.2000
Einen neuen Blick auf das historische Gesicht des grünen Bezirks im Norden eröffnet das Buch "Die Denkmale in Berlin-Pankow", in dem erstmalig alle geschützten Gebäude des Bezirks zusammengefasst sind. Anlass der Veröffentlichung ist der 14.
Mit seiner Klanggalerie im Lichthof des Haus des Rundfunks hat sich der SFB in den letzten Jahren als verdienter Förderer eben jener akustischen Kunst ausgewiesen, die ihm als Hörfunk-Sender besonders am Herzen liegen sollte: der Klangkunst, die die Grenzen zwischen Tonbandkomposition und radiophonem Hörstück, zwischen experimentellem Hörspiel und raumgreifender Installation munter überschreitet. Gerade von der Literatur geprägte Radiomacher, die sonst eher selten den Weg in die Klangkunstszene finden, haben hier ihr Podium.
"Mit Star Trek kenne ich mich gar nicht so genau aus". Das sagt sie, obwohl sie eine Weile den Leutnant Tasha Yar gegeben hat!
Gerade fünf Wochen ist Christoph Stölzl im Amt, da durfte Berlins neureifer Kultur- und Wissenschaftssenator zusammen mit Michael Naumann den "Hauptstadtkulturvertrag für das Jahr 2000" unterzeichnen. Es geht, wie gemeldet, um jene 80 Millionen Mark, die der Bund dem Land Berlin für seine beiden großen Opernhäuser, die Philharmoniker, das Konzerthaus am Gendarmenmarkt, das Deutsche Theater sowie das Haus der Kulturen der Welt und das Jüdische Museum zuschießt; hinzu kommen 20 Millionen zur Förderung kultureller Einzelprojekte aus dem Hauptstadtkulturfonds.
Zum Abschluss der 100. Spielzeit und zum Ende der Intendanz von Frank Baumbauer feiert das Deutsche Schauspielhaus Hamburg vom 26.
Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Peter Jonas, hat beim Sponsoring vor strukturellen Eingriffen gewarnt. Im Zusammenhang mit dem Angebot des amerikanischen Milliardärs und Mäzens Alberto Vilar für die Berliner Opernhäuser sagte Jonas in der "Süddeutschen Zeitung", es sei die entscheidende Frage, ob es sich dabei eine einmalige Zuwendung handele oder um eine Hilfe, die in die Infrastruktur oder die Finanzierung der Berliner Häuser eingreife.
Als Primo Levi nach seiner Befreiung aus Auschwitz durch die Straßen von Krakau stolpert, auf der Suche nach einem Stück Brot, trifft er auf einen katholischen Priester. Des Polnischen nicht mächtig, kratzt Levi die letzten Brocken seines Schullateins zusammen und fragt: "Pater optime, ubi est mensa pauperorum?
Günter Grass und die deutsche Delegation des PEN werden auf der internationalen PEN-Konferenz in Moskau den russischen Feldzug in Tschetschenien verurteilen. "Wir wollen ein paar unangenehme Dinge in der russischen Öffentlichkeit verbreiten", sagte der Generalsekretär des deutschen PEN-Zentrums, Johano Strasser.
Es gibt sie also doch noch. Die großformatigen Stücke deutschsprachiger Autoren.
Peter Zadek über kriegerische Politiker, schaurige Jungregisseure - und warum "Hamlet" beim Theatertreffen fehltPeeter Zadeck gehört mit Peter Stein und Michael Grüber zu den bedeutendsten deutsch Theaterregisseuren. Seine Shakespeare- und Tschechow-Inzenierungen haben, neben Aufsehen erregenden Uraufführungen von Zeitstücken, Geschichte gemacht.
Über die Maßen erfolgreich ist das Guggenheim-Museum im nordspanischen Bilbao. Die Kritik an der Finanzierungsvereinbarung, die zur Eröffnung des von Frank Gehry entworfenen Ausnahmebauwerks im Herbst 1997 noch die grummelnde Begleitmusik bildete, ist verstummt.
Die Hauptqualität einer guten Janacek-Inszenierung, emotional zu ergreifen und in einem ganz unkitschigen Sinn zu rühren, erreicht Willi Deckers neue "Katja Kabanova" schon während des kurzen Orchestervorspiels zum ersten Akt: Barfuß, nur mit einem dünnen Unterrock bekleidet steht seine Katja im bunkerartig lang gestreckten Bühnenraum und starrt auf den schmalen Spalt, der zwischen Seitenwänden und Decke einen Blick in den Himmel freigibt. Unbeholfen ahmt sie die sanft schwingenden Bewegungen der Vögel dort draußen nach, bis sich der Ausblick verschließt und die in Apathie Zurücksinkende von herbeieilenden Mägden für den Kirchgang in ein schwarzes Sonntagskleid gezwungen wird.